Der Kinematograph (December 1909)

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No. 153. «las sind Begebenheiten, bei denen""das Kin«i-Theater die Wirklichkeit auf «las schönste zu <-rs«*tz«-n vermag. Schreiber «li«-s«-r Zeilen l*-stiitigt selbst gern, «hss er in den Kinos eine Fülle von Dingen gelernt hat; ehe er den kühnen Flügen eines Wright heiwohnte. hatte er im Kino-Theater die Funktionen des Ap)>arat<*s l*-reits so gründlich gesehen, dass «ler wirkliche Flug nur wie eine nachträglich«' Bestätigung erschien. Eltern und Lehrer sollten die Kino-Theater selbst wohl eifriger besuchen: vielleicht wurde manches« Vorurteil schwinden. Ein spekulativer Unternehmer sollte direkt Freibillets an solch«- Leute austeilen an deren Urteil ihm g«‘legen ist. Es mag ja richtig s«-in. dass die Kin«>-Theater im Anfang ihres Bestehens bescheidene und vielleicht7nicht immer ganz, glücklich gewählte Bilder brachten. Daraus mag manches abfällige Urteil entstamlen sein, welches heute v.-rbcssert werden sollte. Der Kino-Besitzer wiederum wird sich seinerseits bemühen, einwandfreie Unterhaltung und Belehrung zu bieten. Dann kommt vielleicht einmal die Zeit, wo auch die strengen Pädagogen die Kind«»r gelegentlich auffordern, sich ein gutes Kino-Theater anzu¬ sehen. Die elektrische Ausstellung in New York. (Originalbericht.) g Nachdem die Festlichkeiten der Hudson-Fulton-Feier ihr Ende erreicht haben, war die vom 11.—21. Oktober veranstaltete elektrische Ausstellung <i«*r Hauptanziehungs¬ punkt New Yorks für Fachleute und I^aieii. 1 in Maidson Square Garden halsm sich die Vertreter «ler elektrischen Industrie zusammengefunden und in ihrer Branche «lurch Grösse und Keiclihalt igkeit eine sehenswerte, für den Techniker interessante Ausstellung gesehaffen. ln der Erwartung, auch dieKinematographie s«>wie deren verwandte Zweige würdig vertreten zu finden, stattete auch ich der Exhibition einen Besuch ah. * Die grosse imposante Halle war in höchst geschmack¬ voller Weise in Weiss und Gelb dekoriert. Guirlanden gellier Rosen, sowie weisse und gelbe Fahnen bed«*ckten in anmutigem Arrangement die Brüstungen der riesigen (■«derien. Kronleuchter mit unzähligen «•lektrisohen Gliih- lainpen. dazu eine stattlich«« Anzahl Bogenlampen machten «len kolossalen Kaum zu einem Lichtmeer Ix-r Gesamt- eindruck war ein blendender und überraschender und erst allmählich gewöhnte sich das Auge an die Lichtfülle. Die einzelnen Squares «ler ausstellcndcn Firmen in Weiss und < Jold gehalten, s«iwie die Art der Gruppä-rung und die ül«er¬ reiche B«-setzung «lerselbeti. galw-n der Veranstaltung das Bild eine» einheitlicnen, vollendeten Ganzen. Die drei Hauptfronten «ler Schau wurden von «ler New York Edison Oo., d«»r Edison-Elektric-lllumiiiating Co. und «ler United Electric Light and Power Co. eingenommen. Genannte drei Firmen beherrschen fast alle Zweige der elektrischen Branche. Motore der verschiedensten K«>n- struktionen. für alle Zw*-oke speziell hergestellt, Glühlampen, Fahrstühle, Vakuum-Reinigung*-Ap}iarate. Automobilzün- «ler, Akkumulatoren, Maschinen für Schuhfabrikation, Drucker-Pressen, Mergentaler Schriftguss-Maschinen, Milling und Drill-Maschinen, elektrische Bügeleisen, elektr. Rasier¬ apparate, Steinbohrer mit Pressluft arbeitend. Alles nur Erdenkliche war hei diesen drei Firmen zu finden. _ Die VVestinghouse Uo., Pittsburg-New York, war mit ihren bekannten Quc-cksilber-Lampen vertreten. Des¬ gleichen brachte sic verschiedene kleinere Hausw irtschaft - liclie ApjiarHtc. Die Westinghouse-I^ampen mit ihrem auf¬ fallend grünen Lichte sind ja auch in Deutschland allgemein bekannt, weniger dürften es zwei neue Arten, gelb und rosa leuchtend, sein. Eine dieser I^ampen, aus weiter nichts als aus einer eigenartig gebogenen Glasröhre bestehend, nicht zu verwechseln mit Geisler-Röhren, scheint, speziell durch ihr'ruhiges ."rosafarbenes Licht, dazu b eru f en zu sein eine ideale Zukunftsbeleuchtung zu werden. I>ie Marconi Co. hatte eine drahtlose Telegraphen Station von einer IJingsseite des Saales zur an«iem inslalli«*ri und dem Publikum k«ietenfrei zur Verfügung g«‘stellt Von dieser Vergünstigung wurde natürlich fl«- ; ssig Gebrauch gema«‘ht. Ein Luftschiff, ca. 5 m lang, schwebte über einer Galerie und sollte dies«»», von unten aus. durch elektrisch« Wellen bewegt werden Es war nur ein frommer Wunsch denn trotz mühseligen Experimentierens war «»s nicht mög lieh, den Ballon aus seiner beschaulichen Ruhe zu bringen Grosse Anerkennung fand ein Modell des Lloyddampfer» ..George Washington“, des grössten deutschen Schiffes, in einer (irösse von ca. 3 rn. bis auf die kleinsten Details aus gearbeitet. I-ange suchte ich nach Kinematographen und fand eil«! lieh eine einzige Firma (Miles Bros.) vertreten. Diesel!*- hatte zwei komplette Kinematographen-Apparate aufg<- stellt und projizierte damit in kleinen Zwischenräumen einige Bilder, meistenteils Fabrikate der Vitagraph Co. auch einige Pathe-Films, älteren Genres waren zu sehen. Die Bilder, in Grösse von ca. 40x50 cm. auf 4 m Distanz vorgeführt, wurden sehr durch die Helligkeit im Saal benaclileiUgt; auch waren die Apparat«- fast ununterbrochen in Betrieb, sodass es mir nicht möglich war diese auf ihr« Konstruktion etc. näher in Augenschein zj nehmen. In «-inein der Nebensäle befand sich ein Kinemat«>grapli<-n Theater derselben Firma.< Der Apparat war verhältnismässig gut, auch das Bildermaterial erstklassig, der Besuch könnt« als vorzüglich bezeichnet werden, doch waren di«- Vorfüh rungen nicht so exakt und gewissenhaft, wie wir es in guten deutschen Kineinatographen-Theatem gewöhnt sind Ein Auxetophon der Viktor«’«», wurde durch deren V«-r treter. der Landay Br«*«. Co., «len» Publikum vorgeführt Die Edison Phonograph Co. brachte zwei Walzen apparate (Phonographen) zur Schau. Ausser genanntem war keine Sprechmaschine zu sehen. Auf dein Gebiete des Beleuchtungswesens em-gte <li<- German-A meric an Electric Co. durch ihn- verschiedenen Neuheiten im Bogenlampenbau lebhaftes Interesse. Ge nannte Firma fabriziert eine Bogenlampe ohne Uhrwerk welche durch ihr ruhiges, gleü-hmässigcs Brennen allseitig« Aufmerksamkeit auf sich lenkt und die auch in kinemato- graphischen Kreisen sieh Einführung verschaffte, derarl dass eine grosse Anzahl Kinematographen-Theater «lies« Lampe für Frontbeleuchtung in Gebrauch genommen hat Ebenso machte obige Comp, die bekannt«» Tungsten-Metall fatlen-Lampe (Herstellungsort Wien) weiteren Kreis«-i! populär und auch in d«-n meisten Kinematographen-Theaten> wird die Tungsten-Metallfaden-Lampe statt der gebräuch liehen Kohlenfadenlampe gebrannt. *i y Trotzdem die Ausstellung auf elektrotechnischem «lebü-t vieles Neue und Interessante dem Fa«-h- s«>wie Laien-Publi kum vorführte, waren das^Spezialfaeli Kinematographi« In-tn-ffende Neuerungen nicht zu verzeichnen. Rubor. \ Aus der Praxis fl SSQgg) [ Burg,b. Mg«lb. , Eines der besteingeriihteten und liest besuchten Kinematographentheater «ler Provinz Sachsen ist ohne Zweifel das Walh&ila-Theater in Burg. Wie ich schon früher schrieb ist die technische Einrchtung desselben eine derart vollkommene, dass man dieses (bschäft mit gutem Gewissen als Muster - Etablissement bezeichnen kam Der Direktor der „Walhalla Herr Zivilingenieur Wohl falirt beabsichtigt in der Nähe seines Etablissenu-m- einen Häuserkomplex zu kaufen, um noch ein zweite* weit grösseres Theater zu errichten, da der jetzige Raum