Liesegang Liste 329 (July 1910)

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2 Beziehung zu dem Vortrag voll erfaßt werden. Man kann zwar durch beigelegte Zeichnungen die Präparate dem Verständnis näher zu bringen suchen; immer aber bleibt dann doch der Mangel einer direkten Beziehung zu dem Vortrag bestehen, und außerdem verläßt man bei Anwendung solcher Zeichnungen auch schon den Boden einer streng objektiven Demonstration, da derartige Skizzen meist stark schematisiert sein müssen, und bei ihrer Verwendung immerhin die Gefahr nahe liegt, daß die Beschauer vornehmlich die Skizze, nicht aber das Präparat einer eingehenden Betrachtung unterziehen. Dazu kommt, daß häufig ein großer Teil der Zuhörer mit dem Gebrauche des Mikroskops nicht genügend vertraut ist, um eine gute Anschauung der ausgestellten Objekte zu gewinnen. Durch un- zweckmäßiges Herumdrehen an den Mikrometerschrauben, Anstoßen an die Mikroskope usw. verschwinden überdies manche Präparate ganz aus dem Gesichtsfeld, und die später an ein solches Mikroskop Herantretenden bekommen dann garnichts zu sehen. Endlich ist man in der Ausdehnung der Demonstration natürlich durch die Zahl der zur Verfügung stehenden Präparate und Mikroskope beschränkt. Selbst wenn in diesem Punkte keine große Rücksicht auf die auf- zuwendenden Kosten genommen zu werden braucht, so lassen sich doch — wenigstens hinsichtlich der Präparate — viele dringende Wünsche einfach deswegen nicht erfüllen, weil manche Präparate nur sehr schwer oder garnicht zu erlangen sind. Und wie häufig werden gerade wertvolle, kaum zu ersetzende Präparate bei solchen öffentlichen Demonstrationen durch die Ungeschicklichkeit der Be- schauer zerstört! Alle diese Nachteile fallen mit einem Schlage fort, wenn man die Demonstration mikroskopischer Objekte durch Projektion mikro- photographischer Lichtbilder bewerkstelligt. Zwar ließen sich aud die Präparate selbst projizieren, doch ist die Möglichkeit einer solchen Mikroprojektion schon bei Anwendung mittlerer Vergrößerungen an das Vorhandensein einer sehr starken Lichtquelle {Bogenlicht) geknüpft, erfordert einen ziemlich komplizierten Apparat mit um- ständlicher Handhabung, und endlich gehen dabei viele Präparate, deren Färbung die intensive Lichtwirkung nicht verträgt, unfehlbar zugrunde. Viel günstiger gestaltet sich die Benutzung mikrophoto- graphischer Lichtbilder. Mittels eines einfachen, wenig kostspieligen Projektionsapparates, dessen Handhabung jedermann leicht erlernen kann, vermag man eine beliebig große Anzahl von mikroskopischen Objekten jeder Vergrößerung einem beliebig großen Zuhörerkreis vorzuführen und gleich während des Vortrages zu erklären. Daß die Farben mancher Präparate dabei verloren gehen, bedeutet des-