Filmland : deutsche Monatschrift (1924 - 1925)

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Stellen rot an, blättert im Kursbuch, notiert die nötigen Abfahrt und Anschlußzeiten, löst sich die Fahrkarten, packt seine Koffer — und fährt ab. — Hab' ich etwas vergessen? Ja so, die Apparate muß man natürlich auch mitnehmen. — In Wirklichkeit sah die Sache früher einmal etwa so aus: Im Manuskript steht: III. Akt. D i e Schlucht des „Gran C a n o n", oder IV. Akt: In den Urwäldern am Amazonenstrom, oder V. Akt: In den Pampas von Argentinien. Armer Autor! Der Regisseur sagte: „Quatsch!", nahm den Rotstift und schrieb: III. Akt — „Rüdersdorf" oder „Bastei". IV. Akt: „Im Grunewald — wo er am tiefsten ist." - V. Akt: „Tempel ho f er Feld." — Aber ernst gesprochen: das war einmal. Meute ist so eine kleine Reise um die Welt lediglich — eine Kostenfrage. Die Höhe der Kosten richtet sich naturgemäß nach dem Umfang der Expedition und der Zahl der Teilnehmer. — Die Ausgaben beginnen mit den diversen Paßvisen. Für manche Länder muß man auch eine Aufnahme-Erlaubnis haben, die zwar nicht immer direkt — aber todsicher immer indirekt viel Geld kostet. — Ueberhaupt die „indirekten" Spesen — , sie sind mitunter ebenso hoch, wie die offiziellen. Einen der Sprache des betreffenden Landes kundigen Begleiter muß man gleichfalls miti-ehmen, selbst, wenn man als Expeditionsleiter die Weltsprachen beherrscht. Denn der Regisseur kann bei Massenaufnahmen nicht allen Statisten erklären, um was es sich handelt. — Dieser Dolmetscher also kostet Geld — viel Geld. Jetzt kommen die Billette für die Eisenbahn oder das Schiff. Schlafwagenplätze, Platzkarten usw. Und das Gepäck! Herrschaften, das Gepäck! Belieben Sie sich vorzustellen, mit wieviel Koffern und Schachteln eine Filmdiva reist! Lassen Sie Ihrer kühnsten Phantasie ruhig die Zügel schießen — . ich glaube, Sie schießen noch mimer vorbei. — Und nun stellen Sie sich weiter vor, daß der männliche Kollege seiner Partnerin nicht nachstehen will — — ! Aber außer dem Privatgepäck der Darsteller ist noch mit dem Gepäck des technischen Stabes zu rechnen. Zwei bis drei Aufnahmeapparate, zwei Photoapparate, Stative, Platten, technische Gebrauchsgegenstände aller Art. Manchmal kommen auch Kostüme, Waffen, Requisiten usw. hinzu. Und selbstverständlich müssen die gesamten Teilnehmer der Expedition in eine Versicherung aufgenommen werden. Die Prämiensumme ist nicht gering! Vom ersten Tage der Reise an erhalten Darsteller und technische Mitarbeiter Diäten. Natürlich unabhängig von ihrer Gage. Obwohl diese Gage ein Kapitel für sich ist! (Bitte, lieber Setzer: Kapitel nicht Kapital.) Davon laßt mich lieber schweigen. Eine nichl gerade billige Szene, denn auch die italienischen Briganten verlangen Honorare (Phot.: H;ipe) 18