Der Kinematograph (December 1910)

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Aus dem Reiche der Töne Fnclizeltoni fOr Klnematojraphle. Phonoiraphle und Musik-Automaten. Bezugspreis: vi«rt«ljihrlich Inland Mk. 2,10 I Anzeigenpreis: Nonpareille - Zeile 20 Plg. siand.. 2,75 | Steilen-Anzeigen dia Zeile ... 10 m Schluss der Redaktion und Anzeigen-Annahme: Montag Abend. Zlisdirlften sind an den „Verlag des Klnemetogreph”, POsseldert, Pesltatfi 71, tu rle.-rten Alleinige Inseraten-Annahme für Frankreich, England und Belgien durch die Compagnie gdndrale de Publicity, John F. Jones & Cie. in Paris, 31 bis, rue du Faubourg-Montmart*e. No. 209. Düsseldorf, 28. Dezember 1910. Erscheint jeden Mittwoch. Nachdruck des Inhalts, auch auszugsweise, verboten Amerikana. XVIII. Kaleidoskope Bilder. — ..IDuto bin ich olien und morgen bist Du unten** «»«1er .eich gewinne oder Du verlierst* . — Ein neue« Spiel, abet «ehr uninteressant Mr die eine Partei. — Prophezeiungen, die inau «ich hinter die Ohren schreiben »Ute. Rrrrrrrr. ein ander Bild. Die Situationen jagen eine die andeie so schnell, als die kleinen Bildchen im Film das andere. Während vor einigen Wochen man die Untätigkeit der MPPC als Ohnmacht liinstellte und lächelte über den mächtigen machtlosem Trust, hat derselbe einfach auf eine Gelegenheit gelauert und ist plötzlich wie ein Tiger über das unschuldige Lämmlein hergefallen. (Bitte nicht ,,Lämmle“ zu drucken, sondern „Lämmlein“, denn (’arlchen ist noch nicht untergekriegt.) Mehrere der neuen und älteren Independents bekamen plötzlich Vorladungen, andere Einladungen und wieder andere Ausladungen. Dem einen stehts Wasser am Hals, dem andern am Mund und ein anderer ist bereits versunken. Will man die Situation unparteiisch betrachten, muss man zugestehen, dass der Trust innerhalb vierzehn Tagen mehr Fortschritte gemacht hat. als in den letzten vierzehn Monaten. Einhaltsbefehle wurden erlassen, um die sich die Independents wenig kümmerten. Nun aber haben die Herren Richter hierzulande einen Stolz, der sieh meist darin äussert. dass sie Leute, welche einem richterlichen Befehl nicht den gebührenden Nachdruck schenken, hinter Schloss und Riegel stecken, um den Betreffenden Gelegenheit zu gehen, sich die Sache mal reiflich zu überlegen. Das ist eine kitzlige Sache und so fingen die Herren, um der Sache theoretisch zu entgehen, alle paar Wochen eine neue Gesellschaft an. Jetzt ist auch diesem ein Riegel vorge¬ schoben und der Hase sitzt fest. Und das Resultat ? Wie es jetzt steht, wird der Trust mit der Zeit (wohlgemerkt: mit der Zeit) auf der ganzen Linie siegen All das unabhängige Kapital, das sieh jetzt bereits auf Hunderttausende beläuft, ist verlorenes Gut und die vielen Theater, welche jetzt unabhängige Films zeigen, müssen entweder pater peccavi sagen oder sie können ztschliessen. Und selbst wenn sie zu Kreuze krichen. ist es noch lange nicht sicher, dass sie in den Falten des Mantels christlicher Liebe Aufnahme finden. Wo das Geld anfängt, hört nämlich die Freundschaft auf. Dies ist nun gerade kein tröstlicher Artikel für die unabhängige Sache und mancher Leser wird lächelnd den Kopf schütteln und sagen: was weiss denn der. Diese Herren will ich indes daran erinnern, dass alle bedeutende Ereignisse im Kinematographen vorausgesagt wurden und stets richtig eintrafen. Der Trust hat ein Spionage-System, an welchem alle Versuche der Independents scheitern und mag man sagen was man will, es gibt keine Kamera, die den Ansprüchen eines erstklassigen Fabrikanten gerügt, es sei denn eine Trust-Kamera. Und ferner muss man zugeben, dass die Independents alle Trust-Kamera's benutzen, natürlich unter mehr oder weniger Verkleidung. Indes geht der Krug so lange zum Brunnen, bis das Wasser aus¬ geht. Die Champidn Film Manufacturing Co., Mark M. Dintenfass an der Spitze, welche wirklich gute Films machte, musste bereits seine Fabrikation einsteHe:; und sufht nach einem Auswege, vom Richter nicht wegen Ausserachtlassung eines Befehls verdonnert zu werden. Seine Fabrik, welche mehr als fünfzigtausend Dollars gekostet, würde heute keinen Käufer für soviele Cents finden. Die Atlas Film Company, Herbert Miles. ein Pionier des Film-Geschäfts und einst ein Freund des Trusts, hat bereits eine Vorladung erhalten und es wird wenige Tage dauern und es gibt keine Atlas-Films mehr. Andere stehen auf dem Programme und es ist nur eine Frage der Zeit, wann die anderem überführt werden können. Der Trust spart keine Kosten und keine Midie, sein Ziel zu erreichen und hierzulande, wenn Kapital was erreichen will, ist ein Kieselstein gegen einen Diamanten zu wetten, das Kapital gewinnt! Bis jetzt brachte der Trust alle seine Klagen auf Patent¬ verletzung seiner Kameras. Was hindert den Trust, Klagen wegen Patent Verletzung seiner Film- Patente zu bringen? Und diese Klagen werden kommen, so sicher als Amen in der Kirche. (Drucken Sie dies mit den fettesten Buchstaben die Sie haben, damit die Leser, welche