Filmland : deutsche Monatschrift (1924 - 1925)

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BERNARD ETTE % tte im Filmland klingt wie ein Symbol für das Leben und Treiben dieses jungen blonden Kapellmeisters und seiner Künstler. Ist doch jede Stätte, an der unsere beliebteste Tanz-Kapelle, die Kapelle Bernard Ette, ihre Weisen erschallen läßt, ein Filmland. Wedekind sagte vor 20 Jahren am Schlüsse eines Dramas: „Das ganze Leben ist eine Rutschbahn." Lebte er heute noch, er würde voraussichtlich sagen : das ganze Leben ist ein Kitschfilm. Mit besonderer Vorliebe sucht sich der Film seine Sujets aus der mondänen Gesellschaft, denn in ihr ist unter der glatten und polierten Maske, hinter den Täuschungen von Puder, Schminken und Augenbrauenstiften, von Seide, Brokat und Chinchilla eine außerordentlich vielfältige Welt mit allen ihren Tragödien, Tragikomödien und Komödien des Großstadtlebens. Die Paare, die sich nach den Klängen der EtteMusik im strengen Rhythmus der heutigen internationalen Tanzform bewegen, ist die große flirtende, verlogene, so außerordentlich kompliziert erscheinende und zum Teil doch innerlich so über alles Erwarten einfache Gesellschaft, die auf dem ganzen Erdenrund den Großstädten ihren Stempel aufdrückt, bewunder! und beneidet wird. Sie ist für das Gros des Volkes der große lebende Gesellschuftsfilm, ohne Beginn und ohne Ende, ein ständig lautendes farbenschillerndes Filmland. Zu diesem film/and und in ihm spielt Bernard Ette. Er ist nicht der Kapellmeister und Geiger für die Bauernhochzeiten, nicht für die Vorstadt. T:r ist der Musiker, dessen zu tiefst musikalisches internationales und GesellschaftsFluidum ausgeht auf ,.die große Welt", die oberen Zehntausend, das lebende Filmland. 32