0018 Alfred Ingemar Berndt, Gebt Mir Vier Jahre Zeit (1938)

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Die Zahlen der Todesfälle und der Geburten zeigen in den Jahren 1919 bis 1936 folgende Entwicklung: Jahr Eheschließungen Geburten Sterbefalle Geburtenüberschuß Aus dieser Aufstellung geht hervor, daß nach einem anfänglichen Ansteigen der Geburtenzahlen und einem größeren Geburtenüberschuß in den Jahren 1920 und 1921, als Millionen Frontsoldaten die immer wieder hinausgeschobene Eheschließung nachholten, im Jahre 1932 bei den Geburten zum ersten Male die Millionengrenze unterschritten wurde. Der Geburtenüberschuß sank in Auswirkung der Notzustände vom J ahre 1932 im J ahre 1933 auf wenig mehr als 200.000, und es war schon der Tag abzusehen, an dem er die Nullgrenze erreicht haben würde. Vom Jahre 1934 ab machen sich deutlich die Maßnahmen des nationalsozialistischen Staates bemerkbar. Die Zahl der Eheschließungen steigt auf eine Höhe, wie sie seit dem Jahre 1921 nicht mehr zu verzeichnen war, und senkt sich dann auf ein normales Maß, das aber immer noch das des besten Jahres der Scheinkonjunktur nach dem Kriege, des Jahres 1929, weit übersteigt. Die Geburtenzahlen steigen schon im Jahre 1934 von 971.000 wieder um 230.000 weit über die Millionengrenze empor und zeigen J ahr um J ahr eine weitere Besserung. Aber neben den absinkenden Geburtenziffern waren sehr bald noch andere Warnungszeichen wahrnehmbar. Durch die ungesunden Wohnungsverhältnisse, die die immer steigende Arbeitslosigkeit und Verarmung des deutschen Volkes mit sich brachte, stieg die Seuchengefahr von Jahr zu Jahr. Der Staat war zu schwach und zu willenlos, ihr irgendeinen Riegel vorzuschieben. Er duldete Zustände, die geradezu als Brutherde für Krankheiten angesprochen werden müssen.