Filmland : deutsche Monatschrift (1924 - 1925)

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DIE KUHS3fcl>ßER MASKE £ VOM C A ft "oWft O SCHULD' s gehört zu den Kardinalfehlern der überwiegenden Zahl unserer Regisseure, daß sie nur ein mangelndes üefühl dafür aufbringen, wie wichtig die Mission ist, welche dem „Filmlriseur" bei der Schöpfung eines modernen Filmes zufällt. Schon die Bezeichnung „Filmfriseur" gehört von Rechts wegen zu den überlebten und längst überwundenen Fachbezeichnungen, die der Film vom Theater übernommen und durch die Zeitläufte mitgeschleift hat. Der moderne Friseur ist genau so „Schöpfer"wiederdarstellendeKünstler, und seine Kunst ist ein Produkt nicht allein langjähriger fachtechnischer Erfahrung, sondern vielmehr eines intensiven psychologischen und physiognomischenStudiums am lebenden Modell. Hat schon im (jetriebe des Sprechtheaters derFrfahrungssatz seine Geltung,daß„eine gute Maske die halbe Rolle ist," so gilt dies vom Film in noch höherem Maße. PALLENBERG als „gemütlicher Kommissar". Nach dem Ausspruch eines unserer genialsten Regisseure, Joe May, kann eine einzige schlechte Maske den vom Regisseur erstrebten Gesamteindruck des ganzen Films in Frage stellen. Der „Schöpfer der Maske" — (dies sollte die eigentliche Fachbezeichnung des bisherigen „Filmfriseurs" sein) — muß vor allen Dingen eine Persönlichkeit sein. Er muß den Mut haben, auch dem hervorragendsten Darsteller zu sagen-, daß eine von ihm gedachte oder bereits ausgeführte Maske nicht möglich, nicht vereinbar mit der Technik des Films ist; er muß den betreffenden Künstler überzeugenkönnen, daß seine vielleicht für das Theater ausgezeichnete Schminkkunst und Schminktechnik unvereinbar ist mit der des Films. Es dürfte nämlich nicht allgemein bekannt sein, daß wir beim Film ausgezeichnete Darsteller besitzen, welche nur sehr mäßige Maskenkünstler sind und vollständig auf die Mitarbeit und Unterstützung des sogenannten Filmfriseurs angewiesen sind. Im schwammigen Bflrokratengesichl prigt sich der duckmlusige kleine Beamte aus. 20