Filmland : deutsche Monatschrift (1924 - 1925)

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„Hören Sie," sagt er dem Kommissar, „das Mädchen verfolgt ein Ziel . . . Entweder gegen mich — oder f ü r mich . . . Wir müssen das herausbekommen! Einstweilen glauben Sie an meine Unschuld, verstehen Sie? Und dann kommen Sie mit mir . . ." „Wohin?" „Park Road 29 . . ." „Au den Tatort?" „Jawohl!" „Ich komme mit", sagt da auch der alte Farnum, der alles schweigsam und verschlossen mit angehört hatte. Der Wagen Daniels steht vor dem Portal, der Anlasser surrt im Motor, die Zylinder springen an, die Kraft von fünfzig Pferden wirft sich in die Räder und hetzt den Wagen vorwärts, vorwärts . . . Die Bäume des Regentparks ziehen vorüber, Ecken und Kurven sinken zurück, Häuser gleiten vorbei, vorbei . . . Park Road . . . „Halt!" schreit Daniel junior an der ersten Biegung, an der ersten Querstraße. Der Wagen hüpft unter dem Zug der Bremsen, er tänzelt und setzt sich schwer auf das Pflaster. Daniel steigt aus. „Wir müssen unauffällig heran an das Haus," sagt er mit dem Instinkt eines Detektivs. Und zum Kommissar: „Lassen Sie mir den Vortritt . . .!" Wie zufällige Passanten geraten die drei Männer vor das Haus, biegen in den Vorgarten ein und klinken die Haustür auf. Wirklich: sie ist unverschlossen. Das Haus ^■^ sieht aus, als schlummere es, > „Da . . . da!" lallt Treaburn. aber die Tür ist offen. Farnum übernimmt die Führung, er geht zum ersten Stock hinauf, lauscht an dem Glasportal, das in Hobsons Wohnung führt . . . Alles ist still . . . Vorsichtig geht er weiter, folgt der Windung der Treppe und steht kurz darauf vor dem Eingang zur Wohnung im Obergeschoß. Aha, die Tür ist nur angelehnt! Welch ein Wahnsinn ist das! Die Herrschaft ist doch ver= reist . . . Nur Treaburn ist anwesend . . . Der alte, steinalte Diener . . . Daniel macht den ihm folgenden Herren ein Zeichen, daß sie auf jeden Fall schweigen mögen, und da kommen auch schon unterdrückte Laute aus dem Innern . . . Menschen sprechen, zwei Menschen, — eine Frau und ein Mann, — eine junge Frau . . . und ein alter Mann . . . Helen und . . . Ja, das ist Helen! Und es ist ganz gleich, wer der andere Mensch ist, der alte, krächzende . . . Helen Franklin ist es! Ganz deutlich fühlt Daniel Farnum das in seiner Brust; er fühlt's an den starken Schlägen seines Herzens, an der jubelnden Gewißheit, die ihn durchflutet . . . „Wo ist die Stelle?" fragt Helen Franklin mit plötzlich erhobener Stimme . . . „Es gibt keine Stelle . . ." lallt der Alte. Treaburn! durchzuckt es den Kommissar, der vor einem jetzt nur noch größeren Rätsel steht. Er lauscht angestrengt und schleicht sich nach vorn, an die Seite Daniels. „Ich will's wissen," sagt Helen; fast fühlt man die Spannung, die die beiden Menschen gegeneinander treibt, bis hier heraus, wo die drei Männer verharren. „Ich will's wissen, was du getan hast!" „Nichts . . . nichts . . ." beteuert die verrostete Greisenstimme. „Leugne nicht . . . Ich will dir eins sagen, Treaburn, etwas sehr Wichtiges! Die Polizei ist hinter dir her! Sie ahnt, daß du den «&. Schuß abgegeben hast!" zischt Helen zurück. „Nichts - nichts ahnt sie . . ." plappert der zahnlose Mund, der nur undeutlich zu verstehen ist, dessen halbes Geständnis aber doch schon dem Kommissar in die Nerven geht. „Farnum ist verhaftet — ", sagt Helen wieder. „Man hat ihn im Verdacht, daß er dich gedingt hat. Was sagst du nun?" Daniel zuckt zusammen vor dem, was er hier errät. Ein Netz ist es, das sich über seinen Kopf zieht, wenn die .Momente zu einem Gewebe zusammenfließen. Wie wirr scheint ihm, der nur mutmaßt, das alles zu sein. Und welche Rolle spielt hier Helen? „Nichts . . . nichts . . .". stößt w ieder der Alte hervor. ..Was - nichts?" ...Wich hat niemand gedingt," ant 44