Film-Magazin Vereinigt Mit Filmwelt (1929)

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% &y4e^(Sm Die junge Künstlerin, die in Deutschland zum ersten Mal im UfaFilm „Geld! Geld! Geld!" herauskommt, ist in Frankreich durch diesen Film geradezu über Nacht eine der berühmtesten und beliebtesten Filmdarstcllcrinncn geworden. Ich wollte zum Film. Das ist ein Wunsch, den sicherlich nicht nur die französischen jungen Mädchen hegen. Man kann sich meine Freude gar nicht vorstellen, als mir in einer großen Gesellschaft Marcel L'Herbier vorgestellt wurde. Marcel L'Herbier, der große Regisseur, der in einem unbekannten jungen Mädchen eine große Filmschauspielerin entdecken konnte. Ich war so schüchtern und erregt, daß ich kaum ein paar Worte mit ihm sprechen konnte. Ich wollte ihn fragen, ob er glaube, daß ich mich zur Filmschauspielerin eigne; aber ich hatte Angst, zu große Angst vor einem Nein, Wenn ich ihn nicht frage, gibt es wenigstens immer noch Hoffnung, sagte ich mir. Kurz und gut: Ich habe ihn nicht darum gebeten, filmen zu dürfen. Vielleicht war er eine solche Bescheidenheit nicht gewohnt, denn er wurde von all meinen Freundinnen bestürmt, sie zum Film zu bringen. Jedenfalls, als ich ihm eines Tages zufällig auf der Straße begegnete — ich glaubte sicher, er hätte unsere Bekanntschaft schon vergessen — , sprach er mich an und fragte: ,, Wollen Sie nicht ein ~ mal probeweise filmen?" — Mein Herzenswunsch war bis zu einem gewissen Grade erfüllt. Ich stand vor der Kamera. Aber noch hieß es: Probeaufnahme. Ich wußte nur nicht, für welchen Film, bis ich aus einer Unterhaltung hörte, der Zolasche Roman ,,L'Argenl" sollte verfilmt werden und man suche für die Rolle der Liane Hamelin eine neue Darstellerin. Heute kann ich es eingestehen: bei dieser Aussicht hielt ich damals meine Filmlaufbahn für beendet. Warum sollte man ein junges filmbegeislertes Mädchen für diese große und schöne Rolle nehmen, um die sich so viele bekannte und große Filmschauspielerinnen bemühten. Ich hatte doppelte Angst — Angst davor, daß man mich nicht nehmen würde, und auch Angst, was geschehen würde, wenn Und diese Angst zog sich lin. Probeaufnahmen, Kostümproben, Frisurproben, wieder Probeaufnahmen. Marcel L'Herbier siebte unter den vielen Anwärterinnen für die große Rolle seines neuen Films. Eines Tages rief man mich in das Büro der Cineromans de France und legte mir dort einen Vertrag zur Unterschrift vor. Ich unterschrieb, freudig. — Schon am nächsten Tage sollte ich mit meiner Rolle beginnen. Jetzt stieg meine Angst ins Unermeßliche. Ich glaube, es war einer meiner qualvollsten Tage. Ich zweifelte an mir, ich zweifelte an meinem Können. Aus Angst vor einem Fiasko wollte ich abreisen. Aber natürlich reiste ich nicht. Nach einer unruhigen Nacht stand ich vor der Kamera. All meine Sorgen, all meine Angst waren verflogen. Ich war Liane Hamelin ohne Hemmungen, ein junges, einfach liebendes Mädchen, und Henry Victor war mein Mann und Geliebter. Fünf Monate lang habe ich mit Marcel L'Herbier an dem Film ,,Geld, Geld, Geld" gearbeitet. Es war die schönste Arbeit, denn jede Szene, die ich spielte, durfte ich aus der ersten Intuition spielen, immer unter den leitenden und wachsamen Augen meines Regisseurs. Ist es mir gelungen, den deutschen Kinopublikum eine Zolasche Frauengestalt in ihren Leiden und Freuden nähergebracht zu haben, wäre ich sehr stolz. Mary Glory Mary Glory und Henry Victor man mich nähme, über zwei Monate