Film-Magazin Vereinigt Mit Filmwelt (1929)

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Kj^^aumr Die Weltliteratur hat viele Briefwechsel aufbewahrt, ernste, ironische und insbesondere solche, in denen große Geister um ihre Weltanschauung kämpften. In nicht minderem Maße sind aber auch Frauenbriefe aus vergangenen Jahrhunderten bis in unsere Zeit gerettet worden — und sie mögen in ihrer Fülle den Männerbriefen an Umfang um nichts nachstehen. Nur in einem unterscheiden sie sich prinzipiell von Männerbriefen: sie verlieren sich niemals in Abstraktionen, verschwärmen nie in geistige Gebiete, in die kühle Höhenluft philosophischer Systeme, sondern kreisen immer um die Zentralsonne ihrer Gefühlswelt — um die Liebe. Frauenbriefe sind immer Liebes I briefe. Frauenbriefe sind fast immer an einen Mann gerichtet. Und wenn schon einmal, wie es so die Verhältnisse mit sich bringen, die Briefe einer Frau an eine ocschlechtspartnerin gerichtet sind, so ist doch hinter all den Worten der Mann spürbar. Gerade dieser Umstand macht alle Frauenbriefc lesbar. Wer nicht gerade Historiker oder Philologe ist, wird den vor 200 Jahren geschriebenen und von einer konservierenden Wissenschaft für die heutige Zeit in Publikationen geretteten Männerbriefen wenig Geschmack abgewinnen können. Sie sind trocken und scholastisch, wie die Männer von jc'lier Oben: Ossi Oswalda. Im Kreis: Jack Trevor. Unten : Brigitle Helm