Film-Magazin Vereinigt Mit Filmwelt (1929)

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in dem Wunsch, alles zu verscheuchen, was irt'endwie ihrem unbeholfenen Junocn nahekommt. Meistens hetzt sie einen nur ein paar 100 Meter, wobei man als Mensch eine «geradezu phantastische Geschwindij^keit entwickeln kann, wie ich das aus eij^ener Erfahrung weiß. Sie läßt dann wieder von einem ab, wenn sie sieht, daß man aus dem Gefahrbereich ihres Jun<>'en {«ekommen ist. Außer den obenerwähnten Tieren greifen, unbcschosscn manche auch auf Hilferuf der Artj^enossen an. Die Löwen, wenn man den Löwen schießt und letzterer zu röcheln anfänjit. Eine jjanze Büffelherde, die sehr unanj«enehm ist, wenn sie den Todesschrei des verendenden Büffels hört. Unter den alten Afrikanern, deren Gewehre noch nicht ein so schnelles Repetieren wie unsere erlaubten, war es daher die Rei^cl, bei mehreren Löwen zuerst die Löwin zu schießen und nie auf einen Büffel, der in der Nähe einer Büffelhcrde stand, zu feuern, wenn nicht irj^cndwo ein recht bequemer und leicht zu ersteigender Baum ■war. Überhaupt haben Bäume etwas außerordentlich Sympathisches in vielen Situationen. Der Rest der Tiere ist eij^entlich nur \crwundet gefährlich. Hierbei unbedingt der Löwe, aber noch viel gefährlicher der Leopard, dann der Elefant, das Rhinozeros und der Büffel. Letzterer ist vielleicht der Schlimmste von allen. Er macht fast immer eine gute, leicht verfolgbare Schweißfährte, dann aber einen großen Bogen und stellt sich neben seiner eigenen Fährte im dichtesten Gebüsch ein, kein Haar rührend, bis der ihn verfolgende Jäger auf zwei Meter an ihm vorbeigegangen ist. Ein blitzschneller Angriff von hinten, und die Jagd ist aus. Ich habe noch eine gefährliche Art Wild vergessen, und zwar die allergefährlichste: die kranke oder alte Großkatzc — den Menschenfresser. Wenn es der Großkatze nicht mehr gelingt, Wild zu fangen, so wirft sie sich, von Hunger gequält, auf irgendein schwarzes Weib beim Wasserholen. Der Überfall gelingt, und die Katze erkennt, wie leicht es ist, Menschen zu schlagen. Sie übt sich darin. Sie, die kurz vor dem Hungertode stand, nimmt wieder an Kraft zu, und der Menschenfresser ist fertig. Die Löwen von Tzavo sind ja hinlänglich bekannt, die den Bau der Kenja-Bahn durch ihre Massenmorde unter den Negern br.chstäblich Monate aufhielten. Während des letzten Jahres wurden bei Arusha ebenfalls mehrere Neger von einem Löwen geholt, so daß in der Gegend kein Neger mehr allein geht. Der Weiße ist aber vor dem imverwundeten Löwen beinahe sicher, wenn er auch in Afrika die Vorsicht nicht außer acht lassen soll. Auf unserer Filmexpedition, die unter der Leitung des Freiherrn von Dungern den Film ,,Püri" in Afrika drehte, haben wir einen Löwen in vollem Angriff im Bilde festgehalten, und wer iliU so kommen sieht, der weiß, daß es kein Vergnügen ist, da zu stehen, wo unser Operateur, Herr Bohne, an der Kamera gestanden hat. Denn ,,cin angreifender Löwe", sagt mein schwarzer Führer Barkadi, .,ist kein Ziegenbock!" Die Photograohen j chleichen sich in der Maske von Straußen an das Wild heran