0018 Alfred Ingemar Berndt, Gebt Mir Vier Jahre Zeit (1938)

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"Ich bin kein Schriftsteller, ich bin Politiker. Meine Korrekturen nehme ich in meiner Außenpolitik vor. Meine Korrektur trage ich in das große Buch der Geschichte ein!" 4. Der Weg zum Dritten Reich Es sind nicht wenige gewesen, die im November 1918 in all dem Taumel den inneren Halt verloren und aus dem nationalen Lager in das der Demokratie gingen, weil sie glaubten, daß nun - wenn auch unter Schmerzen - ein Reich geboren werden könne, das alle deutschen Stämme umfaßt, und so ihrem großdeutschen Sehnen Erfüllung werden würde. Die Fürsten waren gefallen. Was stand noch der Schaffung eines einheitlichen, einigen Deutschen Reiches entgegen? Österreich verkündete seinen Willen zum Anschluß, und eine Bewegung ging durch alle deutschen Volksteile Europas: Hin zum Reich! Die Fürsten gingen - die Bonzen kamen Der günstige Augenblick fand nur kleine Geister. Die Fürsten gingen - die Bonzen kamen. Die Zerrissenheit des Reiches blieb und wuchs; wuchs in einem solchen Maße, daß es Augenblicke gab, in denen sie fast den Rahmen des Reiches sprengte. Reich gegen Länder und Länder gegen Reich. Das ist immer wieder das innerpolitische Thema in den 14 Jahren Weimarer Republik gewesen. Es gab Reichsexekutionen gegen Länder, Länderdrohungen gegen das Reich. Regierungen wurden mit militärischer Hilfe abgesetzt. Gemeinden sagten den Ländern den Gehorsam auf, Länder griffen in die gemeindliche Selbstverwaltung ein. Ferner denn je erschien der Tag, an dem einmal die Grenzpfähle im Innern des Reiches fallen würden. "Jeder einmal Minister" Der Drang zur Futterkrippe siegte über den Drang zum einigen Reich. "Jeder einmal Minister" wurde die Parole, und die Vielzahl der kleinen Landesregierungen, deren Ministerzahl oft im umgekehrten Verhältnis zur Größe des Landes anschwoll, bot genügend Möglichkeiten dafür. Regierungskrisen in Reich und Ländern waren an der Tagesordnung. Womit sollte sich auch sonst die Vielzahl der Parlamente beschäftigen? Zur positiven Arbeit waren sie nicht fähig, so beschäftigten sie sich dann ausschließlich mit reinen Machtkämpfen, mit Kämpfen um Formen und Posten. Nie jedoch waren die Folgen ihres Wirkens positive Maßnahmen für das deutsche Volk. Es ist eine Binsenweisheit, daß eine Regierung zur Erzielung großer Leistungen der Stetigkeit bedarf. Ein Parlament ist niemals zur Erzielung großer Leistungen fähig. Denn jeder geniale Plan, jede gute Idee wird im Parlament zunächst von den Vertretern der Parteien zerredet, von denen keine der anderen den Ruhm gönnt, Urheberin irgendeiner wirkungsvollen Aktion zu sein. So sind in den J ahren 1918 bis 1933 ganz ohne Zweifel viele gute Anregungen im Reichstag und den zahlreichen Parlamenten in ihren Ausschüssen und Unterausschüssen untergegangen, weil die eigene Unzulänglichkeit der Parlamentarier sie vor den Auswirkungen jeden größeren Planes erschrecken ließ. Hätte jenem Reichstag ein Adolf Hitler seinen Plan zur Bau der Reichsautobahnen vorgelegt, man hätte ihn für irrsinnig und größenwahnsinnig erklärt, und wenn etwa der Reichstag sich schließlich herbeigelassen haben sollte, sich überhaupt auf die Behandlung des Themas einzulassen,