Der Kinematograph (Feb 1907)

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No. 6. meisten materiellen (lewinii abwarf: durch ihn. und auch durch andere vielfach verbessert, ist der PhonoKranh wohl ebenfalls durch die ganze Welt Kedruntren, ohne aber eint-, icieich Krosse praktische Bedeutimc vorlinifi^ /II vr'Vv'ivi'. MöR ich. dass er diese noch cewiiiiit. ..k-iiM bcri.;!-. iiciüi. .st .ms Jcr ursprünglichen Spielerei ein Werk ccworJc-n. d;is nicht mir als Piklii rmascliini.-. sdiulcrn auch als Aufhcwahrunk'sniittcl fiir das Rcspruchcne Wort und den Ton immerhin von nutzbrinscndcr Bedeutung st. Dann entstand das Qesangsteleplion, das wortlose Töne reproduziert, und ebenfalls als PolgerunRen seines Phonographen das Megaphon und das ACro- phon. Pas ersicrc Jii rit ila^ii. Scliallw clli ii. die ans crnssi r f!nt- fcrnun« kntTinieii. iitul stlii>n /ii \ n.1 riieruic vi rlcireri tiahcn. nuch fiir unser Olir \v aliriielinibar /u itiaclien. I>as Aerophon soll den Schall selbst verstarken. Daneben hat Mdison zahlreiche \'er- bessemngen des Telegraphen erfunden und gelangte bis zum Uua dmplexapparat. der ein gleiclizeitiges Telccaphieren von vier De' peachen auf entgegengesetzten Richtungen ermöglichte. War Edison Vdin Telegraphen zu ienii Erfiiul iiii.;en auf ph\- sikalisch-technischem (iebictc in logischer l'olge KclauKt. so musste ihn seine Beschäftigung mit der Elektrizität dazu fOhrcn, die an- deren Qebietc de- Ausniitzung elektrischer Kraft zu beackern, nnd hier waren seine Erfindungen nicht minder bedeutend. Was er der Welt diireli seine flliililanipeii Kcniit/t. ni d Lliircl'. seine .iii.leren \'erl'esseriiii«en aui iler i (lehiele der elektrischen IVIeiichtuii^. kann mi \iisi!:!irl'ehen hier nicht Jar;;este.lt ue'Jen. >l.i siiik l'IrfinduiiKen an andere anknüpicn, die dann erst kie&cliildert we-dcn niUssien. Auch zur X'erbesserung der f)ynamomascfainen hat Edison Bedeu- tendes beigetragen, die. als >ur ErzeuKang der elektrischen Kraft notwendig, sein Oebiet bernhrtcn. Soviel aber kann wohl gesagt werden, dass wir ohne Riüsons '• erl essemmjen «-Ire so alli;eiiieinc EinfUhrunii der elektrischen BeIcucI tunK s clierlic.i nicht t;eliuht hätten. Eine andere bedeutende Erfindung fällt eigentlich ans dem Rahmen seines sonstigen Erfindungsgebietes heraus: Das Kineto- skop. Miitiiskop und de* Kinetiiato.;ra|ih. Indessen ist der Ideeii- 7.us.itiiiiieiiliunK leicht nefiindeii. •.venu iiian erw aul. dass es den Er- iiiKler. der von jeher sich \ lel in t i'hi.ionraphic beschafliKtc, rei/eii musste. etwas zu iindcn, >\as für das Auge dasselbe leistet, wie der Phonograph fOr das Ohr. nnd es ist in der Vereinigunx von Kine- matograph nnd Grammophon ia in der Tat bi dem Bioskop gelunnen. eine ungemein unterhaltsame Erfindung herzustellen, der frcihcli auch Wohl vorlaufii: eine t.eli ie lU leiitiiiii: nia.r.;elt. hdison aber liat sich heute noch kcinesw cns ersclioptt; er kann die Uelt \ieileicht noch iii uni^ealintcr Weise liberra^rhen mit Kruchten seines Uenies, die noch späteren Oeschlechtern Nutzen briogen. Unter den für den !<ineniatii;;rapheii -uineminnnencii liilderii Steheil an erster Stelle die „Naturauinalinieii ". bo euitach und natürlich dieselben ers!.heinen. ist ein aelingen derselben doch von aUerlei ZuiaUvkeiten abhängis. die nur dnrch einen tSciitix ge- achnlten Operaiear umgangen werden können. Wie bei aHen Auf- nahmen spielt hierbei das Licli; die Hauptrolle, (icraüc ilie Sonne, die der Photograph so ungern entbehrt, ist hierbei oft störend, und vielfacli der (ir'ind des Misslingens einer Aufnahme. Der Kiinstlcr ri':.ss daher jeues Ohiekt nach dem Stand der Sonne studieren und hiernach arbeiten, wenn er ein tadelloses Bild gewinnen will. Kein anderes f-elJ bietet eine dankbarere und reichhaltigere Aus« ahi \ c.n Badem als die Natar. Handelt es sich um Landschaften ferner Länder, die durch Eingeborene belebt, um Stadtbilder mit ihrem weltstädtischen Veiltehr. die steu ihre Bewunderer finden, so bietet hierbei die Aufnahme weniger Schwierigkeiten, da diese von Standpunkt aus hintereinander aufgenommen werden k>nnen: uaiu andere aber sind zu Oiicrwinden. wenn es sich um Bilder handelt, die eine Bergersteignnir oder Schiffe auf tiewegter See darstellen. Zu diesen sind nicht nur die kostspieli;:sten Aiisriislunuen nollK. s nidcrii die Aufnahmen haben Inerliei auch (ieiahreii zu üliersteheii. die. weil sie mit allen zur Aiiinahiiien m'tvv eiuliiteii \ppai.iteii etc. bilaslet. Schritt iiir Schritt zu iiberwiuueii sind, t.ins dieser Hilder: „llie Besteiv:i<tiK des Montblanc" zählt zu den gros.sariiKsten ilieses Qenres. Vom Aufstiegspunkt an. bis zur Erreichung des Uipfels, sind alle Phasen dieser gewaltigen Tour genau der Natur abge- Womien und /u einem cramios wirkenden M.KIe \ er^ini-.;!. f.benso kompliziert, uik! il;is i ielini.eii voll Mdiiieiiten .ibh.in.;iv;. sind die .Aufnahmen der MeeresbilJei. ..SUipiier im >tiirm" ist InerM.ii i-iU unaiitechtbarer Beweis. Das Mild Kibt Sturnisceiieii wieder, wo der SIeipner wie ein Atom im Meere heruniKeworien wird und unter Sturzwellen za verschwinden scheint. Auch diese .Aufnahme ist eine der nennenswertesten unter den kinematographischen Bildern. die stets iiiul imm.r il.-^en daiKiiuleii Wert behalten. S:n,l nun der- artitte Hildei zu erzeiuen. i rstt ' riiieii und Kr:iite eri. ^r ierlicli. so trifft dies auch bei I'. ii ,;!.^ r \\ elliiuliisti n /n. \1uj1 lue' bedarf es eines tüchfigen kcKi.sseurs, jer. ohne den <iesaiiiteindruck abzHschwSdien. das Interessante vom weniger Interessanten zu unterscheiden verniav;. Eins iler impuniereiK'sIeil iiiiil sclions eii derarliueii Uilder bc- handeii die Herstellung von Eisenbalinscliieiieii. Vdii deren t"abri- kation die Mehrzahl der Sterblichen keine .Ahnung hat. \'<in) S<ir- ticren des Roherzes an bis zur Pertigst-.-l!eng dieses stark ver- brauchten Eisenlwhnmaterials sieht man auf diesem Bild, die Oefen. Schmelztiegel. Transportmittet. Werkstätten und Maschinen, bedient von Hunderten von \rb.itern. n \dllsier T:!tii;Kei!. \ ou derartigen Bildern existieren '.;anz lierMi ratend schone Sineis. zu denen iii neuester Zeit iler f'aiiv: und .lie Ziibereitiir.v; des Iterinns uezühlt werden darf. Diese Industricbilder werden iiir jeden Besitzer ihren dauernden Wert behalten, da dieselben nach kurzer Ruhezeit immer wieder gern gesehen werden. Auch militärische Aufnahmen. s<iweit sie nicht rein aktuell sind, als Paraden. Kxerzieriibutieen us«.. liaKn als N'aturaiifiialinicn ebenfalls dauernden Wert. Eine ganz besondere Species der lebenden Photographien uni- fasst die Serie biblischer Pilms. Wir greifen damit in das Gebiet der Kgestenten" Pihns (Iber, die teils der Religion, der (leschichte ' der der freien Phantasie ihr Entstehen verdanken. Oerade die '>iMis^lie • ies^hichle bietet liieriii viel br.iivlibareii Stoff, der v |..l Kefrakft und viel \erkauft wird. Die Passioiis/eit steht vor der Tür, wo die Behörden und die Polizei den Prohsinn in ernste Bahnen zu lenken suchen. Humor und Witz mDssen verstummen und ernst, wte die Kalenderzeit, soll anch die Schaustellung werden Der vorsichtige Kinematographenhcsitzcr smht daliei diesen Anfor- derungen Rechnung zu traecn und sich dementsprechend zu ver- sehen, wozu die biblischen Bilder ein treffliches Material abgeben. Namentlich das Leben Jcsn, genau dem geskhichtlichen Verlauf angepasst. ist von packender Wirkung. Von der „VerkOndigung" bis zur »Auferstehung Christi" sind diese Bilder, teils nach l'eber- lieferungen alter Meister, teils nach nii>dernen kiinstierischen An- Kabcn, -tstandcii. Pie 'A'clt is' ■.;ewidiiit. diese rcbiriosen \or- giinge als christliche W ahrheit anzusehen. Die kolorierten Bilder dieses Genres sind von unvergleichlicher SchAnbeit. es liegt in dieaea etaie hohe kflnstlerisdie Vollendnng. in der sich die Pirma Path* Pr*res wiederum von Ihrer besten Seite zeigt. «"icrak das Koidri wirkt auf diesen Mildern bestechend, da hier die Farbenpracht d-s Morgenlandes zur vollsten Geltnng kommt- In neuester Zeit ist die Nachfrage nach kolorierten Bildern eine steigende, da diese gleichsam als l..eckerbissen eingelegten bunten Bilder das Publikum in hohem (Irade animieren. Wir kommen da- mit zu dem Remalen der Hilms. So ein Kolorier-Melier bietet einen der mteressaiilesteii Ijiiblicke in die l ertnistellunv: der Bilder. Hun- derte \..n umiieii Damen sitzen an lani;eii Tafeln, um unter Zu- hilfenahme von Lupen den winzig ^leinen Eigürchen das fesselnde Kflinlt n