Filmland : deutsche Monatschrift (1924 - 1925)

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vieren erfrischende Eisgetränke. Equipage auf Equipage, Auto auf Auto fährt vor. Umbrandet von den Wogen des Straßenverkehrs sitzen wir auf der erhöhten Terrasse sicher wie in einem festen Bollwerk. Polizisten versuchen vergeblich, die die Terrasse stürmenden Händler zurückzutreiben. Mit Gebrüll aber mit gewinnendem Lächeln bieten sie durch die Gitter Blumen, Handarbeiten und Postkarten an. Aus dem Gewirr der Straße löst sich ein rotlackiertes Auto. Ein schlanker Nubier in scharlachfarbenem Burnus und weißem Turban springt vom Führersitz und öffnet den Schlag. Es naht der Pascha. Würdevoll steigt er die Treppe empor, beugt sich tief vor der Diva und küßt ihr inbrünstig die weißbehandschuhte Hand. Auch uns begrüßt er freudestrahlend. Bald steht der eisgekühlte Sekt vor uns. Schäumend steigen Perlen aus den kristallenen Pokalen. Die goldene Zigarettentasche klirrt. Die famosen Ambra-Zigaretten erzeugen angenehme Stimmung. Das Interesse des Paschas konzentriert sich ausschließlich auf unsere Begleiterin. Wir scheinen ihm nur Staffage. Endlich brechen wir auf. Alle Kellner verneigen sich ehrfurchtsvoll vor dem wohlbekannten Gaste. In flotter Fahrt geht es durch das Straßengewimmel von Kairo über die prächtige Nilbrücke, vorbei an wunderbaren, aus üppigen Gärten lugenden Palästen. Am Horizont tauchen die gigantischen Steinmasseu der drei Pyramiden auf. Das Auto hält am Rande der Wüste vor dem Hotel von Gizeh. Eine bunte Schar von Beduinen überfällt uns unter wildem Geschrei. Es ist die Karawane, die uns nach der Cheops-Pyramide bringen soll. Unter wüstem Gebrüll der Treiber, dem durchdringenden Schreien der Kamele setzt sie sich in Bewegung. Voran die Führer in ihren bunten Trachten. An der Spitze des Zuges a>uf weißem Kamele die Diva, in duftigem Tropenkleide, den Korkhelm keck auf das Haupt gedrückt. Ihr zur Seite der Pascha in farbigem Burnus, den weißen Turban malerisch um das Haupt geschlungen. Wir, stolz auf hohen Kamelen, hinterdrein. Auf reinstem, so wunderbar konservierendem Wüstensand errichtet, steigen die gewaltigen Quadern der Cheops-Pyramide auf. In Riesenblöcken türmt sich der gewaltige Bau empor. Halb im Wüstensande begraben, in gespenstischer Regungslosigkeit, die schon stark verwitterte Sphinx. Soweit das Auge reicht, dehnen sich in unendlicher Einsamkeit die gelben Wogen des furchtbaren Sandmeeres. Mit glühendem Odem jagt der Wüstenwind über die stäubenden Dünenketten. Auf bockendem Kamele hält der Pascha zur Seite der Diva. In glühenden Farben schildert er ihr die Schönheiten seines Vaterlandes. Das Der Scheich gehört nicht mehr zu den Jüngsten, wie es scheint 07