0018 Alfred Ingemar Berndt, Gebt Mir Vier Jahre Zeit (1938)

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Nationalsozialistischer Kampf gegen die Elendsquartiere Der Nationalsozialismus räumte mit all diesen Elendsquartieren radikal auf. Er ersetzt sie durch moderne, gesunde Kleinsiedlungen mit Licht und Luft, die dem schaffenden Menschen eine wirkliche Heimstatt sein können. Auch hier mögen zwei Zeitungsberichte als Schlaglicht die Entwicklung andeuten. Die Ostdeutsche Morgenpost bringt am 13. August 1936 aus Gleiwitz folgenden Bericht: "Baracken gehen in Flammen auf" Ein Freudenfeuer an der Toster Straße in Gleiwitz "Hohe leuchtende Flammen, die Mittwoch nachmittags aus den alten schwarzen Wellblechbaracken an der Toster Straße emporloderten und riesige Rauchwolken schräg gegen den Himmel schickten, gaben einer großen Menschenmenge und Vertretern der Behörden und Partei ein Brandschauspiel, das diesmal keinen dramatischen Beigeschmack hatte. Es wurden Baracken vernichtet, die zehn Jahre hindurch als Notunterkünfte dienen mußten, obwohl sie sich in denkbar schlechtestem Zustand befanden und überdies von Ungeziefer wimmelten. I m J ahre 1926 waren sie errichtet worden, um in einer Zeit, als die Stadt Gleiwitz mit ihrer Wohnungsnot an erster Stelle unter allen deutschen Städten stand, eine Anzahl wohnungsloser Familien wenigstens für kurze Zeit aufzunehmen. Man glaubte damals, daß bald die Errichtung von dauerhaften und zweckmäßigen Kleinwohnungen möglich sein würde. Abertrotz vieler Eingaben an die damalige Regierung, trotz erschütternder Denkschriften, die das Gleiwitzer Barackenelend in Wort und Bild anschaulich schilderten, und trotz vieler Ministerbesuche gelang es nicht, die Mittel für den Bau von Kleinwohnungen zu erhalten. Die Stadt Gleiwitz, von hohen Schulden stark belastet und unter schwerer Wirtschaftsnot leidend, konnte aus eigener Kraft an den Bau derartiger Kleinwohnungen nicht herangehen, weil ihr jegliche Mittel dafür fehlten. Inzwischen wurde der Zustand dieser Baracken immer schlimmer. Die Wellblechverkleidung war durchgerostet, die entstandenen Löcher wurden mit Pappe überdeckt und mit einer dicken Schicht Teer überzogen. Die Baracken boten im Laufe der Zeit ein jammervolles Bild. Als nun nach dem nationalsozialistischen Umbruch Oberbürgermeister Meyer die Verwaltung der Stadt Gleiwitz übernahm, richtete er vor allem auch sein Augenmerk darauf, in dieser Hinsicht Wandel zu schaffen. Allmählich konnten viele zum Teil noch schlechtere Notunterkünfte beseitigt und die dort untergebrachten Familien in neue Kleinwohnungen eingesetzt werden. Als vor einigen Monaten Reichsminister Dr. Frick in Gleiwitz weilte und sich von dem Zustand dieser Baracken überzeugte, sicherte er seine Hilfe zu deren Beseitigung zu. Damals schon äußerte Oberbürgermeister Meyer: 'Dann werden diese Baracken verbrannt!' Schneller als wohl erwartet worden war, flössen aus Sondermitteln, die im Rahmen des Siedlungsprogramms der Reichsregierung zur Beseitigung von Notständen vorgesehen waren, namhafte Zuschüsse nach Gleiwitz, und im Stadtteil Gleiwitz-Öhringen (Sosnitza) konnten Kleinwohnungen errichtet werden, in die nun die Bewohner dieser Baracken eingesetzt wurden." Ein weiterer Bericht zeigt ebenfalls, wie im nationalsozialistischen Staat lichte und luftige Siedlungen für den Arbeiter an die Stelle grauer Massenquartiere gesetzt werden und insbesondere das Problem der in einer hochkapitalistischen Zeit entstandenen lichtlosen Hinterhäuser in den Großstädten von der Staatsführung des Dritten Reichs nicht vergessen worden ist. Gewiß bleibt auf diesem Gebiet noch viel zu tun übrig. Auch die Lösung dieses Problems wird jedoch eines Tages großzügig in Angriff genommen werden. Teillösungen wurden bereits hier und da getroffen. Im übrigen weiß der deutsche