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teuer" an, aber die Farbe allein macht es nicht, sein deutsches Gesicht kam immer wieder zum Vorschein, wenn dieser Umstand auch ganz gut zu diesem Lustspiel paßte. Auch bei Willy Fritsch macht die Farbe nicht den Mann, denn er ist auch kohlpechrabenschwarz geschminkt nichts anderes als ein deutscher Jüngling gewesen. Auch in seiner Boxgroteske war die Schminke ein Scherz, ein gewisses Komisches sollte chargiert werden, was auch überraschend gut gelang. Wenn von den beiden Sisters Duncan sich die eine als Negerin gebärdet, so geschieht dies wegen des Kontrastes, durch den die Grotj^sktänze der beiden Schwestern noch komischer werden. AI Jolson nun packt die Sache anders an. Er ist nicht nur der komische, sondern auch der sentimentale Neger, und sein größter Erfolg sind die schmachtenden Niggersongs, deren Tränenseligkeit nicht jeder Europäer vertragen kann. Aber sie wirken im amerikanischen Variete deshalb so stark, weil die Zuschauer genau wissen, dort oben steht kein Neger, sondern ein Weißer,
Oben:
Mary und Topsy
Duncan
Mitte:
Georg Alexander und
Ossi Oswalda
Unten links:
AI Jolson
Unten rechts:
Willy Fritsch
in „Der Boxerkönig'
der die Schwarzen nur kopiert. AI Jolson übertreibt natürlich alle Effekte, aber darin beruht seine Wirkung. Er ist viel zu schwarz, um echt zu sein — und sein Mund ist so geschminkt, wie man es bei den Negerzeichnungen der Witzblätter sieht. Bereits diese Erscheinung macht lachen, aber AI Jolson, der als singing waiter, als singender Kellner, begann, weiß genau, was wirkt.