Der Kinematograph (December 1909)

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No. 163. Der K Inematograph — Düsseidort. Richard Wagner, unser gewaltigster deutscher Tonsetzer, hatte mit dem ..Fliegenden Holländer ", ier 1843 zum ersten Male an der Dresdener Hofoper aufge iihrt wurde, keinen sonderlichen Krfolg. Dieser stellte sied» eist bei den weiteren Vorstellungen ein und heute gehört Wagner* Werk zum festen Bestand eines jeden Opernhauses. Unser Bi hl ent¬ nahmen wir aus dem dritten Akt. in dem das Schiff des norwegischen Seefahrers Duland am felsenreichen < Jestade vor dessen Hause liegt. Ks herrscht ein ausgelassenes Leben der Schiffsmannschaft. Die Matrosen singen den bekannten t'hor. durch dessen Melodie sich das M »tiv des berühmten Spinnerliedes aus gleicher Oper hindurchzieht Der Gesang wurde von dem Chor des Berliner Kgl. Opernhauses aus¬ geführt. der sich durch prächtige Klangfülle auszeichnet Wiederum ist es die hervorragende photographische Her¬ stellung. die dem ganzen Bilde zu seltenem Vorteile gereicht. No. 120. ..N chützenjubilä 1 in ”. gesungen von Gustav Schönwald. Länge <13 Meter. Hs gib' in kleinen Städten sogenannte Schützengilden, deren Slitglieder sich durch eine merkwürdige Tapsigkeit im Reden auszeichnen Sieglauben immer. Reden halten zu müssen, ohne überhaupt reden zu können. Findet nun mal irgend ein Jubiläum statt, und in unserem Falle liegeht man das 25jährige Fest des Vorstandes solcher Gilde, so kann man Stilblüten hören, die an unfreiwilliger Komik alles übertreffen. Unser Bild zeigt eine Anzahl humoristischer Gestalten, die schon an und für sich äusserst wirksam sind, sowohl in ihrer Kleidung als in ihrer mimischen Bewegung, mit der sie die Rede des Fest¬ redners begleiten. Das ewige Stottern und Wietier holen der Worte dieses Festredners und die Zustimmungsäusserung seiner Umgebung sowie die Dankesverbeugungen des Jubilars zw ingen den Zuschauer zum herzlichen Lachen, und wenn dann zum Schluss das dreimalige Hoch ausgebracht wird, dann ist der Höhepunkt dieser wirklich komischen Szene erreicht. No. 128. Ara. Zebra Vars & Co. Länge SH' Meter. Durch eine flotte Musik werden die Evolutionen dieser eminenten Akrobatentruppe eingeleitet. Es ist geradezu erstaunlich, was in diesem Bilde an artistischer Vielseitigkeit geleistet wird. Sieht man die schwierigen, schnell aufeinander folgenden Tricks, die Flipp Flaps, vor¬ wärts und rückwärts mehrfache Saltos, die alle zusammen ein wahres akrobatisches Chaos darstellen, so muss man zuge¬ stehen. dass in diesem einen Bilde anscheinend sechs ver¬ schiedene Akrobaten ihre Künste zeigen Es dürfte der Film sicherlich stark begehrt werden, da er von dem All- t äglichen a bweicht. No. 129. D a tu e n r i n g k a m p f. Länge «2 Meter. Ein anschauliches Bild von einen» Original-Ikunenringkampf. wie man ihn in letztere Zeit an Variete-Theatern häufiger zu sehen Gelegenheit hat, gibt dieser Film wieder Man sieht die ersten Reihen des Parketts und kann beobachten, in welch steigernder Aufregung sich das Publikum während des Ringka-.npfes zwischen Signora Salami und Miss Yo- kuscha aus dem Hintern von Indien befindet Man hört witzige Zwischenrufe, wenn irgend eine unerlaubte Stellung gegen die Regeln des Ringkampfes eingenommen wird mul muss über diese drastischen Bemerkungen herzlichst auf¬ lachen Gleichfalls humoristisch wirkt die Gestalt der Siegerin, die äusserst zart gewachsen und trotzdem den Sieg über die grotesk dicke Signora Salami davonträgt No. 130. ..1 m Eispalast". Couplet, gesungen von Willy Prager. I.äuge «2 Meter. Im fein poin¬ tierten Refrain verherrlicht der bekannte Humorist Willy Prager das Leben im Eispalast zur Sommerszeit, in stark vernehmbarer Ausdrucksweise singt Prager zum Schluss eines jeden Verses „Wenn de's im Sommer heiss mal hast, gehste in den Berliner Eispalast' Während er so mit einer hübschen neben ihm sitzenden jungen Dame in unge¬ zwungener Weise über den Berliner Eispalast konversiert. sieht man im Hintergründe das interessant bewegte Bild der Schlittsch»ihläufer. die sich bei der flotten Coupletrnusik hin und herwogen und somit ein treues Bild des Amüsements dieses grossartigen Unternehmens geben. Notizen. I Lautes Spielen des Phonographen in einem Kine- inatographen-Theater. l'eber diese Angelegenheit beschäf¬ tigte sich vor kurzem das Schöffe»»gericht in Hannover in einer längeren Verhandlung, die von allgemeinem Interesse ist Ein Kaufmann Edwü» R. hat am Eingang seines Theaters in der Nordmannstrasse längere Zeit von 3 Uhr nachmittags bis II Uhr abends einen Phonographen spielen lassen, dessen Geräusch nicht nur die Nachbarn, sondern auch die Passanten belästigt haben soll. I>ie Polizei hat dem Besitzer mehrfache Verwarnungen zukommen lassen und um Abstellung der Ruhestörung ersucht Al» alle Vor¬ stellungen nichts fruchteten, wurde der Apparat von einem Polizeikominissar schliesslich. Iieschlagnahmt Der Besitzer des Kinematographeuthcaters protestierte sell»stverständ¬ lich ganz energisch gegen die Beschlagnahme. Es entstand nunmehr die Frage, ob er sich neben der Ruhestörui»g durch das Sträuben auch des Widerstandes gegen die Staats¬ gewalt schuldig gemacht habe. Nach Wegnahme des Phonographen bat R. sofort einen ander»» Apparat spielen lassen. Dieser wurde abermals Iieschlagnahmt, jedoch abend» nach Schluss »1er Vorst-Ilung wieder zurückgegeben, lu der Verhandlung des Schöffengericht» versuchte der Ver tcidiger des R. nachzuweisen, dass der Polizeikommissar kein Recht gehabt hätte, den Phonographen zu beschlag¬ nahmen. dass er nicht in rechtmässiger Ausübung seines Amtes gehandelt und deshalb der Angeklagte sich auch keines Widerstandes gegen die Staatsgewalt -»huldig ge¬ macht halie. Nach längerer Beratung erkannte uas Schöffen gericht. dass der Beamte in rechtmässiger Ausübung seines Dienstes gehandelt habe. Zur Aufrechterhaltung der Ruhe und Ordnung sei ihm nichts anderes übrig geblieben, als den Apparat zu beschlagnahmen. Es sei festgestellt, dass der Phonograph einen ungebührlichen Lärm verursacht halte, durch die eine Gesamtheit von Personen lielästigt worden wäre. Der Angeklagte hätte daher den Anordnungen der Polizei Verwaltung Folge leisten müssen. Es verurteilte den Theaterbesitzer R. wegen ruhestörenden Lärms zu 30 Mk. Geldstrafe evtl, fi Tagen Haft und wegen Widerstandes gegen die Staatsgewalt zu 2o Mk Geldstrafe evtl.4 Tagen Gefängnis Avis f Fabrihanten! Ein KroHäiTM Kngr.*»- und DetAil*(ic«luJt in PuasJaud «uin*«bi htthuf« geplanter lierauxgabe einer spesial* Preis! i*tc für Ver- groe>«ruii«ii-App»rat4‘, Latent* luagica* and KinemaNifcrapbeu mit Fabrikanten dieser Biunclu-u direkte Verbindungen und ersucht um sofortige Zusendung von PreisJietru und Bedingungen. 4335 f Mnim PMomtisus iwr. St. PilmUn. Msky 65. Wie nie im nie Füllt in Mini leimt? FUmlabrikanten etc., welche ihre Ware in England und seinen Kolonien ab- =— setzen wollen, annoncieren in: = The KinemaM and Lantem Weehly :: 9 und 11 Tottenham Street, :: Tottenham Court Koad, London W.