Film-Magazin Vereinigt Mit Filmwelt (1929)

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yjSt c/uim -HÄNDEN <S0&^ ki Sie ERKENNEN VON MAR/ANNE RASCHIG In nachfolgenden sechs Händen prägt sich Gegensätzliches besonders stark aus. Zunächst zwei bekannte Regie-Genies; Ludwig Bergers lange Hand mit tastenden, etwas gebogenen Fingern und dem traumhaft anmutenden Flimmergespinst der Linien, die viele Ausstrahlungen und Nebenlinien aufweisen, wirkt ganz anders als Friedrich Zelniks kleine, breite, festgefügte, kurzfingrige Hand mit klarem weitgeschwungenen Liniennetz, das die leichterkennbare Form eines M hat. Auch hier sind einige Linien verdoppelt, doch macht das bei der so klaren Hand nicht den Eindruck des Traumhaften, Verwischten, sondern zeigt in dieser Hand häufige Entschließungen und Entscheidungen nach mehreren Seiten hin an. Es muß stets der allgemeine Eindruck der ganzen Hand, des Temperaments und des Nervenzustandes (erkennbar aus Form und Farbe der Nägel) bei Beurteilung der Linien berücksichtigt werden. Auch der Duktus der Schriftzüge, l^JUUt^ Serie IV die Unterschriften stimmen in ihrer Eigenart ganz mit dem überein, was die Handbilder von beiden kundgeben. Z e 1 n i k geht vom Gesamteindruck, den er in voller Großzügigkeit auf sich wirken läßt, bald auf die Einzelheiten über, die er sorgfältig prüft, bewertet und ausbaut. Er läßt dabei seinem Schönheitssinn, seiner Freude am Hübschen, Ausgeglichenen, Abgeschliffenen freien Lauf unter Erkennung und Benutzung äußerer Zusammenhänge, während au.s B e r g e r s Hand mehr der Wunsch nach Ergründung i n n e r e r Zusammenhänge, nach Vertiefung in Probleme. Auffindung und Lösung von Konflikten und dramatischen Verwicklungen hervorgeht. Die Kopflinie (mittlere Querlinie), in beiden Händen sehr lang und gerade, tritt in Zelniks Hand klarer hervor. Ich möchte das so auslegen, daß sein Intellekt -unbeschwerter und daher praktischer und dünnflüssiger in seiner Verwendbarkeit ist, während Ludwig Bcrgcr mit Krisen und inneren Schwankungen zu kämpfen hat, welche in ihrer Auswirkung auf die Kopflinie diese nach anfänglicher Klarheit im weiteren Verlauf etwas verschüttet erscheinen I