Der Kinematograph (Jan 1907)

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Np. 4. Der Kinemafograph im neuen Kunstsdiu^gesel^e. I Njvhvliurk verboten. hln^ Jer Ictitcii Ucict/c, die der vo' k#|?cni auigelösic Keictus- tag in drei Lesunseii mit kleinen AenderMgoi der araprtliigliciieB Vorlage aageoommei. hat. ist das Üeae.z betreffend das Urhcber- rsdrt an Werken der bildenden KOnste und der Photographie Der Entwurf ist noch nicht (iesciz ue\\i.r.lcn. da erst der Bundesrat die viim Keichstax vornciiomincncn Ac lUci uhkcii zu KcnebmiKcn hat, was i'bcr voruiissichtliLh sehr bald geschehen wird, da es sich, wie gesaitt. nur un: unwesentliche VerOnaenngen der nraprAng- hchea Vortage hawieit In leaeai Ocaalaentwuric mhJ au-U zum ersten Male die Ktn en: d tographea erwähnt, ts hcisst im § 15 des Titels: Befagwaae des Urhebers: Der Urheber hat die ausschliessliche Befugnis, das Werk zu vervidfliltigcn. gewerbsoi&ssig zu verbreiien und ge- werbsmtssig mittels mechanisch-optischer EiiirichtanKen vorzuführen; die ansadiliesiliehe Befugnis erstreckt sich nicht auf das Verleihen. In Oer dem lJ«seti« beigegel)eaen Bcgr&.ndung hcisst es dieabezAglich: Daicegen iat der Sdmtz anf die gewerbamSssigc Vorfühning des Werkes mittels mechanisch-optischer ChirichtunKen erstreckt worOciu l iiic -'i^. '^c ! ■ u i. itci ii li «It-. S.hi'1/es isi aus Interessenteiiki eisci- inuci tluivv ci!> aui Uic jass^lilicssliciic üclucui-- Oes Urbel>ers zur uiicntlichea Auttuhruav: v.xi i'uhnen- und r<>4i-1 werken zanfichst ffir photograyiiiscfae Bilder bciiirwortet worden. Zar BegrOndnng des Verlangens ist darauf WageiPieacn. dass S pc - i z i a I I t ^1 t c II t h e :i : e r und a Ii ii I i c I. c V e r a n s t u ) t ii ii c n [ phot<.«raplnsclit I'.ili-'cr zur \ ortuhruii« vi>n soRenanntca l*n>)eli- tion.'ibildci II Kcw cri-! ausnutzen und hu c^iiTch ilie w irtschaftliche Verwertung des du'ch die Vcrführuag be^.anat tcevordciiei', iiiui das Interesses beraubten Originnis erschweren^ Da ss e I b c k e schehe mittels des Kinematographen. des Ma- toscops, rotirrender Schanapparate nnd ahn- licher \ I) r r i c 1. t u I' ■.; i. ri. I»e I jitu u T tract diesen üiisclwn darch die Bestimmung Kechniiag. dass der Urheber die aas- m hiiiiliihr Befagnit haben soll. das. Werk Keverbs- «issig mittels ixiechaniscli-optis.cher E.Lnrich- tnngen vorzntflhren. Diese Passuag. aoH anm Alnidi11i brinkieii. uass nur solche - - «ewtrbsniassiKc — YnrMmMBHB in Be- tiacht kommen, bei denen eiiiinal ni ech j a'.sch e Einri^tnnsen. z. B. Kinematographcnmecbanisircn. betatiiet werden, nnd ieruer eine lieioadere optische WicfcmiK. z- Bk. Jnrch eii; ProiektioMobiektiv. arTCicMwavinaoC e Mertank aMMn zu.sammcn kommen; die gewShnlicllc ScbaB»tellBBg eines Bildes mittels, des Stereoskopen fStlt d e Sih a I o nicht unter die \O r s c h r i i t, \» o Ii ! j h c , Z.B. die Projektion mittels des Nebclbildappa- rates. Wenn diese Vorschrift auch in erster Linie nur fiii phot.»- graptdache Werke yairtisch werden wird, so ist sie doch nach far 4te Werke dar malenden nad rr l ch a emliw sie soll deshalb anch Hr dtatt So die B«:erOndunK des Qesetzentvkmrfs. . Man wird nicht behaupten können, dass Bestimmunx und Be gHMnng eelungen sind. Der Paragraph will dem Urheber cme.s Wecken «iMB «aUaivebaBde« Sctanta verioilwa als Unternehmen ni>.li[ vur^e fuhrt. iMittcIs eines k i n e • matographischen Apparats führt man Serien von Bildern, mitanter tanaende von Bildem. vor. Etat einzetoes pke- toijrapbisches Kr/eugnis ist fiir die kineinato^rapliis^he NUrführunu •.((llkditmien unbrauchbar. Der \iijk:aii«. den der KiiieniatogrüTh vrtrfiihren si>ll. muss derartit; phntdKranlnscIi aniiicniiinmen werden, dass die Bewegungen, dit- erforderlich sind, tk» einen bestimmten Lebensvorganr terznsteilen. in ihren efaicelnen Phasen festgehalten werden. \Venn ieiiiand mit dein l'uue' drohen soll, so muss er den Ann lann.sani aus ler )eweilij;cM Vnniane in eine >tellunn hriPKen, dass sich der Unterarm im spil/i .i Winkel /um < tlierarin l>efindet: er rmiss dann den ^'mKer ausstrecKen und damit Min- und Herbewegungen machen. Jede einzelne Phase des \ organgs mnss pbotograplnach aaigi nu—u n werden. Der emheitlicbe Vorgang — Droben mit dem Pfaiger — wird dadurch herheigeffflirt. dass die Uilder durch einen .Mechanismus so schnell pmiektierl »erden, dass das AuKc den <~icsaniteindruck wahrnimmt. Das ist das I'rin/ip der kinematographischcn VorfOhmngen. Die J'hoioicraph c aber bilt niciit die EiazeliiKNaeBte fest, aoadern eine der vielen Phasen, z. B. des erhobaaea Arm md den ausgestreckten langer, der \iel- leicht etwas schräg gestellt ist und in uns die nedankeiiassn/iation wachruft, dass es sich irn ein D'dlieii mit dem f'iiitfi.r liaii.ult. wenn das ItiKI durch seine so.istiiten NebenfiRuren .\nlass /u .I is K<mi- bination iiibi. Solche t: i n z e 1 p h o t o : a p h i e n kann man k i - nematographscb aber nicht zur Darstellung bringen, sondern nur solche Vorginge, die mit aHen den Bewegungen einzeln aufge- nnmtnen sind, die physi«dogMch erfnTC«eriich sind, rnn den VorganK im Leben herbeizulühren. Deshalb hat die Bestinmiung des Gesetzentwurfs gar keine Bedeutung. Der Urheber eines phtitojrraphischen Bildes wird nie <iele'.;i. nheit labcii. seine aiisschliesslijle Heiu^nis /u- \cil<reniinK seiiKs liildes .^e^eiiiiber einem KincinatoKraplienbcsitzcr geltend zu machen, weil dieser ein einzdaes Bild Mr seine Zwecke gar nicht eebrauchca kann. Man könnte daran denken, dass der QesetZKeber sich nar s..liIi.Llit aus«edriickt hat; dass ei nicht das e i n / c 1 ii c Mild iiieiiit. .sondern die );anze Serie von Bildern (f"ilnii. Aber was .soll dann die Bestimmung besagen'.'' W le .soll man, wenn man solch eine Serie von Bildern vom Urbeber kauft, gegen sein ausschlieaa- lirhes Recht zur Verbreitung Verstössen kSnnen? Wenn jemand einen Film herstellt und ihn verkauft, so kann er sich doch nur sai;cn. dass der andere den hilin /.u einer kinematographischea V'orführunK benutzen will. Wozu sollte er ihn sonst kaufen? Man konnte durch das Wort ^gewerbsmässig" auf den Gedanken kom- men, dass man beim Verkauf eines FUms sdieiden mfisse. ob der nim zu einer gewerbsmässigen kinematographischen Vor- fUhrunK Kekanft sei oder zu einer sntchen. bei der Oewerhsm9ssiv;- kcit iiictit vorliCKt. So weit sind \> ir abei do».li imcli nicht, dass man sich für die Kinder /u Hause Kinematugraphen. \\ie früher eine laterna magica, hält. Nur u enn dem so wäre, könnte man an solche Unterschiede denken. Heutzutage weiss Jeder rMmfabrikant. das» der Ktafer ekwa Film <^aw an ciaer aBsnUichei kinematatnwUaclM VwUhinu g benntaea wfli. lieh seine photoeraphischen Werke gewerbsmässig mittels mecha- nisch-optischer Einrichtungen vorzuführen oder vorführen zu lassen. Hierzu ist zweierlei zu bemerken. iJic Bestimmune als solche ist vollkommen fiberf lässig. Sie trifft nicht, was sie treHen will. Eis «inglges photographisches Bild wird im S»«si4itilJI*«atli««t*r 9*«r ia «laaa i^atfaliajr Die Desl l mm nng wird alao aach durch diese bester verständlich. Sie regelt eben etwas, was heute eitler Re- gelung «ar nicht bedarf Ein einzelnes Projektionsbiid wird nicht im kleinsten Tingeltangel vorgeführt, viel weniger im V artete oder im Kinematographen-Theater. Dort liandelt es sich immer um kine- matographische Vorführungen, ma Vortthnawaa, bei deaen nicht e i n Büd. aoader n ehw Serie voa vialea. eiaea Vorgaag hi aefae Pkaa^a anflösendea Bfldem vorgefahrt wird. Wir konunea za aiaer wdteraa Aaaatallaag. Die Begrttadaag des Oeaatges betagt : Dass SpeziaJitatentheater und ähnliche Unternehmungen piiotographisclie BiMer zur Vorfahrung voa aogeaaanten Pro- jektionsbildern