Der Kinematograph (Jan 1907)

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Ut rrnjihttMritMrt f.iKllii.li crscliciiil Clin. Zcitsthriit. die sicli l-iiiciii bis ]> l/l jii der I.iti.r;iiiir noch nar iiiclit vertretenen Zwcikc der ;icui-rci' kiiiisic. ii.jnhcli der Proicktii>iiskunst. widmet. His loch vi>r kin/cr Zeit «ar die Laterna maicica. die Vörläufcrin unseres heutiiccn i'roKk- tioiitappanites imd des Kinematosraphen, in iirer einfachsten nnd billiKStcn Fi)rm fast ausschliesslich als Kinücrspicl^ciit; hekaiint, und nur wciiiKc vollkoninicnc liistrunu'iitc dkst-r ti.iituiii; In iaii.liii sich in den Münden Kesclncktcr Kiiiistk r. du- aiis l<.r \ m/cr,;iiiu' mhi Nebelbildern ein üewerbc iiiucliten. Nun aber, iiachdeni n.iniliLli die Fhotographie mit ihren mächtiKen HAfsnitteln hinzueetretcii ist, nnd seitdem die Laterne dnrch tüchtige Mechaniker manche vicbtige Verbessermgen erfahren hat, nnd ietzt fast kein Re<bier ohne l'riiii k tiniA.ipparat, und fast jedes \ arii tOlhealei seinen Kiiie- matnuraiilieii liat, ist ein Organ, wurni die ni.iiiniui<>cheii wi allen Landern auftancheodeB Verbanemgen und Neuheiten unt diesem Gebiet besprodMa werden lollea, xn einem wirldichea Bediirinisse Sehr selten kommt es vnr. dass der I'raklikcr 7ui{leieli ein Manu der ^'ede^ ist. tis Kcbncht ihm in de Rckiel iii.lit nur an Zeit md Oelegcnheit, seine CrtahruiiKcn nied.-r zu schreiben, soii- deni er aaterschAtzt ziuneist auch deren Wert, nod hält sie der VertMieatUchnag nicht für wArdig. Die Ericenntnis dieeer Tatsache drtagt sich besonders denen anf. die mit den vielverzweigten faden der Proiektionskunst bekannt sind, und ihr verdankt haupt- s,ii.lilicli die r?enriindniik; vnrlieKt'iider l'aeliseiiru't ihr Entstehen. I>er Zweck, den der Verlag bei UrünUuiiK des „KincniatuKraph" im Aui;c hatte, war ein einfacher: dem l'raktikei ein unentbehrlicher Katgeber u aeta, od ni gl«cher Zeit der kanfmäaniachcB Seite des Unteradmiers gerecht zu werden. Diese Zeitschrift soll dem Praktiker einen Ucberblick Qber die vorhandenen, besten, zweck- niassitistcn und in der Praxis erprobten Apparate und üinrichtuni^en Beben, den AnlanKi'r in seiner \\ alil leiten un^l ihn vor uherllussiKen Ausgaben bewalireii. Uanz besonders soUeii, wie schon erwühnt. att ««■ nwÜMrtaa im Laufe der Zeit nmaditen praktischen Er- fahnmgea sich in einer etnfacfaen klaren nad verständlichen Sprache bewegen. Wer die Verschledenartigfceit der lokalen Verhältnisse ans eigener Praxis und Ansehauunk: kennt, untei deien t'iniluss Kedner, und auch UiiterncI mci von kineiii.iiok;ra|)l;is^lien Vnriiih- mngen ni leiden haben, vxi.d es mit Freuden bekcrusseii, dass eine Pachschritt gegrfindet ward«, die sich mit diesen und ähnlichen eiu- adriifigan Fragen hafMnan wird. Der Vertag gtenbt daher dnrch den diesem O egen s t — de ge«.idnieteB Teil dieser Fachschrift dem BedOrfnisse iener Pachtreno.ssen, welchen es an der < ben angedeu- teten technischen IU'ialiii;uiiu ;:el>rleht, d.idurch Rcchnnni.: zu tnven. dass eben diese Wahriiehiiiungeu und KriahrunKen aus- acWieaslich vom Standpunkt der Praxis behandelt w erden. Dem — tiefere, wissenschaftliche Belehnu« — Suchenden diirfte diese Fach- schrift ebenfalls willkommen sein, indem er Mer theoretische Fragen in die Praxis umgesetzt finden diirfte. Verfasser dieses glaubte, diese kurze Einleitung dem heutigen Elaborat JHe rinliklhiniknnir voransachicken n mOssen. \\ eiiii V ir uns im FollMldan etwas naliei mit dein Wesen der Proiektiunskunsl befasaan woüen, so ist es notwendig, auf die •fsenOiche OatchieMe des Pretehtlnnaapparatna etangnhen. Nur so wird es nos mflnUch sein, die Kraasartiae Eatwiektaag kennen SU lernen, welche die .1 atrr— magica**. die Vorianferln unseres heutigen P-oicktionsapparates, im Laufe der Zeit diireh;:eniacht hat. Proiektioiisbild nennt man das vergrosserte liild eines durch Sonnen- oder kiinstliclies 1.1^! ' scharf beleuchteten kleinen ' ieweiisiandes; inr Crxengung dieses iliides dient der Proiektionsapparat. Wie a)« M nna-dteae Khatt ? Um d i aaaa ■nu eriahren, mtesen wir sehr weit in den Annalen der OeschkAte sarftckblsttern. Wenn andi d|e Pro. Ktionskuast viel «Iter alt m Photographie igt, «a doch beide Künste zu gleicher Zeit besprechen, da die erstaunliche Entwicklung der Proiektionskunst aar durch die Erfindnag der Pho- tographie von statten ueKuiitien ist. Dass das Lictil aui niaiiclicn KArper einen verändernden Ein- fluss ausübt, ist gewiss zu allen Zeiten beobachtet worden. Unsere mAcfatigste Lichtquelle, die Sonne, hat immer die ihr zugeweadetea Seiten der FrOchte gerötet, die BIStter griin gefärbt, die Haut des Meiiseliiii neliraiint. wie sie es heute tut. h's fehlt uns aiieli nicht an ciiueliieii Leberlieierunuen aus dem .Altertum über diese Kralt der Soaae. Die .Mehjinisten haben sicli viel mit ileii \\ rl- in^en Jis l.iehtes aui die M>-tallM rhindunKen hes»;h:iiligl. Im lahr-. ISuS sci'.rieb l a- bricius in seinem Huelie m^ii den .Metallen iiber eine .Art Silber- erz, die dem Licht ausücset/t vom gclblicii-grauen ins violette und spater ins schwarze bhergehe. Versuche zur Erküirimg der Licht- wirkungen sind um 17IIU von Homberg und von Newton gemacht worden. 17:7 lieol.achieie Dr. J. M. Schalze. dass Kreide, die er mit einer Auflösung von äiiber in bcheidewasser U>ergossen hatte, durch das Sonneniicht dunkel gefSrbt wurde, fährte auch den Nachweta. dask die Firbaag darch Ucht aad aicht durch Winae eraeaU werde. Der i;emalc Chemiker Karl Wilhelm Scheele aus St alsund hat uus m seinem Werke fiber Laft «Kl Feuer lUe erstea eiagehendea Untersuchungen Ober die Einwirkung des Lichtes auf das CUer* Silber Uateriassea. Er weist daselbst nach, dass die Jmam ooraaa", das Homsilber .anser Chlorsilber, dnrch das Lteht zu Silber reduziert wird; leriier das mit Chlursilber bestrichene Papier duich die vio- letten l aibeii des >|)vetruins rascher getarbt wird, als durch die underen leile desscii>eii. Diese Versuche wurden von Seaebier wiederholt; Kitter kousutierte, dass in den ultravioletten, dem Aaie aasiGhtbarea TeUen des Spectrums ChlorsOberpapiei sich iioch frOher als violetten fSrbe. Bis hierher scheint eine Menut/ung der chemischen Eigenschaft des Lichtes nicht stattgciundeii za liaheii; es w ird aii>;eiii.miiieii. dass der ersle Aiistuss zur l'liotu ,'r.i- pliie ^;^ Kellen wurden Sei in der im Juni iMJi von Thomas Wtdg- w»i<d dein Sohne des bekannten englischen Töpfers, verdSeatUclitea AbitaudluuK Über »ein Verfahren, OlaagemUde zu kopieren aad Pro- file zu zeichnen, durch die Wirkaag des Lhdites auf Silberaitrar. Die Bilder der Camera obscura auf die hchtempiindliche ScUdit zu ubertragen, hat Wedgwood vergeblicli verbucht. Dagegen ge- laiik; es lluiiiplirey Davy, mittels des Soniienmikroskops projizierte Ucgenstande zu ko|>ieren. als eine Methode, die bellen Teile der SMdmung gegen fernere Lich tw i r k un g nnempfindttch so nwofaea. I>ics gelang, wie wir sehen werden, erst 37 Jahre spater. Josef Niccphore Nicpce, am 7. Marz 1765 zn Qialon-sur-SaAne geboren, beschäftigte sich wie viele andere im Jahre 1813 mit der eben erst nach Frankreich verpflanzten Seaefeiderschen Erfinduig der Lithographie. Die Steine, welche er hierzu versuchte, hatten zu Krnbes Korn, wesliulh er sie diuvli Zinnplattcn ersetzte. Sem Si lin Isidor, der ihm bei seinen .Aibeilei: bciiiililicli wai, erzählt von sol- chen mit l irnis iihei/>■>;eiieii Platten, die unter durchsichti»: ue- machten Zeichnungen dem Liclit ausgesetzt wurden. Drei Jahre spater finden wir iha beachlftigt. eine Camera ohscara ta koa- stra i er ea . Am I. AprH 1916 schreibt er seiaen Bruder Claude nach Parte: JWeine bisherigen Versuche lassen mich glauben, dass mein N'crfahrei! in der Hauptsache ^eliiiv:eii wird: aber ich iiiiiss dahin kommen, die Farbe zu fixieren, das beschättigt mich jetzt am mei.sten und ist am schwierigsten. Ohnedem w äre die Sache wertlos." Und am 24. Mai schickt er ihm vier in der Camera erhaltene .Aufnahmen. Im Jahre 1822 erhielt Cicnerai Poncet Nicephore Nicpce ein heliographisches Glasbild des Papstes Pius \'\\.: ein Bild, das von beiden Seiten sichtbar war. Der Qeneral nahm,es mit nadi Paris. Best es bei der Firma Qiroax einrahmea, wo es von vielen Per- sonen besichtigt viorden ist Portwährend mit \'ersuchcn dieser Art beschüitigl. beauftra(p|» ac anfangs 18^6 einen VerwandteUai