0018 Alfred Ingemar Berndt, Gebt Mir Vier Jahre Zeit (1938)

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Als am 19. August 1934 das Gesetz über das Staatsoberhaupt zur Abstimmung stand, durch den das Amt des Reichspräsidenten mit dem des Reichskanzlers vereinigt wurde, gaben abermals 38,4 Millionen oder 90 Prozent freudig ihr Ja. Die Krönung aber dieses Bekenntnisses des Volkes zum Führer wurde der denkwürdige 29. März 1936. Bei dieser Volksabstimmung lautete die Begründung: "I n der Absicht, dem deutschen Volke Gelegenheit zu geben, der mit dem heutigen Tage abgeschlossenen dreijährigen Politik der Wiederherstellung der nationalen Ehre und Souveränität des Reiches, verbunden mit dem aufrichtigen Bestreben nach einer wahren Völkerversöhnung und -Verständigung auf der Grundlage gleicher Rechte und gleicher Pflichten, seine feierliche Zustimmung erteilen zu können, löse ich den Reichstag mit der Wirkung vom 28. März 1936 auf. Neuwahlen zum Reichstag finden am 29. März 1936 statt." Wie immer stellte sich der Führer selbst an die Spitze des Wahlvorschlages. Das, was in der ganzen Welt niemand für möglich hielt, was nirgends ein Gleichnis hat, wurde zur Tatsache. 98,8 Prozent der Bevölkerung, 44.411.911 Deutsche, zeugten in einer Abstimmung für den Führer, die eine Wahlbeteiligung wie kaum jemals in der Welt eine Abstimmung aufwies. So wurde dem Sehnen des deutschen Volkes nach einer wahrhaften Demokratie im Staate Adolf Hitlers die Erfüllung, die ihm in der Weimarer Republik versagt blieb. Keine Verfassung vom grünen Tisch Der Führer hat in seiner Rede vom 11. Februar 1933 gesagt, daß der Aufbau des neuen nationalsozialistischen Staates sich organisch vollziehen werde. So hat der Nationalsozialismus nach der praktischen Beseitigung der Weimarer Verfassung darauf verzichtet, durch einen guten J uristen auf dem Papier eine neue Verfassung entstehen zu lassen und das freie Leben im jungen Staat durch papierne Formeln in Fesseln zu schlagen. In der Weimarer Republik dachte man umgekehrt. Das Wichtigste war die Verfassung auf dem Papier. Sie war so brüchig und so schlecht, daß man sich erst spät dazu entschließen konnte, den Tag ihrer Einführung zu feiern, daß es der Ankündigung von Gratisschokolade und der kostenlosen Verabreichung von warmen Würstchen bedurfte, um wirklich Volk zu diesen Feiern zu locken. Die Väter dieser Verfassung haben sie später im stillen oft selbst verflucht. Bezeichnend ist die Geschichte der Entstehung der Verfassung von Weimar, wie sie Dr. Goebbels am 10. Juli 1928 im Reichstag schilderte: "Ich darf Ihnen jetzt ein unverdächtiges Dokument vorlegen, wie diese Verfassung, für die Sie einen Nationalfeiertag einführen wollen, in Wirklichkeit zustande gekommen ist. Im Vorwärts schrieb damals ein unverdächtiger Zeuge - Paul Nathan - folgendes: 'In jenen Spätherbsttagen betrat Preuß, der sonst keine Besuche zu machen pflegte, überraschend meine Wohnung und legte mir eine Frage vor. Ebert hat mir angetragen, die deutsche Reichsverfassung der Republik zu entwerfen. (Hört! Hört! bei den Nationalsozialisten.) Soll ich in das Ministerium eintreten? Soll ich diesen Auftrag annehmen? Und ohne zu zögern, sagte ich: Natürlich, wenn Ihnen freie Hand für die Schaffung einer demokratischen Verfassung garantiert wird. Eine halbe