Der Kinematograph (Feb 1907)

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Der Kinematograph — DflMcIdorL No. S. Y^ir machen untere geehrten txefer darauf uufmerkiam, da^ - in der Pottzeftunflsflfte eingetragtn Ift. Beitellungen nehmen idmtlldie Poft* rioffa^oi zmn Bboiimnwnts-Pietfe pon FTlork l.iO pro Quartal entgegen. > • • Für reifende Sofdidife lif direkte Franke- Zul'enduriii ru empfehlen, wodurch nicht nur die ZeitungsQberweiiungs^Gebühren und die damit verbundenen UmftOnde eripart bleiben, [ondern audi eine Vor- zOqerunq In derZuitellungpermteden wird. Bei Verieoduua unter StrcUlKud betrdot dos Hlwnnemewt Ifflt. 1,50 pro Qoarfal. UtllOt dES KiMHWtWflpIl. 1 Kinematograpti und Skioptikon und Uire Zukunft In der ämäsdm Bimm, (Nachdruck verhoten.) Ic'Jcr ilti - iiiiii.i! l-iml i liiNii iiktiKiisstiiiKlc l'cmi .Militär 'ici- «twoliill lijil. Uiiss. tiiit w clcliCM Schw icTigl-cilcii snwi.lil ikr iii- MriiK I (.M.lv I ntcriiffizifr wie socar der instruierende oifi/ur zu kunipicii liai! Die S«>ldatcn kuinmen zum Teil ans weltierncii Oc- itenden. es fehlt ihnen die einfachste Anschaunmr. und verRtbens lieniiiht sich der Instruktor. sie in dk- < k lit htinissc J<. r l"LMil'i.nst- übiiiit: einzuweihen. Man ist endlich darauf verfallen, sich der fiilder und XeichiiiiMk.'en /u bedienen, aber -auch diese versagen meist! Woher kommt das? Das Verstehen einer AhhildnnK setzt eine bestimmte Oeistes- tStickiit viir iiis der ncs,-li:nicr ntnss es verstehen, die .iiiwon- hlickllche Stcllmii:. die ,iiif .jem Hilde iestKehalten ist. durch seine Veistandstiitiv'kei! m i uk mne Stelliinir iini/iiw andeln. die die kc- zeichne'e Person im n:ichsten \uKcnhlick einnehmen will; oder er mnss mit ffiHe der Phantasie ans der itetcenwSrtiKen Stdlmur sidi eine vnrhersescantrene. aus der die KeKcnwartijte abKeleitet Ist. wie- der wirflckdcnkcn. r>as hört sich für einen unterrichteten Menschen sehr einfach an. und di)eli erfnrderf es eine cewaltiKC Oedanken- arhcit. Um diese zu erleichtern, ist man dahin Kcknmmen, alle 5^tetlun;;en. die man sehen soll, hbitereinander zn zeichnen. Um z. B. das Laden zn verxesenwtrtiKen. hat man vier Bilder anKeferthrt. die anf ehier Tafd shid: 1. B?M! TVr Soldat ladet: ?. Bild: T.t leKt an: .1. Bild: Vr drCickf ali; A. Bnd: Fr niiiiml ririmdstellinvc ein. \her auch Iik r wurden \'<>rstellunKsfehler von den Anschaucn- #ieiteii .iciit. IHK! iJi selbst war ZeuRe. wie der unKebiktele Mann im K^irnchenen Deutsch erkliirte: „Das sind vier Soldaten — macht aWi Jeder etwas andere*." Der UmcebiMete Ist eben nidit hn- siaodc. sich die vier TiitiiEkeiten auf eine Person bezotfcn zu denken! Man denke sich nun oinen Unter-iffizier, der Jicm- I?ei;rifff \ernMitelii s<ill. iiiul Jci s.hlies>lKli e'iiMeli!. Junn e; ^ l'i in;; K.niii niaii es nicht verstehen, vicnn er ai.. . .^i. w .- \\>k:\ l.ii:..hLit des Instruktors lässl sich crlcichlvrn mit Hilfe IcN KineiiiatuKrapiien. Man denke an das \oriue Kild: Vit welcher r.iiiacli!ie>t lii.ssl L S Sich l'irslelleii. und Welche «cw altiiic < icJaiikeiiurhe:! \\«id dort .;k i^lis.;iii auf .k-r I.einwand -.iikistet. iiiiJ der Kiiieinal<>i:r..ph ist »Jcricii ..(.. k' Jic < i« d.iiiK cii.i'l'cH '.■uniiniiil ei nliertram du ^ lerfachi Tätixkeit aui eine Person. Dieser ansch;;nlichen Vorslel- iniii; Ke^eniiticr kann sich auch der Uiiisebildetste nicht veischlies-seii. .1 c w i(d schliesslich dahin eclainrcn. selbst diese Oedankentriiixkeit '. ,'iiiiclinien. V\ MrJc .k l Kaici'iatoKraph schon hei solchen eintaclieii L el>un- .:en mite Dienste leisten, s» würde er erst recht am Platze sein. >\ enn es silt. eine »ranze KeldiiienstflbiinR vorzustellen. Das Spruni; .Ulf. M.i'^/ . iii.i . 1 js IVcKuii^i-Siiche.i. da> Bilden der Schiit/eii- liiin .i'its l.is ivii .le zuerst aui der Leinwand eoni Kineniato- irraplK.i viirKeHlhrt. und der einfachste Mann wfirde es Kleich Verstehen! Wie milssten 'uin solche ln!ttrnktions<c|unden beim Militär ab- ktehaltcii V e-derN.ich meiner Ansicht in der Weise, d iss ein.- kurze fk SP ^ eh nu \ ■rüii-.:eht. der sndüiin die \ nriiiliriim; des Be- spr<ic; ■ ■ J Kineniat(ii;rai>h.-ii t'^lvit. d: ss sicli daran wieder eine Hespreciiiiiiu .sclilies.st. und dass anf ditse eine zweite \'or- fniirunt; des Kinematnicrapben erfol<t. damit etwa noch zurflcktce- btiebenc L'nkla^hcite.* vollstündis forticebracht werden. Die In- strukti'insstundc in dieser Weise ab/uliaiten. dflrfte nicht zu scliwie'ii; sein, d.' lie langen, dunklen Wiüterabende sich sehr ent für solche Vorliihruni;en eignen. Man ist in mititfirischen Kreisen bereits auf den Wert der Projekfioi; ffir die militärischen Operaf!"ii.n .tnfTtierksain 4e\v>irdeii. "^as beweis: de-- optische Ki leitsspicl-\p i.irat. de' von Haiiptniann M.irtiM, nn eriiind-n ist und \on der Firma l.iesciran« Beliefert wird. Man aat sich a kt zumeist noch darauf beschränkt, diese Vnr. fiiliri;in:eii den Offizieren allein \orzubchalten. und doch wur.le vlie Projektion. in den Dienst des Heeres Restellt, auch fflr den ein- fachen Soldaten viel l.erncnswertes liefern, nicht mir «Jer Kincmatn- eraph. sondern auch dris Skioptikon. Ich denke dakei an die In- sfrukfior über die Heerestracliteii und die Mveichen vie: ?s"Mafen. Diese sind la in den Inst'-iikti ■iisliiichcfi eiitli.ilteii. K ch •• ^ -t so klein, dass der gewöhnliche Soldat sie in der Wirklichkeit nicht w iedererkennt. Wie anders wirkt liier ein Lichtbild, das Hmnal Krösseres Interesse an allem V'orRefflhrten erregt und dann durch seine Icbensjrossc Form und natOiHchc Farbenpracht einen ganz andere'i Findruck macht, ^uch hier zeivt sich wieder, dass Kniema- toRraph und Skioptikon Hand in Han l a'^hciteti iniissen: denn für diese Art der \'orsteIliin;: würde sicli zw« ifellos der KinematoRraph nicht so Rut eiRnen. da eine solche AbbilduuR länRer awKesdiant werden muss und auch thircti die nnzMI'cen Aufrahmen zu teuer werden wiirdc. Ich haHe bisher nur erwähnt, welchen Vorteil die Pn.iektion im eigentlichen Dienst kistet: aber auch U\r den Krici; könnte viel vorsearbeitet werden. Das Ausland ist fOr den einfachen Soldaten nur ein leerer BeRriff: Ranz anders, m'eim Rim hier und da ein paar I-ichthilder vor«efiihrt werden, z. B. von Paris, von einer ranzösi- schen Festiinir Der Soldat würde lernen, sich zurecht zu finden und auch andere Rc«riffc in sich aufnehmen: ist er dann tinst vor die NotwendiRkeit des Krieges Restellt, so wird er alte Bekannte vor sich seilen, mid die fernen OeRenstilnde wUrde üim v ertrant e r sein. Dadurch w?ire für den Kriec viel cewoMiicn: aher auch die alt- .jenieiae nikliiii'.' des Sn! laten würc dadurch cesii ' i ' M:i" l -nkc sich den Vnschaunne.skrcis ieden Taa durch solche \'"riiihrunsen er- weitert, und man v ird bald keine unRcbildeten Soldaten mehr haben, und. was sehr wichtig ist. unsere Unteroffizierkonis würden entschieden an BildunR gewinnen.