Der Kinematograph (May 1909)

Record Details:

Something wrong or inaccurate about this page? Let us Know!

Thanks for helping us continually improve the quality of the Lantern search engine for all of our users! We have millions of scanned pages, so user reports are incredibly helpful for us to identify places where we can improve and update the metadata.

Please describe the issue below, and click "Submit" to send your comments to our team! If you'd prefer, you can also send us an email to mhdl@commarts.wisc.edu with your comments.




We use Optical Character Recognition (OCR) during our scanning and processing workflow to make the content of each page searchable. You can view the automatically generated text below as well as copy and paste individual pieces of text to quote in your own work.

Text recognition is never 100% accurate. Many parts of the scanned page may not be reflected in the OCR text output, including: images, page layout, certain fonts or handwriting.

No. 124. Der Mncmatograph — Düsseldorf. Der „Vogtl. Anzeiger" in Plauen lierichtet darüber wie folgt: Die Besucher des Kinematographen-Theaters handeln in ihrem eigenen Interesse, wenn sie sich an die in den Insti¬ tuten bestehenden Vorsehriften halten, vor allem aber darauf achten, dass die Vorstellungen nicht unnötigerweise gestört werden. Rüpelhaftes Betragen kann sofortige Ausweisung aus den Theatern zur Folge haben. Dies mussten der .17 Jahr»* alte Maurer .Sp. um! der 32 jährige Maurer G. vor. hier erfahren. In gehobener Stimmung statteten die beiden am Abend des 2ß. Februar einem Kinematographvn-Theater auf der Bahnhofstrasse einen Besuch ab. unterhielten sich aber so laut während der Vorstellung, dass die iibr gen Gäste gestört wurden. So kam es, dass die iieiden Arb»*it«*r aus dem Lokal gewiesen wurden. Sie handelten urJtlug. den mehrfach ergangenen Aufforderungen nicht nachz ikommen. Heute mussten sich beide vor dem Schöffengericht wegen gemeinschaftlichen Hausfriedensbruchs verantworten. Das Urteil lautete für jeden auf zehn Tage Gefängnis. Für die beiden Arbeiter ist der Besuch des ,,Kin»>s" recht kostspielig geworden. Denn 10 Tage Gefängnis ist eine harte Strafe. Sie wird auch nur dadurch erklärt, dass sich im sächsischen Vogtlande die Rohheitsdelikte seit Jahren in geradezu erschreckender Weise mehren. Dazu kommt aber auch noch, dass das Gericht zu der völlig richtigen Ansicht gekommen ist. dass die Kino-Th«*ater als belehrende und bildende Institute grösseren Schutz g»*gen Uebergriffe der radaulustigen Klasse des lieben Publikums haben müssen, wenn sie be¬ stehen und erfolgreich wirken sollen. Das Kgl. Schöffen¬ gericht zu Plauen i. V. scheint erfreulicherweise die richtige Auffassung vom kulturellen Wert des Kinos zu Italien, sonst w;äre es sicherlich nicht zu dieser drakonischen Strafe ge¬ kommen. Unsere ..Kinobesitzer" werden aber gut tun, wenn sie sich dieses B»*ispiel ad notam nehmen und uner¬ bittlich g'*gen Rohheiten Vorgehen, die während der Vor¬ stellungen verübt werden. Uelien die Herren ..Kinobesitzer und deren Angestellte strenge, unerbittlich strenge Justiz und wird jeder, der absichtlich die Vorstellungen stört, zur strafrechtlichen Verantwortung gezogen, so werden sich positive Rowdies wohl hüten, fernerhin die Vorstellungen zu besuchen und dass sie nicht verschmerzt werden könnten, kann im Ernst wohl niemand behaupten. Werden aber un¬ lautere Elemente strikt ausgeschieden, so werden auch die Behörden eine ander»* und bessere Ansicht vom Wesen und dem Betriebe des ..Kino 1 erhalten und ist dies erreicht, so wird manche lästige Beschränkung fallen, deren Bestehen jetzt schwer empfunden wird. Also unerbittlich strenge Justiz im eigenen Hause. Geschäftliches iBt^^fflfl Leipzig-Dresden. Die Vdra-tlesellschaf» in. h. H . Dir. Paul Gelbert. Hofmetsterstr. 1, hat ihr Heupt^wliäft nach I>resden, Bürgerwiese 1«, Telefon 11102. verlegt, woselbst die Firma auch einen ständigen Ausstellungsraum von kinematographisehen Apparaten verschiedener Systeme und Zubehörteilen unterhält. Is-ipzig wird als Filiale weiterbetrieben. Alle Anfragen resp. Zuschriften über Leihfilms etc. sind nach Dresden zu richten. Klar kiarmato«rraphisrhr Vorstellung als tirburtstagsubrr- rasrbung für den Deutschen Kronprinzen. Auf ausdrücklichen Wunsch Ihrer Kaiserlichen Hoheit der Frau Kronprinzessin wurde zur Feier des Geburtstages de« Deutschen Kronprinzen am B. Mai von der Deutschen Bioscop-Gesellschaft m. b. H. Berlin eine kinc- matographische Vorstellung im Marmor|>alai>< in Potsdam gegeben. Zur Vorführung gelangten die drei bekannten Aufnahmen der Deutsclien Bioscop -'C<wellschaft: „Kaiserliche Parforcejagd": ..Momentbilder aus dem Leben de« Deutschen Kaisers“; „Damm bruch der Elbe in «1er Altmark mit der Besichtigung durch den Kronprinzen“, sowie zwei andere Films von persönlichem Interesse für die hohen Herrschaften. Trotz der ausserordentlich ungünstigen Lieht Verhältnisse — es musste mit Kalklicht gearbeitet und die Bilder (lurchprojiziert werden - wutxle die Vorführung allseitig als vorzüglich gelungen liezeichnet; namentlich d«*r Kronprinz war ausserordentlich befriedigt über diese wirkungsvolle Gcburtstags- üls-rraschung und gab wiederholt seiner Anerkennung rückhaltslos | || Briefkasten || O. (i. Ein Regulierwiderstand ist in diesem Falle vollständig zu verwerfen und nur «*in Transformator empfehlenswert. In fol¬ gendem Beweisanführung: Sie lials-n unter Anwendung ein«» Wider¬ standes einen Stromverbrauch liei Entnahme von .'10 Ampere b**i 120 Volt 3,1» Kw. pro I trennst und«*, b«>i ein«>m Preise von Mk. 0,30 pro.Kw-Stunde Mk. I.so pro Brennstunde. In Wirklich¬ keit ist Ihr Wrbmuch indessen nur 30 Ampere un«l .15 Volt 1.65 Kw. «sler Mk. 0.82 pro Brennatunde. das ist Mk. o.its zuviel. Wenn nun dieses Exeniprl in <l«*r Praxis auch nicht ganz genau stimmt, so dürfen Sie versichert sein. Is*stimmt 50° (> Energie b»-i Anwendung <*ines Widerstand«» zuviel zu verbrauchen und daher r« "Innen Si«* ein«* Transformatoranlage. Der Transformator transforini«»rt in diesem Falle die 120 Volt auf sagen wir 60 Volt, denn man muss stets etwas 4- lassen. Der Verbrauch ist nun 30 Ampäre bei fio Volt 1.8 Kw. - Mk. O.ÖO pro Brennstunde, also genau di«> Hälfte. Dies ist dergros.se Vorteil «ler Transformatoren. Seih t verständlich müssen Sie auch einen kleinen Widerstand von ca. 10 Volt einschalten. Jedoch brauch« n Sie zu Ihrer ganz geringen Hildfläche von ca. 7.5 qm auch auf 23 in Entfernung keine 50—80 Am|>i*re. Sie müssen mit 25 gut auskommen. 30 ist schon Verschwendung. 5o sträflicher Leichtsinn. Ihre beiden Kohlen «nüssen natürlich + Kohlen sein. Ein vorzügliches Licht erhalten Sie l«ei etwa 25 Ampere und einer A-Kohle von 10 mm Querschnitt. wenn Sie die Kohlenspitzen winklig zueinander stellen. Das Brummen des Lichtbogens ist natürlich nicht zu bestätigen und m<iss«>n Sie durch möglichst gut«» Abschliessen aller Oeffnungen des Projektionsnuimes nach dem Baume d«*s Auditoriums hin zu vermindern suchet-. Aus Ange¬ führtem wird Ihnen verständlich sein, dass ein Transformator, wie Sie ihn sich denken von to Volt, hier nicht zu brauchen ist. Eine jede Bogenlampe, wozu auch die Projektionslam|>eu g« hören, braucht »~ Operateur. Eines Patentes bedarf es dazu nicht, lediglich die P«jlize:vorschrift«*n sind zu befolgen. Mehreren Fragestellern. Der Zeitungskinosalon, dessen Errichtung, wie wir berichtet haben, <*ine Berllner Tages¬ zeitung für ihn* L»*ser in Aussicht genommen hat. winl ent g eg e n der ursprünglichen Absicht erst itn Oktober d. .1. zur Eröffnung gelangt*!!. Da die neuesten Rentabilitätsberechnungen «*rgeb«*n haben, dass «lie auf der Grundlage <*ines Eintrittspreis«» von 2o bis 25 Pfennigen zu erwartende Einnahme die Kosten doch nicht ganz d«jcken «iiirfte. wird inzwischen eine Organisation vorbereitet, um evtl. ntx*h einige 'grössere Provinzzeitungen als Subabnehmer für die Biodepesehen zu gewinnen. Deutscher Photographen-Kalender 1909, 1L Teil. Verlag der ..Deutschen Photographen-Zeitung“. Karl Schwier in Weimar. Preis 2 Mark. Der II. Teil des Deutschen Photographen-Kalenders Ith 19, der seines Inhalt«» wegen einer ausserordentlichen B«<arb*-'tung bedarf, damit das reiche Material auch angemessen verarbeitet wird, ist erschienen und in j«*der Buchhandlung oder direkt beim V«r- lage zu erlialten. Er zerfällt wiederum in zwei Abholungen, von denen di«* erste (auf weissem Papier) 395 Seiten, die zweite (auf gelltem Papier) 219 Seiten entnimmt, also abermals eine Erhöhung gegen das Vorjahr. Der Inhalt d«» Kalenders wird in seiner ersten Abteilung mit den Mitteilungen über sämtliche photographischen Fach- utul Liebhaber-Vereine. Isihranstalten und Zeitschriften der Welt gefüllt. Von den Fach-Vereinen sind die in Deutschland uttfl Oesterreich bis auf ein |>aar mit vollständigen Mitgliederverzeich - nissen versehen. Das BezugsquelleuregisUir bildet die zweit«* Ab¬ teilung: <» enthält über 3300 alpbaltetisch g«*ordnet«*r Adressen. In «lern beigsfiigten Sjs-zialregister Mail die betreffenden Firmen als¬ dann nach Waren und Fabrikaten eingeteilt, wobei ein Schlag¬ wortregister das leichte Auffinden ermöglicht. Sehr übersichtlich ist auch das Städteregist«*r: hier sind bei sämtlichen Städten, tli* alphabetisch geordnet erscheinen, sowohl die Mitglieder d«*r photo¬ graphischen Fachvereine und der Fabrikanten- und Händlerverbände als auch die Firmen d«*s B«*zugsquellenregist«Ts angegetien, mit einem kurzen Hinweis, an welcher Stelle des Kalenders die Namen mit der genauen Adresse aufzusuchen sind. Der vorliegende Teil ist daher sowohl für Fabrikanten und Händler, als auch für die Berufs- und Liebhaber-Photographen und deren entsprechentlen Vereinigungen von aus8erordentlich«*r Bedeutung. Di«*ser II. Teil kostet mit dem I. Teil zusammen bezog«*n 3 Mark.