Der Kinematograph (May 1909)

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Der Kl itogrzph — Düsseldorf. No. 123. Ausbeutung seiner Erfindung betreiben, der Konkurrent wird sich weit mehr hüten, in ein Patent einzugreifen, wenn die Fachbehörde die ihm zugrunde liegende Erfindung auf die Patentfähigkeit bereits untersucht hat. als wenn dies nicht geschehen ist. ^ Das Patent ist auch, wenn eine Vorprüfung besteht, weit leichter verkäuflich. Es ist eine bekannte Tatsache, dass Erfindungen oft von Leuten gemacht werden, die nicht die Mittel zu ihrer Verwertung in grösserem Masstabe be¬ sitzen. Der Erfinder ist dann darauf angewiesen, entweder sein Patent an jemanden zu verkaufen, der die nötigen Mittel zur Ausbeutung der Erfindung hat. oder mit einem solchen eine Gesellschaft einzugehen, welche die Ausbeutung des Patents bezweckt, oder aber die Ausnutzung des Pa¬ tents durch Lizenzverträge zu verpachten. Ein auf die Neuheit der Erfindung hin geprüftes Patent wird infolge der grösseren Gewähr für seine Rechtsbeständigkeit viel leichter einen Käufer oder Pächter finden, einen viel höheren PreU oder Lizenzzins erzielen, viel leichter die Grundlagc einer Gesellschaft bilden und einen höheren Gewinnanteil an einer solchen gewähren, als ein noch nicht auf die Neuheit hin geprüftes. Es ist eine Tatsache, dass zur Ausbeutung von Pa¬ tenten Aktiengesellschaften und Gesellschaften mit be¬ schränkter Haftung, die nach Millionen zählende Kapi¬ talien repräsentieren, gegründet worden sind. Solche Gründungen werden weit eher dort möglich sein und weit eher dort einen sicheren Bestand haben, wo die die Grund¬ lage der Gesellschaft bildenden Patente auf vorgeprüfte Erfindungen erteilt sind. Aber nicht nur der Erfinder, nicht nur sein Abkäufer. Gesellschafter oder Lizenznehmer haben Vorteil von der Vorprüfung, sondern auch seine Konkurrenten und damit die Allgemeinheit. Die Konkurrenten werden einerseits durch die Vorprüfung davor bewahrt, in ihrer eigenen Fabrikation durch zu weit gehende Patente anderer beim ruhigt zu werden, andererseits in die Lage gesetzt, durch klar liegrenzte Patentschriften auf das hingewiesen zu werden, was zu benutzen sie selbst vermeiden müssten. | CsSSBggTfl Aus der Praxis ][ (sSflggTI Völlige Einigkeit unter den gesamten kinematngruphen- Interessenten. Auf Einladung des Deutschen Lokalkomitees der europäischen Filmfabrikanten fand am Donnerstag den 29. April eine von ca. 150 Personen besuchte Versammlung statt, in welcher die drei Interessentengruppen: Kinemato- graphenbesitzer. Filmverleiher und Filmfabrikanten gut vertreten waren. Nach einer kurzen Eröffnungsansprache wurde die Stellungnahme zu der augenblicklichen Situation bekannt gegeben, darin gipfelnd, dass die Fabrikanten bereit sind, im gegebenen Moment mit allen ihnen zu Gebot stehenden Mitteln für eine Aufrechterhaltung des bisherigen be¬ währten Filmverkehrs einzutreten. ln der darauf folgenden Diskussion erklärten die An¬ wesenden sich geschlossen auf die Seite der vereinigten Fabrikanten zu stellen. Es wurde daraufhin die Gründung eines ..Zweck¬ verbandes zum Schutz und zur Förderung aller kinemato- graphisehen Interessenten“ vorgeschlagen, dem sich alle Anwesenden bis auf einen anschlossen. Die Anwesenden wählten einen Neunerausschuss, be¬ stehend aus je 3 Mitgliedern der einzelnen Interessengruppen. dei bereits am 30. zusammentrat und vorläufige Statuten ausarbeitet. Der Entwurf dieser Statuten wird jedem der Interessenten auf Verlangen von der Redaktion dieser Zeitung oder dem einstimmig gewählten und hier Unter¬ zeichneten Ausschuss gratis übermittelt. Zur endgültigen Beschlussfassung über diese Statuten und zur Wahl des Vorstandes ist eine Vollversammlung auf Donnerstag den 13. Mai mit Rücksicht auf die aus¬ wärtigen Herren nachmittags 4 Uhr anberaumt, zu der hiermit alle Kinematographcninteressenten dringend ein¬ geladen werden. Die augenblickliche Lage der Kinematographenindustne erfordert eine vollständige Einigkeit um alle Monopoli¬ sierungsgelüste oder Auswüchse der Branche nachdrück’ liehst zu bekämpfen. I>er Verein wird seinen Mitgliedern weitestgehend Vorteile bieten, und hat daher jeder Kinematographen- hesitzer und Filmverleiher ein persönliches starkes Interesse sieh dem Zweckverbande anzuschliessen. Weitere Auskünfte erteilt und Anmeldungen zum Beitritt nimmt entgegen Der Ausschuss Herr M. Blau in Firma Be-liner Filmbörse Berlin Friedrichstr. 235. Herr A. Busch. Kinematographenbesitzer Berlin. Kottbuserdamm 75. Herr S. Gohn. Krefelder Theater. Kinematographen besitzer und Film Verleiher. Krefe d. Hochstr. 51. Herr R. .Julius Eckerich. Kinematographenbesitzer und Filmverleiher. Charlottenburg. Friedenstr. 2«*7. Herr Direktor Grassi in Fir n» Leon Gaumont. Berlin. Friedrichstr 20. Herr Karl Herbers in Firma Duakes G. m h H.. Berlin. Friedrichstr 4«. Herr Julius Lachmann in Firma Deutsche Lichtbild- gesellschaft. Gharlottenburg. Stuttgarterplatz _<> Herr Ernst Mirre in Firma I>eutsche Bioscop-Theater gesellschatt. Berlin. Friedrichstr 23«. Herr Erich Zeiske. Deutsche Bioscop - Gesellschaft Berlin. Friedrichstr. 23«. -ig Internationale photographische Ausstellung. Dresden 190». Am 1. Mai fand die feierliche Eröffnung der Aus¬ stellung durch Seine Majestät der König von Sachsen statt , 2 1- I hr mittags fuhren der König. Prinz Johann Georg und Prinzessin Mathilde am Hauptportale der Ausstellung vor. woselbst sie von den Herten des Arbeitsausschusses ehrfurchtsvoll liegrüsst wurden. Beim Eintritt Seiner Majestät ertönten die Fanfaren des Gardereiter-Trompeter¬ korps und Herr Oberbürgermeister Beutler brachte ein Hoch auf Se. Majestät aus. sodann erfolgte die Ansprache des Vorsitzenden der Ausstellung. Professor Oskar Sevffert. sowie auf Befehl Se. Majestät die Erklärung des Staats- kommisears Geh. Rats Stadler, dass die Ausstellung er¬ öffnet sei. Der Rundgang der hohen und höchsten Herr¬ schaften begann anschliessend an die Eröffnungsfeier im grossen Hauptsaale der Ausstellung mit einer Besichtigung der internationalen Gruppen von Länder- und Völkerkunde auf der Galerie. I hirch die Gruppe der Schulen ginge nach der Abteilung Berufsphotographie mit dem Fürstensaal, sodann durch die wissenschaftliche Photographie nach der Amateurphotographie. Der Rundgang wurde im Oester- reichisehen Hause fortgesetzt. Nach kurzem Besuch der Schönroekschen Weinstube ..Zum Lindenkrug'' auf dem kleinstädtischen Markte erfolgte die Besichtigung des Ateliergebäudes, der Industriehalle und der Halle für Re¬ produktionstechnik. obr. Victoria-kinepbon-Theater nennt sich das neueste Unternehmen in Dresden, das in der Roeenstr. 30 am 24. April eröffnet wurde. In dem Theater ist von der bekannten Firma Heinrich Ememann. A.-G., ein Projektionsapparat auf- gestellt. der flimmerfreie Bilder ohne jedes Geräusch