Filmland : deutsche Monatschrift (1924 - 1925)

Record Details:

Something wrong or inaccurate about this page? Let us Know!

Thanks for helping us continually improve the quality of the Lantern search engine for all of our users! We have millions of scanned pages, so user reports are incredibly helpful for us to identify places where we can improve and update the metadata.

Please describe the issue below, and click "Submit" to send your comments to our team! If you'd prefer, you can also send us an email to mhdl@commarts.wisc.edu with your comments.




We use Optical Character Recognition (OCR) during our scanning and processing workflow to make the content of each page searchable. You can view the automatically generated text below as well as copy and paste individual pieces of text to quote in your own work.

Text recognition is never 100% accurate. Many parts of the scanned page may not be reflected in the OCR text output, including: images, page layout, certain fonts or handwriting.

Das endlose Celluloidband. die neuen hören: Es seiner An 14. September. Deutsche Uraufführung des Pathefilms „D i e drei Musketiere" in der ,, Schauburg", Berlin; der Film findet eine vorwiegend freundliche Aufnahme in der Presse; sogar die Intellektuellen zeigen freundliche Mienen., weil sie sich von einem Jugendbekannten begrüßt fühlen. Fs ist, als hätten die Repräsentanten deutscher Geisteskultur endlich ihren geliebten wiedergefunden. Man bekommt Einzelheiten über Produktionspläne Harry Piels zu ist nicht uninteressant, daß Piel bei Wesenheit in Paris eine gewisse Animosität gegen den „film germanique" vorfand. Diese Animosität rührt her von den unbekleideten Damen im Parke von Versailles, und die Gegnerschaft der Franzosen gegen diese deutschen Filmauswüchseaufdem heiligen, historischen Boden Frankreichs ist durchaus verständlich. Denn erstens ist diese unbekleidete Aufmachung ein Vorrecht französischen Scharmes und gallischer Lebensbejahung, was die Deutschen oder die Oesterreicher nie und nimmer nachzuahmen haben, — zweitens aber ist der Boden von Versailles durch die echte Historie derart an noch schönere Feste gewöhnt, daß die ungeschickte Nachahmung der Grazie vergangener Zeiten durch einen ungehobelten Filmregisseur ganz unbedingt nach Ahndung schreit. Es ist nur bedauerlich, daß gerade Harry Piel Opfer dieser feindseligen (oder auch nur unfreundlichen) Stimmung wurde, da ja gerade e r mit Filmen der gerügten Art nie etwas zu tun hatte. Darum kam es auch zwischen ihm und den Parisern zu einer Einigung, daß heißt zu einem Abkommen über eine gemeinsame Produktion, durch die, wie wir hoffen wollen, die Spannung zwischen Versailles und der Friedrichstraße endgültig behoben ist. Die „Internationale Arbeiterhilfe" führt in Berlin den Sowjetfilm „Lenins Tod und Leichenfeier" vor. Wir erfahren, daß derartige Filme in Rußland monatelang gezeigt werden, weil ihnen ein gewisser Propaganda Ein Film-Kdlenddrium von C i n e m a x. wert innewohnt. Eine Ursache mehr für uns. damit zufrieden zu sein, daß wir unsere Kinos noch nicht verstaatlichten. 15. September. In der „Urania" in Berlin läuft zum erstenmal ein Reisefilm, der begeisterte Aufnahme findet: der Film „Südamerika", hergestellt von den Döring-Werken in Hannover. An dem Karl May Film fällt auf, daß die Ueberfahrt von Deutschland nach Brasilien in einer Kajüte zweiter Güte oder im Zwischendeck gezeigt wird, und nicht, wie sonst üblich, in einer Luxuskabine mit Warmwasseranlage und Radioempfänger neben dem Bett. Diese Gen. -Dir. Davidson nimmt in Los Angeles Abschied von Ernst Lubitsch und Gemahlin Tatsache verdientunbedingt besondereWürdigung, da aus ihr hervorgeht, daß der Operateur wenigstens für die Zeit der Arbeit seine erst klassige Kabine verlassen hat. Im „Sportpalast" sollte im Oktober dieses Jahres eineFilm-,Theater und Kino-Messe veranstaltet werden, die bereits die Abkürzung „Fitheki" erhalten hatte. Dieser Plan ist fallengelassen worden. Zu klagen werden hierüber nur die wenigen Personen haben, die durch die „Fitheki" zu gewinnen gehabt hätten. Der Weg für die große Filmausstellung im kommenden Frühjahr ist damit frei; die Tage vom 21. Februar bis zum 1. März werden die Schau „Der Film und seine Technik" im Register der Veranstaltungen haben. Der im „Großen Schauspielhaus" zu Berlin laufende amerikanische Großfilm „Die zehn Gebote" wird in besonderen Veranstaltungen den Kindern zugänglich gemacht; es wird allgemein die Befürchtung ausgesprochen, daß die Schulkinder fortan die zehn Gebote überhaupt als eine amerikanische Angelegenheit betrachten werden. 16. September. Heute zeigt die Ufa in den hübschen „Kammerlichtspielen" am Potsdamer Platz einen Kulturfilm, „Wein, Weib, Gesang". Es ist der neue deutsche Wein-Film, von Willy Achsel inszeniert; ein Dokument der deutschen Heimat und der deutschen Art in Leben und Lied. Solche Filme müssen, wennn sie gut ge 63