Der Kinematograph (May 1909)

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No. 125. Der Klnematograoh — Düsseldorf Frankfurter Tore treu. Sollte da« Beispiel nicht zur Nach¬ eiferung verlocken ? -a Angebot und Nachfrage. Wer sich einen ruhigen Blick über die Vorgänge auf den» heutigen Fi'.mmarkt bewahrt hat. muss zu dem Schluss gelangen, dass nicht allein das alte Filmmatvrial, sondern auch die Art rul Weise, wie der Filmhandel in letzter Zeit gehandhaht w irde. viel dazu beigetragen hat, die Misstände hervorzurufen, die allgemein das ganze Kinematographengewer!»e beherrschen. Das berechtigte Verlangen der Konsumenten nach stets neuen zugkräftigen Bildern hut eine Produktion gezeitigt, die weit über den inhalt lichen Wert fort ragte, ein incrmess- liches Quantum neuer Films schuf, das schliesslich mit Mühe und Not als Leihprogram ms Unterkunft fand Die Kunst Angebot und Nachfrage im Gleichgewicht zu halten wurde nicht geübt, was leicht zu bewerkstelligen gewesen, wenn statt der Massenproduktion, auf den Inhalt und Ausführung der Bilder grösseres Gewicht gelegt worden wäre Diejenigen Firmen, die dies richtig erkannt, und die Fabrikation ihrem Kundenkreis anzupassen verstanden haben, sind weniger in Mitleidenschaft gezogen als andere. Namentlich Italien diejenigen Firmen, die den Kunstfilms eine grössere Be¬ deutung zuerkannten, unter der Ungunst der Verhältnisse atn wenigstem gelitten. Zu diesen zählt die Firma Leon G a u m o n t , die gerade diesen Erzeugnissen die grösste Aufmerksamkeit zuwandte, und damit über die Durch¬ schnittsproduktion weit hervorragte. Von jeher hat diese Firma der Kinematographie die grössten Dienst« geleistet, und dies«* durch ein kulant«*«, entgegenkommendes Be¬ nehmen noch zu erhöhen versucht. Die Woehen-Neuheiten derselben erfreuen sich einer bevorzugten Aufnahme, eine Tatsache, die in dem Gebotenen seine Rechtfertigung findet. -s- Rentabilität englischer Kino-Thealer. Die Gesell¬ schaft ,,E lectric Theatres (1908). Limite d" hesitzt j *tzt in Isrndon und deren Vorstädten 8 Kino- Theater Die Zahl der Sitzplätze schwankt hei den ver¬ schiedenen Häusern zwischen 17«» und 720. Vier weitere Theater befinden sich im Bau, während w«*gen der Ueber- nahnie von 8 Theatern Verhandlungim schweben. Von diesen 6 Etablissements befinden sich zwei in London und je eines in Ipswich, Birmingham. Liverpool und Wolver¬ hampton. Nicht uninteressant sind die Einnahmen, die die in Betrieb befindlichen 8 Theater in den letzten Wochen erzielt haben. Es werden folgentle Ziffern genannt Woche endend 4. März 317 Pfd. Sterl. II. „ 366 18. „ 377 25. „ 409 1. April 435 8. „ 420 15. „ 731 22. „ 481 29. „ 519 Die hohen Einnahmen in der am 15. April abgelaufenen Woche erklären sich durch die Ostertage. Die Betriebs¬ kosten stellen sich relativ niedrig und infolged«*ssen ist es dem jungen Unternehmen möglich gewesen, trotz seiner Ausdehnungspolitik Dividenden zu verteilen. An der Londoner Börse besteht für die Aktien des Unternehmens infolge der grossen Gewinnchancen ziemlich viel Interesse. Bemerkt sei noch, dass die Vorstellungen ununterbrochen von 2 Uhr nachmittags bis 11 Uhr atiends gegeben werden und dass das Programm zweimal wöchentlich gewechselt wird. Durch den häufigen Programmwechsel haben die Theater eine grosse Zahl regelmässig wiederkehrender Be¬ sucher, also eine sogenannte Stammkundschaft erhalten. * Ein schwedischer Kongress der Filmbranche, ln den ersten Tagen des Monats Mai wurde in Malmö ein Kongress der schwedischen Film-Interessenten abgehalten. Ver¬ anlassung dazu war unmittelbar die bekannte Pariser Kon¬ vention und «lie Folgen derselben, die sich in einer be¬ trächtlichen Störung des Marktes goäussert haben. Neben¬ bei kam aller auch in Frage, wie das sehr umfangreich geworden«“ skandinavische Film-Verleihungswesen zu organi¬ sieren ist, dtrnn bei dem Umfang dies«*r Geschäfte ist eine gewisse Organisation der B«*tt“iligten unerlässlich geworden Die lnteressent«“n wfillten sich über «li«“ Haltung klar w«*rden, die einheitlich sowohl gegenüber den Filmlief«*ranten, wie g«“gcnüber den Biographenbesitzern eingenommen werd'-n soll. Gleichzeitig wird aller auch gemeldet, dass die Kino- Unternehmer ebenfalls einen Kongress abhalten wollen, und zwar soll derselbe gelegentlich der Kunstausstellung in Stockholm stattfinden. Zu diesem Zwecke wurde aus Stockholmer Herren ein Komitee gewählt, das die Vor¬ arbeiten auszuführen hat. Wir behiltcn uns vor. auf lieide Kongresse noch ausführlicher zurückzukommen. -m- Kinematographentrust in Finnland. In Helsingfora ist unter dem Namen Aktiebolaget Bio «“ine Gesellschaft ge¬ gründet worden, die sich den Verkauf und die Vermietung von Kinematographenfilms zur Aufgabe stellt Die Haupt- interessenten der neuen Gesellschaft sind drei Helsingforaer Kinematograph«“n-Theater. nämlich Kinematograf Central. Internationelia biografen und «lie Aktiengesellschaft Maat ja kansat, deren Hauptsitz nach Tammerfors verlegt ist und die in mehreren finnischen Städten Kinematographen- theater besitzt Anlass zur Gründung «1er neuen Gesellschaft gab in erster Reihe das Strelien. die scharfe Konkurrenz zu ls‘seitig«“n. die bisher zwischen den Kinemat.>graph«“n- theatern nicht bloss in H«*lsingfors. sondern auch, in «l<*r Pro¬ vinz herrschte. Um die hohen Kosten für das mit jeder Woche erneuerte Programm herauszuschlagen, pflegten die Kinematographentheat<“r der Hauptstadt «las benutzte Programm nach d«*r Provinz zu vermieten und auf «li«*se Art «lehnte sieh auch hier der Wettliewerb aus. Nun über¬ nimmt die neue Gesellschaft die sämtlichen Fiimabnehmcr der oben genannten Kinematographentheater, sodass «lie vorgeführten Programme Woohe für Woche an «li«“ (Jeseil¬ schaft verkauft werden, «lie sie dann wieder pach «ler Provinz vermietet. Au«serd«*m g«“d<*nkt die <J«“sellsch'ift in Ntä«lt«“n, wo sie k«“ine Filmabnehmer findet, eigene Theater zu er¬ richten. Zum Verkauf benutzter Films wird die Gesellschaft auch in Petersburg ein Filmdepot errichten. Zick - ZadTH | -ig- Internationale photographische Ausstellung Bres- «len 1909. In der Abteilung ,,Photographie im Dienste der Presse" wurde mittelst des von Professor Dr. Korn er¬ fundenen Apparates für Fernphotographie, der von August Nelterl (Berliner Lokal-Anzeiger) im Betriebe vorgeführt wird, die Aufnahme von «ler Eröffnungsfeier nach Berlin auf «1er Reichspost-Tclephonleitung übermittelt. Das Bild stellt die grosse Halle d«‘s Ausstellungspalastes mit Se. Maje¬ stät dem König von Sachsen und «len übrigen Fürstlich¬ keiten, sowie di<“ Herren des Ausstellungsvorstand«'s und eine grosse Anzahl von Persönlichkeiten aus der Dresdner Gesellschaft dar. Die Uebertragung «ies Bildes nach Paris und London konnte leider an diesem Abend«“ nicht statt¬ finden. da eine Verbindung mit Paris infolge des dort herrschenden 1. Mai-Streiki“s nicht zu erlangen war und «lie Leitung nach London nur über Pari« führt. Die am 2. Mai wiederholte Uebertragung ist inzwischen vorzüglich ge¬ lungen und dürfte bereits in den in Frage kommenden illustrierten Zeitungen Aufnahme gefunden haben. Am Sonnabend, den 8. d. Mts., abends 8 Uhr, fand im Vortrags- saale d«*r Ausstellung ein Vortrag des Herrn G«jerke, Direktor d«*r Berliner Urania. üb«>r Kairo und die Pyramiden mit Lichtbildern nach eigenen Aufnahmen des Forschers statt. Der Vortrag war gut besucht und der Redner erntete wohl¬ verdienten Beifall, wenn auch die Vorführung durch einen kleinen Zwischenfall und eine gewisse Unschärfe der Bilder