0018 Alfred Ingemar Berndt, Gebt Mir Vier Jahre Zeit (1938)

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Arbeiter, daß die Versäumnisse von Jahrzehnten nicht in wenigen Jahren aufgeholt werden können. Der Bericht lautet: "Schlimmer als in der Braunschweiger Altstadt ist es auch im Hamburger Gängeviertel nicht gewesen, das in den letzten Monaten mit der Spitzhacke radikal ausgerottet wurde. Für Braunschweig war das Hamburger Verfahren ausgeschlossen; denn die alten Straßen, in deren Hinterhäusern bitteres Elend und schwerste Gesundheitsgefahr wohnen, sind mit ihren Häuserfronten der wertvolle kulturelle Besitz der Stadt, das unschätzbare Erbe niederdeutscher mittelalterlicher Baukunst. Der Ausweg, der gefunden wurde, ist ebenso einfach wie großartig. Man bringt die Altstadt wieder in den Zustand, in dem sie sich vor drei- oder vierhundert J ahren befand. Denn all das Elend rührt von der Bautätigkeit des neunzehnten Jahrhunderts her, das zur Steigerung der Mietserträgnisse jeden Quadratmeter Hof und Raum bebaute, zahllose neue Wohnungen an- und einfügte und allen zusammen schließlich das letzte bißchen Licht und Luft nahm. Man zeigt mir Altstadthäuser im Urzustand. Seit J ahr und Tag werden von der Stadt Braunschweig die Elendsquartiere beseitigt, Hinterhäuser und Anbauten abgerissen und die verbleibenden Wohnungen in einen nicht nur menschenwürdigen, sondern freundlichen und gesunden Zustand versetzt. Auf dem wieder groß und licht gewordenen Hof des zuerst in Angriff genommenen Blocks grünt schon eine Grasfläche, schlagen die im Vorjahr gepflanzten Bäume aus. 600 Wohnungen, und zwar die schlimmsten, sind bis heute auf diese Weise saniert. Mehr als 2.000 Volksgenossen sind aus dem Elend unmenschlicher Behausungen befreit und damit endgültig für den nationalsozialistischen Staat gewonnen. Das Versprechen des Führers bei der Machtübernahme, daß die erste Sorge der Bewegung und des Staates den Ärmsten des Volkes gelten werde, ist in Braunschweig in unvergleichlicher Weise wahrgemacht worden. Außerdem hat die Stadt Braunschweig in ihren Grenzen die größte zusammenhängende Neusiedlung des Reiches. Eine neue Mittelstadt mit 10.000 bis 12.000 Menschen ist an der westlichen Stadtgrenze geschaffen worden. 2.000 Wohnungen, davon fast 400 den Richtlinien entsprechende Siedlerstellen, zählt der zum Gedenken an den 13. Januar 1935 'Saarlandsiedlung' getaufte neue Stadtteil, in dem jede Straße den Namen einer saarländischen Stadt trägt. Ein erheblicher Teil der Bewohner aus den abgerissenen Elendswohnungen der Altstadt ist hier untergebracht worden, eine ganze Anzahl, die gesund und wertvoll sind, konnten sogar in Siedlerstellen eingewiesen und damit bodenständig gemacht werden. Die Miete einschließlich Amortisation auf fünfunddreißig J ahre liegt für das Siedlungshaus mit Stall und großem Garten bei 25 Reichsmark, ist also auch für den Arbeiter ohne weiteres erschwinglich. Wenn man heute durch die moderne Siedlung geht, in der die einstigen Bewohner der finsteren Hinterhäuser eine neue Heimat gefunden haben, dann sieht man an den zufriedenen und frohen Gesichtern, was diese Umsiedlung für diese Menschen bedeutet." Ein Beweis dafür, wie allerorten, insbesondere aber in den Bergrevieren, wo die Wohnungsverhältnisse aus der kapitalistischen Zeit und der Zeit der Novemberrepublik her besonders katastrophal waren, Siedlungen geschaffen worden sind - gesunde, lichte Siedlungen - zeigt ein Bericht aus der Zeitschrift Arbeitertum vom 15. August 1935, wo es u.a. heißt: 1085 Siedlerstellen im Wurmrevier "Schon ein Jahr nach der Machtergreifung durch den Nationalsozialismus, am 1. Mai 1934, konnte der Reichsleiter der DAF., Dr. Robert Ley, den ersten Spatenstich zur ersten DAF.-Bergarbeitersiedlung im Aachener Wurmkohlenrevier