Filmland : deutsche Monatschrift (1924 - 1925)

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Die bcTÜhmk' K;i: mmen-Szene im „Schatten von Pari: Mensch ist und wie bitter es sich an ihm rächt, der sich von redlicher Arbeit auf den Weg des Verbrechens locken läßt. Der Film, der — wie „Roskolnikow" — die Qual der Gewissensangst, den Druck zerstörten Familienlebens und das Nagen der Reue bei dem Verbrecher schildert. In einem Film wurde einmal ganz kurz, wie beiläufig, der letzte Gang eines zum Tode Verurteilten zur Richtstätte gezeigt. Man sah das gewaltsame Losreißen von seiner Mutter, ein paar Momente seines Sträubens und Windens und die gräßliche Todesangst auf seinem Gesicht. Der Zuschauer lebte die bange Angst dieser letzten Minuten mit, und mancher junge Bursche, der sonst frech und frivol über Schuld und Strafe spricht, mag hier gefühlt haben: Das ist doch eine eiskalte Sache! — — Seitdem die „Kinosteckbriefe" eingeführt sind, mit dem die Polizei die Bilder gesuchter Verbrecher in den Kinos zeigen läßt, sind Filmverbrecher und wirkliche Verbrecher allerdings einander etwas näher gerückt. Und einmal haben sich sogar schon wirkliche Verbrecher bei einer Filmaufnahme beteiligt — allerdings auf ihre Art. In der Münzstraße, dem Boulevard der hoffnungsvollen Verbrecherjugend, drehte eine Filmgesellschaft einen Film, der das Treiben der Taschendiebe zeigen sollte. Wegen irgendeiner Streitfrage traten schließlich die Mitwirkenden zu einem kurzen, aber erregten Kriegsrat zusammen. Als sie sich dann wieder umwandten und weitermachen wollten, war ihnen der Aufnahmeapparat gestohlen. Neun Jahre trug sie Hass — Viola Dana ist eigentlich ein Fräulein Flugrath, das heißt — sie ist trotz des deutschen Namens heute unbedingt eine Amerikanerin, wenngleich diejenigen recht haben, die „schon immer gesagt" gesagt haben, daß Viola doch nie und nimmer eine Angelsächsin sei. Aber das nur nebenbei. Viola Dana vertrug als Kind keinen Fimburger Käse, und das benutzte Violas Schwerer Edna, um ihr bei erster bester Gelegenheit eine tüchtige Portion davon in den Mund zu stecken. Viola wurde darauf recht krank. Und wieder gesund. Viola wurde groß - oder vielmehr: groß wurde sie nie, nur älter, und Edna kam auch in die Jahre, heiratete und machte mit ihrem .Wann, dem Regisseur Harold Shaw, in Fngland Filme. Die Schwestern vertrugen sich, wenn sie sich sahen, aber Viola trug noch immer einen Limburger Groll gegen Edna im Herzen. Bis Viola im vergangenen Jahr, als die Mutter noch lebte, an Lungenentzündung erkrankte und schwer mit dem Tode rang. Da kam auch Edna aus London herüber, und in einer weichen Stunde sagte Edna zur Mutter: „Ach, Ma, es tun mir ja noch heute leid, daß ich Viola damals den Käse in den Mund steckte!" In diesem Augenblick drehte sich die kranke Viola herum und sah aus blinzelnden Augen die Schwester an: „Neun Jahre habe ich darauf gewartet, Edna, daß du sagst, daß es dir leid tut . . . nun bin ich mit dir wieder ausgesöhnt . . ." Vor etlichen Monaten zog Viola endlich und tatsächlich ihre Schwester zu einem ihrer Filme hinzu; die kleine Miß Dana scheint also ein sehr skrupulöses Gemüt zu haben . . .