Der Kinematograph (Jan 1907)

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No. 3 Der KincmatogHipli — Die ^Üernabende als niittelpuiiktjder Projektionskunst Vuii Herniaaii Lemke, KckUir iiiil W iimlcMtiliK r. Gewöhnlich wi rilm 1-licrii.iliciuk iii i r W i iso al'«cli.ilicii. tiass ticdiclrtc auiKcsuKt wcr lwil. dass ihklIi imuI ihr KcJc Kcbaltcn wird, tiinc innere lieziehuDK zwischen ücn l'cilcn dos Abciidü besteht selten, und so kommt es, dass die Elternabende meist bald «itdc^ cinschlaien, trotzdem ihnet. am Anfaw v<nc recht rcKC Teilnahme entKeKenKeforacht wurde. F. n zweiter Fehler, der die tlntwicHmiK der Klteriialieiide hcinint, i> l der. dass du. I.clircr dci-keu, sie diin'teii niii t'raneii der hr/.ieliuiit: bei Milchen \ cr- «mitallüiucii bi'hundelil. Sie «erKessen. dass sie Laien \<>r sich haben, die sich wohl dann und wann für päoagogische Praxen in- teressieren, ffir die diese aber auf die Dauer ennikleiid wirket!; u&hcr kommt es. Jass die Eltemabeode weniger und weniger be- sucht werden. Der Mann aus dem Volke will nicht nur immer etwas von der BUdang seiner Kinder hören, er will nicht daneriHl von Schui- sachen mterhaHen werden, er will aach seine Anschauungen ver mehren und Unterhaltung haben — und darauf müssen die ültcrn- abc-nde Rücksicht nehmen, ist es erst Kclungen, den Eltern und XnxerMandten der bchüler di; Abende lieb und wert zu inachtii, so könnt- : die Veranstalter siciier sein, dass die Kitern Kern iiiul »olliühlig zu den Elternabenden kommen. Wie siiiJ .IUI! üic t:lteriiabeiKle nach dieser Richtuiig hat rvk'eckmassig einzurichten':' Der tlauptteUer von Vorträgen liegt sehr oft darin, dass sie liir die Zuhörer zu hoch »ind. Der \ urtragciidc hat die Kcdc mit der Kri'SSten Muhe ausifcarhe^tet und ;:eL'riil; aber er hat nicht ''(.dacht, dass er Lciile ;mi.s -Itii \(jlKi. sich hat, die /.war ihr l ach verstehen, Ute aber die Sciiulw isseiischait schon laiiKst ver- gessen haben, und so redet er und bemerkt bald hier und ua Er- müdung in den Uesichtern. Vergebens zerbricht er sich den Kopt. woher das wohl komme. Er hat eben seine Zuhörer zu hoch =in- la.Mcrt - Jie Leute kuiitieii den iniiiidliclieii, .loch so schoiieii Lr- kliiiuiiüi-ii lind l>i'i:iiiti()iicn inciit inl^eiil Wie kuu/ aiiticrs, wenn ihiicii Anschauung tccbotei. wird, und da zeigt sich dem der grosse V\ ei 1 von L i c Ii t h i I d <. r \ <i r I II h I II II i: c n. iin.i^lK' l.icl;t- Hier sieht man, was man s.iieii soll, iim 1.1111. MIdervoriiihruni: ohne sicle Worte wirkt oit lu ssei artigste Vurtrag, der uic.it verstanden wird; deshalb niussten die Lichtbildervorführimgen noch viel UMhr ab Msher in den Mitiel- piankl der Eitemahenoc trciLii. Aber £Uch dabei uerJcii I^liki k;(.ina^lil. I'ci \ er- ■USlidter s(.lclier AhenJc tnilt du. Vuswaiil seiiKi Seiuii pl.uilo.. md mit \ .»rliebe werden bildcrscrieu historischen und religiösen Inhalts Kciiiiminen. Nun sind diese Stoffe zum Teil von der.Schule her xnin Ueberdruss bekannt, zum Teil finden die Zuschauer kein Oefallen daian. und so werden auch hier die Elternabende nicht den KCw 1 nschiL.'i \nkl.in« iiiidi ii. i s lieisst: Die l.iclitliiUk 1 vor- ifibruiiKcM hiiiiKLii uns ia nichts Neues! .-Xiidcrc niaclieii den eiit- gegengcM i/tcii ' c'hler: Sie nehmen zu'ihren Vorstellungen Sericii mit ätoficn, die den Anwesenden zu fem liegen und die von ihnen iricht verstuden werden, weil sie entweder zu ferne Anschaunngs- krcisc oder zu viele fremde Namen und Stoffe enthalten. S» konani es. dass dit; Zuhörer allmählich fortbleiben, wei! ihnen für dtese Sachen das Verstflntlnis fehlt. Die richtige Verwendung der Lichtbilder liegt in der Mitt. : Die Stoffe dOrfen nicht zu alltfiKlieh sein, und sie diirtin iltiii An;.chauui!«skreis' :-.LHt /u fern Iiikim: darum wähle man /u Aii- fan« leichte Stoffe, die etwas Neues bringen, den Horizont der /uli< icr erweitern und doch allgemein vcrsttadUcb sind. Der rechte Volkshildner aber wird hierbei nicht stehen bleiben; er wird in Be- tracht ziehen, dass den Ettemabenden die Aufgabe srntMüt. die El- tern weiter zu bilden, und so wird er seine Vorträge so einrichten, dass sie eine stufenmSssige Erweiterung der Kenntnisse mit sich lirii'Kcii. W i( ei d..s tiiii icliu.i l ann. da/.u diene jolneiides Beispiel: In Italien ist der \esii\ aus^elirocheii iiiiJ hat zahlreiche Stadiv: /crstr.rt. Ha ist es wohl am anKcbrachtesten. einen Xortran über die Ausbriiche des Vesuv oder eines aadereu feuerspeienden Ucrgcs zu halten. Dass dies Thema Anklang finden wird, steht ausser hragc. Die Zuschauer haben hier den ßer;; in seiner Tätigkeit ):c^ehen — sie haben seine zerstörende U irkuiiK mit ciuciten .Augen ■.;i:.cl;aiit iiiul es «.iitsieht nun die l ra«c liei dinei:. Wie maj es w ühl kommen, dass von iCcit /a Zeit solche Na'.urei scncinunuen i'latz Kivifen? Da ^t es denn Au<>:ahe des Leiters von LIternabendea, in einem anderen Vortrag auf den wissenschaftlichen Zusannnen- hang zwischen Erdbeben und Erdinnerm einzugehen, d. h. den Schiiit von der M'^^' \Mschauung zur Wissenschaft zu voll- ziehen. Ii 1.11 II I iii. iisf Horte sind die Werke Krupps vorgeführt w(11 den; diese haben allKenieincs Interesse erregt. In einem näch- sten N'ortrag wird nun der Redner die Metalle im ailge:neiiien und ihren Platz im Erdimiem behaatteln. AuA hier hOte man sich, immer aadi einer Wrht—g zu wMwa. Abweichung tut auch hier luit. aber immerhin vergesse man nicht, dass ein Lichtbildervortrag nicht bloss die Aulii.ilie hat. zu unterhalten, sondern auch, /.u ei- zielien und zu bilden. Wenn so die Schule auf die Eltern einwirkt, so meine ich. erMBt sie lt.>-«n Beruf als VoMisscImle ha wahren Sil HC Nur vor einer Sache iiioclite ich v. aiii'.r: Manchti Lehrer li.il ^cii bestell \V liien, am Jie Leute bilJeild ei.'./.uw 11 keil, .laJ er M:l2t \ ortruge au, ui denen er uiuner mir selbst redet. Nun kann mmm sehr tAchtifer Lehrer lebi nd doch uidät die tähigkeit d«r Kede besitzen; denn zum Reden gehört eine gewiss« Routine, die erst durch langjährige Praxis erworben werden kann. Darum rufe It.an einen Kediiei liir die titeriiaberde herbei; der l'ropnet kfiit ^:l^:elld^ etwas seinem Vaterlaiidel l'ie Leute ues Henna.soitcs dcikc'i Was aei Lehrer uns saiteii kann, uas wissen wir schon lauge! öie bedenken aber nicht, dass eine lange Zeit der Vorb«- reitniK zu einem Vortrag gehört- Kaimnt dagegen ein Reoiier von ausserhalb, so zieht sie schon die iNeLiiierde hin. und ich meine, üass ihnen von dem ^rcnldcn aucti mel.r gelxilen w ird. Ich Keime .iiieii Itildiiiiusv 1.1 ein in einer Kienen Maut, uer \ iiilst..iidik( sen.e .Vuigtb; vciichlt, weil er nur uiiiiicr Redner aui der Stadl uiiniiit, und so ist es reine Modesache geworden, dass jeder Uber seineu lieruf spricht. Dazu ist aber ein Vortragsabend nicht da. Ebenso V. ürde es leicht an einem Elternabend gehen, an dem dauernd Lehrer si>reclicii. Ute Zuhörer haben abei .lue.i leeiit, wei.ii sic iiieiiieii, von einem ireinden Redner mehr erwarten zu kuiineii. hin Waii- dcrredner hat eine beschränkte Anzahl l'iiemen, und nun redet er über ein gegt iKucs 1'hema vielleicht zum H). und 3a Mal. Ua lernt ur die tlörer kennen und ihnen die Wünsche ablauschen, imd er Silber sew iiiiit dem .11 iiiinic! iiei.e Seilen ab. i)alier bnlfOnMlIt •-■111 W ailderrcdilei .lUsse. dei Ki .iiiiiie aueli 110, Ii eire Kanz beson-' ucre Vertrautheu mit dem Muli. die iiiiliedini; lu^in; ist, aciiii er lu einem dunkieu Räume steht. Daher bat ci nicli; nötig, seine Vortrfige abzulesen und kann auf die Bilder achten, während bei ciiimsiliger Vorführung immer Schwierigkeiten beim Bilderwechsel entstehen. Wenn er diese Punkte berücksichtigt, w ird es dem Lehrer iiiui >cluilleiler bald ;:eiingen, die Liclitbildervorliihi unueii in den i'ieiisl de- Mteriial<e:ide zu stellen und sie zum Mittelpunkt der- sc''. _^..w.i. TJodi ein Wort "ibcr die Kosten; Lin kleines l'.intrittsKtKI von ll>-—15 Pfg. wird jeder apm geben, und w enn man mal einen billiKeii und mal einen teuren V .liag nimmt, so wird die Schulkassc nicht zu sehr erschöpft we. > i. Vor allem aber bedenke man, dass ein SoMtaaiAewI. hl die»^ - Weite saaabracitt. sdaea Zwack er- füllt, die Leute voai ObemukMiaia TVlrtshuaHrhc« nhhillt und sie ZH Measchaa ersieM. Dum aalMich nidit «leder de« Bentf tiaes Waaderredaers für Schnlea und Dterufitci de ausObea kaaa, liegt auf der Haad.