Film-Magazin Vereinigt Mit Filmwelt (1929)

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lassen. Beide groß in ihrer Regiekunst, wie der feste, harmonisch gefügte Daumen, der lange gerade Ringfinger und der gleichfalls gerade kleine Finger (Talent zum Organisieren und Disponieren) anzeigen. Beide aber so verschieden in ihrer Kunstgestaltung, wie ihre Hände verschieden sind. Zu beachten sind insbesondere die beiderseitigen Kunstlinien (zum Ringfinger gehend), von denen die von Zelnik aus einem eindeutig klaren Strich mit gabelförmigen Endungen besteht, während man diejenige von ßerger suchen muß, dann aber erstaunt ist über die Fülle feiner Linien, die aus tiefstem Untergrund hervorzuquellen scheinen. Zwei andere Hände, ebenso interessant wie verschiedenartig wirkend, die der Filmschauspielerinnen M a d y Christians und Olga Tschechow a. Beide als weibliche Hände sind etwas wuchtig und ausgedehnt, was auf die Weichheit der Hände zurückzuführen ist. Beim ersten Betrachten fällt schon die verschiedene Haltung und Bauart der Finger auf. In Olga Tschechowas Hand lehnen sich die tastkörperähnlichen, feingliederigen Finger mit ihren Spitzen zueinander, so daß die Hand wie eine Tulpe erscheint oder auch wie ein Instrument zum Hineintasten in Geheimnisvolles, Übersinnliches, Immaterielles. Bei Mady Christians, die mehr auf dem Boden des Realen, der Wirklichkeit steht, ist die Fingerhaltung so ganz anders. Jeder Finger bringt seinen eigenen Willen zum Ausdruck, hat seinen eigenen Typ. ,,Hier stehe ich, ich habe J^Ä/z^ö^ Berechtigung dazu, zu sein, wie ich bin." Besonders wuchtig erscheinen Ring und Mittelfinger, von Anlehnung des einen Fingers an den andern ist nichts zu spüren, Geradheit, unkomplizierte Offenheit, Güte, spontanes Mitgefühl (Daumen biegt weit um). Typisch ist auch der Lunaberg geformt (am Handrücken), der durch seine starke Senkung am Handgelenk Hang zu Träumereien und phantasievollen Spielereien verrät. Originelles ergibt sich beim Vergleich der übrigen Linien des Handtellers. Die beiderseitigen Kopflinien sind recht ähnlich in ihrem Verlauf, besonders der Schluß der Linie im Lunaberg, der, in mehrfacher Winkelspaltung eigenartig gezeichnet, auf bizarre Gedankengänge, unberechenbare Entschlüsse hinweist, zumal auch die Kuppen der Daumen sehr hoch und voll sind (Impulsivität, Intuition, schnelle Entschlußkraft). Das geht übrigens auch aus der flüssigen, eiligen und doch energischen Schrift hervor, die bei Olga Tschechowa noch besonders schwungvoll erscheint. Das M der Linien tritt scharf in großer Deutlichkeit hervor, dabei zeigt die aufsteigende Längslinie (Schicksalsweg) in ihrer Vielgestaltigkeit tiefe, schwere, eigentümlich komplizierte Lebensschicksale an, während sie in Mady Christians Hand leichter, freudvoller gezeichnet ist, nicht so großen Schwankungen und Gefahren in erster Jugend ausgesetzt. Ähnliche Zeichen finden sich auch an der Lebenslinie (um den Daumenballen).