Der Kinematograph (January 1909)

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No 107 Der ICIiirmtinmnh — OI«flrtnrl kosteten. Gar bald «teilte sieh aber heraus. Ha«« in vielen Orten die Ausgaben die Kasseneinnahmen i'd>erstiegen. Das führte umso grössere Unzuträglichkeiten herbei, als die Gesellschaft die bet reffenden Lokale immer auf drei Jahr.* gemietet hatte, sie also auch nach Kinstellung der Vor¬ stellungen für die Miete haftbar blieb. Ausserdem aber krankt das Unternehmen an einer ganzfaichtfertie inszenierten Ueberkapitalisierung: da.« Aktienkapital beläuft sieh auf nicht weniger denn 3 200 Otto Mark! Die Gese Isohaft be¬ findet «ich nunmehr in Konkurs und zwar ist d •? Lage eine derartige, dass die Aktionäre, denen freilich die Anteil¬ scheine in vielen Fällen nichts oder nur wenig gekostet hallen, alles und die Gläubiger den grössten Teil ihrer Forderung verlieren. Kinige Theater der Gesellschaft, wie das in der I»ndoner Oxford Street, befinden sich für Rechnung der Gläubiger mich im Betrieb. -s- Kino-Tlieater in Europa und in den Vereinigten Staaten. Der Sekretär der Vitagraph Company machte nach seiner Rückkehr nach Newyork einige inter¬ essante Aeusserungen über die in Europa empfangenen Eindrücke. Er hatte da« Empfinden, als wenn der kine- matographisehen Industrie in Europa der rechie Schwung fehle. Man brauche in dar alten Welt einige Genies, wie Luhin. Keith & Proctor. Fox und einige grossziigige Ideen verfolgende Theaterleiter, die sich nicht scheuten, eigene grosse Etablissements bauen zu lassen. In Paris halic er kleine Theater tagelang von Vorstellung zu Vorstellung iilierfüllt gesehen: ein Amerikaner würde in dem betreffenden Falle sofort ein dreimal so grosses Lokal eröffnet haben, um nicht Geld an der Kasse zurückweisen zu müssen. -r- In Washington geht der Rassenhass soweit, dass Neger in Kino-Theatern 25 Cents Eintrittsgeld zu zahlen haben, während der gewöhnliche Eintrittspreis 5 oder 10 Cent« beträgt. Auf eine Beschwerde bei der Polizei erwiderte diese, c.ass jeder Kinotheater-Besitzer das Recht habe das Entree nach eigenem Gutdünken zu bemessen. ' * ' I Zicfe-Zack. Permanente Miisteraiissteliung amerikanischer Fabrikate in Berlin. Der ..B. L.-A." meldet: In Newyork ist das American Export-Syndikate mit einem Kapital von 10t) 000 Dollar errichtet worden, da« in Berlin zu Beginn des Früh¬ jahres eine |>ermanente Musterausstellung amerikanischer Erzeugnisse zur Hebung des dortigen Exportgeschäftes einrichten wird. An der Spitze steht Herr William Gottlob, eine besonders in der amerikanischen Aluminium-Industrie bekannte Persönlichkeit. Preisausschreiben für neue Erfindungen. Wie wir so- •-l>en erfahren, hat die Firma J. Bett ft Co.. Berlin f- W. 48, für neue, praktische und rentable Erfindungen B. i preise in Gesamthöhe vor. 1000 Mk. ausgeschrieben. Die Be¬ teiligung an diesem Wettbewerb ist jedermann gestattet und sind die Bedingungen von genannter Firma kostenlos zu beziehen. ITlittetlungen aus dem keserkreise. Aus Wilhelmshaven wird uns geschrieben: „In unserem lieben deutschen Vaterlande wird leider immer noch mit zweierlei Tuch gemessen und man weiss daher oft nicht recht, woran man ist. Dies zeigte sich auch wieder am ersten Weihnachtsfeiertag. Unsere Kinemato- graphen-Theater hatten für diesen Tag damit gerechnet, das Haus zu öffnen. Die Direktionen waren in ihrem guten Glauben noch bestärkt worden, da nach eingezogenen Er¬ kundigungen in anderen preussischen Städten keine Be¬ stimmung l»esteht, wonach an hohen Festtagen kinemato- graphische Vorführungen verboten sind. Es wurde also ge¬ öffnet, das Publikum strömte alsbald hinein und die Bilder rollten sich auf. Wer aber beschreibt das Erstaunen, als sogleich ein Vertreter der hohen Obrigkeit erschien und die weiteren Vorführungen untersagte. — Ein Strafmandat ist zwar bis heute noch nicht einge- laufen, dies w'ird aber nicht mehr lange auf sich warten lassen. Im Nachbarorte Bant (Oldenburg) waren die Vor¬ führungen nicht untersagt. Was «oll. so fragt man mit Recht, diese Verschieden¬ heit ? Sie führt zu Un/.uträglichkeiten. die nach jeder Rich¬ tung hin schaden. Es wäre im Interesse unserer Kinemato- graphen-Besitzer sehr erwünscht, in Erfahrung zu bringen, welche diesbezügliche Bestimmungen in anderen preussischen Städten bestehen.** D. Filmslauseh. Beim Jahreswechsel wird wohl mancher Kinemato- graphenl>e«!tzer, wenn er seine Jahresrechnung macht, nicht ganz zufrieden sein. Trotz schöner Einnahmen ist ihm für seinen Fleiss und Mühe wenig geblieben. Seine Un¬ kosten waren zu gross, l»e«onders die Anschaffung oder Leih¬ gebühr der Film« ist zu hoch um fiit den Kinenmtograp'ien- Uv-iitzer noch etwas übrig »u lassen. Vielleicht i«i dem ab¬ zuhelfen! Und auf welche einfache Art und Weise! Ein klein wenig mehr Einigkeit, die allerdings !a>i der gr asen Konkurrenz schwer her/ustellen sein wird, und die Sache wäre gemacht. Das Tausch«y«tem. darf nicht auf flegenseitigkeit be¬ ruhen, sondern müsste durch ein Kontor, wo ein jeder Film nach jedesmaligem Gebrauch geprüft wird, geregelt werden. Der Leiter des Kontors dürfte auch kein eigenes Theater führen, damit er nicht in den Verdacht kommt, die neuesten Films zunächst l>ei sich zeigen zu wollen und seine Abnehmer nur al« ..melkende Kühe“ zu halten. Diesem wäre ein Ziel gesteckt, wenn die Kincmatographeninhalier. die im Besitze eigener Films sind, einem Filmtausch¬ verband beitreten würden, der mit seinem Bestand von eigenen Films das Geschäft versieht. P-r. Ileuetntragungen oon Firmen. Crefeld. In das hiesige Handelsregister ist eingetragen worden die Firma Central-Kinematograph Wilhelm Panne« & Co. mit dem Sitze in Crefeld. Persönlich haftende Ge¬ sellschafter sind: 1. Elektrotechniker Wilhelm Pannes in Crefeld: 2. Kaufmann Emil Hulverscheidt in Crefeld: 3. Anstreichermeister Heinrich Bett in Crefeld; 4. in Gütern getrennte Ehefrau des Maschinentechnikers Franz von der Heyden. Therese geborene Melmer. ohne Geschäft in Cre¬ feld. Offene Handelsgesellschaft. Die Gesellschaft hat am 11. November 1908 begonnen. Zur Vertretung der Gesell¬ schaft ist nur der Elektrotechniker Wilhelm Pannes in Crefeld ermächtigt. Programme pon Klnematographen - Cfteafern. (Aufnahme kostenlos ) Dresden. Tonbild-Theater. Weltsport; Ton¬ bild: Titania-Arie aus ..Mignon“ (Gertrude Runge, Grossh. Weim. Hof opernsängerin; Nherlock Holmes, III. Teil: Im Gaskeller; Tonbild: Mundharmonika-Solo von Georg Schind¬ ler; Wasserfälle in Schweden; Tonbild: Rumänischer