Filmland : deutsche Monatschrift (1924 - 1925)

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Preis der Veronica Stampa . . ., so i s t's doch . . .! Und der Priester gibt seinen Segen dazu ... Er also, der Veronica auf dem Gewissen hat . . . und sein Abenteuer aus dem Distelfelde noch immer nicht vergessen haben dürfte . . ." Maria zerrte an Boccaccios Aermel: „Was ist das, Giovanni . . .? In den Distelfeldern hat er etwas erlebt, der gute Fiori? Sag: was war das?" Die Zeit, die gleichen Gedanken und die Atmosphäre des Hofes von Neapel schlang wieder ein festes Band um die beiden jungen Menschen. Petrarca war vergessen. Boccaccios Heimweh nach Stille und Besinnung war übertönt von dem Lärm des neapolitanischen Klatsches . . . Einem Priester war auf einem Distelfeld etwas begegnet . . . und alle Welt lauschte, um das Abenteuer zu vernehmen. Giovanni berichtete, was er wußte — was er in der Erinnerung behalten hatte. „Das wäre wieder eins von den kleinen Geschichtchen, die du so schön erzählst, Giovanni", bedachte sie sich. „Mir fällt ein, daß die Contessa Brantino kürzlich der guten Johanna erzählte, du schriebest jetzt an einem Buch, das all deine Geschichten und Schnurren ^ vereint. Ist das wahr?" Der junge Dichter lachte hell auf: „So weiß es die Königin bereits?" „Sie wollte dir nahelegen, ihr das Buch zuzueignen, Giovanni . . . Wenigstens habe ich das gehört. Wirst du das tun?" Giovanni Boccaccio da Certaldo sah seine Freundin von halbedlem Geblüt an: „Und meine Fiametta? Würde sie nicht unglücklich werden in ihrer Liebe zu dem KaufmannsBastard aus Paris, zu dem Reimeschmied aus Florenz . . .? Wie wär's, Fiametta, wenn ich diese Traurigkeit meiner Liebsten zu einem Buche formen würde?" Aber Maria wischte ihm den Gedanken von der Stirn: „Wirst du dein Buch der Johanna widmen, Giovanni? Oder sag: wie soll es heiße n?" Boccaccio legte seinen Arm um Marias Schultern: „Denke dir, Liebste . . Etliche Damen und Herren verlassen Florenz wegen der Pest . . , sie leben tagelang auf einem einsamen Gut in der Umgebung, sie unterhalten sich zehn Tage lang . . . und da es zehn Personen sind und jede Person täglich eine Geschichte erzählt, so sind's am Ende . . . wieviel, Fiametta?" „Einhundert, du Narr!" „Ja, einhundert sind's am Ende . . . einhundert — an zehn Tagen erzählt . . . Phot. Decla 75