Der Kinematograph (December 1910)

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^flus dem Reiche der Töne^ Faclizeltunj Nr Kinematographie, Phonojraphle and Musik-Automaten Bezugspreis: »ierteljlhrlich Inland Mk. 2,10 I Anzeigenpreis: Nonpareille - Zeile 20 Ptg Ausland.. 2,75 | Stellen-Anzeigen die Zeile ... 10 Schluss der Redaktion und An 2 eigen-Annahme: Montag Abend. ZuidtrifUn sind an dan ..Varlag da« Ktnamalograph“, POssaldorf, Psaltadi 71, zu -iehtar Alleinige Inseraten-Annahme für Frankreich, England und Belgien durch die Compagnie gdndrale de Publicity, John F. Jones & Cie. in Paris, 31 bis, rue du Faubourg-Montmarre. No. 207. Düsseldorf, 14. Dezember 1910. Erscheint jeden Mittwoch. Nachdruck des Inhalts, auch auszugsweise. verboten Das Kino-Geschäft in Süd-Afrika. (Von unserm Capetown-Korrespordent.) Süd-Afrika hat sich von seinen Kriegswirren nicht nur längst erholt, sondern das Geschäft ist jetzt und wird es für die Zukunft noch mehr sein, ein recht gutes. W« ► al»er das Allgemeingesehäft blüht, da wächst auch die Nachfrage nach Vergnügungen, und so ist es naturgemäss dass das z. Zt. modernste Amüsement, der Kino, auch hier unten in seine Rechte tritt. Der engliehe Geschmack herrscht jetzt natürlich vor. und zudem kann kaum in etwas dem gemischten Volk Süd-Afrikas Englands Grösse so ..mundgerecht“ machen, als es durch Kino-Vorführungen geschieht. Man protegiert deshalb diese auch in jeder Weise, sodass man ruhig sagen kann: Die Zukunft dem Kino! Von vornherein muss aber gesagt werden, dass exotische, zynische, grausame oder irgend welche schreck¬ lichen Sujets gar keine Aussicht auf Absatz hier haben. Neben etwas weichlich sentimentalen und moralisch-be¬ lehrenden sind es hauptsächlich patriotische, also englische Sachen, die ziehen, Bilder aus der englischen Marine und dem Heer, aus dem englischen Volks- und Kinderleben, aus dem Herrscherhaus und schliesslich englische Städte- und Land-Ansichten, die von den hier ..im Exil" Lebenden mit Jub"l begrüsst werden. Natürlich Italien bestimmte a k t u » 11 e Vorgänge stets Interesse Politisches aus anderen Ländern usw., doch muss alles tadellos dezent sein. Bilder aus anderen englischen Kolonialländ^rn sind ebenfalls gern gesehen, sowie alles Belehrende oder Reinlich-Heitere. Man hat überall mit Kino-Vorstellungen begonnen, doch fehlt es noch an grossen, modernen Kino-Th eatern, die lediglich diesem Zweck dienen. Dies ist aber unstreitig nur eine Frage der Zeit, und die wirklichen Kino-Theater werden sicherlich in voller Grösse erstehen. Damit meinen wir: modern und zeitgemass in jeder Weise ausgestattet, lediglich Kino- Vorführungen bringend. Das ist für hier schon in sofern unerlässlich, als es an richtigen Variete-Theatern durchaus mangelt, und solche, in Anbetracht der weiten Entfernung von Europa, wohl nicht so bald gegründet werden dürften. Das Theater und die geringen MuHic-Halls können auf die Dauer n.cht befriedigen um so weniger in einem Land mit stack frequentierten Hafenstädten. Wie wir von zuverlässiger und beteiligter Seite ••rfahren haben, wird zum kommenden Frühjahr eine englisch e Gesellschaft vorab nur in den grössten Städten 'Johannes bürg, (’apetown. Queenstown Blomfontein. Kingwilliams town) kleinere Kino-Theater eröffnen. Da die einzelnen Films immer der Reihe nach in jeder Stadt gebraucht werden können, wirr! am Bezug derselben viel g»*spart. Zeigt :-s sieh, dass die Unternehmen viel Sympathie lieim Publikum finden, so sollen die Theat *r liedeutend erweitert werden, trotzdem aber Kinos bk-iben. und inan wird das Netz weiter über andere Orte ausspannen. I>as In deutet natürlich eine Art von M •> n o p o I. denn dringt di- Gesellschaft durch, kann sieh kein privater Kino- Unternehmer hier nk*d er lassen. Bei der Grösse des be¬ schriebenen Unternehmers werden aller auch inter¬ national e Films benutzt werden müssen, sodass schliess¬ lich andere Länder von dies -r Gründung trotzdem bleibenden Vorteil hallen werden. Leider trägt der Umstand, dass es am nötigen Per¬ sonal für die Kinos mangelt . das meiste dazu hei dass in diesen fernen Ländern «las Kino-Theater nicht schneller aiifbliiht. Ein Geschäftsfreund erzählte mir. wie furchtbar schwer es für ihn wäre, Ersatz für seinen erkrankten Mechaniker zu finden, wie er ferner lange Zeit das Klavier¬ spiel seihst besorgen musste, weil sich trotz gebotener hoher Gage niemand fand, der die ..unfeine" Beschäftigung übernehmen wollte, und es keine Berufsspieler an jenem Orte gal). Einen Reparatcur kann man vollends nicht auftreiben, und findet sich wirklich einmal ein loutinierter Kino-Ingenieur, so fordert er solch hohe Bezahlung für jede Handreichung, dass das dem Kino-Besitzer auf die Dauer die Lust an dem Unternehmen nehmen muss. Auch Rezitatoren, Erklärer usw. sind seltene Leute, und das Halten eines Kino-Theaters mit Schwierigkeiten verbunden von denen sich der Europäer drüben in Europa keine Vor¬ stellung machen kann. So können auch wir liier in Süd-Afrika nur das Bi st« hoffen, ohne die Gewissheit des Gelingens zu Italien Die Vorbedingungen sind alk- gut und gegeben aber kleine Malheurs und Widerwärtigkeiten können nicht ausbleibcn, höchstens dass sie ein grosses Unternehmen mit viel Kapital und folglich auch viel P e r s o nal. wie das erwähnte englische, umgehen wird. Jedenfalls muss