0018 Alfred Ingemar Berndt, Gebt Mir Vier Jahre Zeit (1938)

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Heranziehung von Auslandskapital - vorausgesetzt, daß es zu erträglichem Zinsfuß zu erhalten ist - ist darum erforderlich. Die Kommission hält die Einführung einer allgemeinen Arbeitsdienstpflicht nicht für ein geeignetes Mittel zur Entlastung des Arbeitsmarktes. Die Bereitstellung umfangreicher, für einen ganzen Jahrgang junger Menschen ausreichender, zusätzlicher Arbeitsgelegenheit durch die öffentliche Hand würde ein Kapital erfordern, das bei der gegenwärtigen Wirtschaftsnot nicht zur Verfügung steht." 5 Milliarden Reichsmark wollten die Systemparteien, trotz der ungeheuren Verschuldung Deutschlands, der drückenden Zinslasten und der Unmöglichkeit zur Rückzahlung der durch sie selbst eingegangenen Verpflichtungen aus dem Youngplan, borgen, um wenigstens einen Teil der Erwerbslosen wieder unterbringen zu können. Auch hier zeigt sich wieder, wie man in der ganzen Frage der Arbeitsbeschaffung ein reines Kapitalproblem sah und deshalb auch unfähig war, irgendeine wirkungsvolle Maßnahme zur Abhilfe in die Wege zu leiten. Ebenso vernichtend für die Politik des Systems wie dieses Gutachten aus dem Kreis der Systemparteien sind die trockenen und nüchternen Berichte der Reichsanstalt für Arbeitsvermittlung und Arbeitslosenversicherung aus dem gleichen Zeitraum. I n dem Bericht dieser Anstalt für die Zeit vom 1. J anuar 1931 bis 31. März 1932 wird z.B gesagt: "Die wirtschaftliche Entwicklung ist im ganzen Berichtszeitraum durch eine weitere scharfe Abwärtsbewegung gekennzeichnet. Das gilt sowohl für das Kalenderjahr 1931 wie für das anschließende erste Vierteljahr 1932. Während dieser ganzen Zeit hat die Rückläufigkeit der Konjunktur, die schon im Herbst 1929 begonnen und sich im Jahre 1930 fortgesetzt, angehalten. Die Arbeitslosigkeit in der Landwirtschaft, in früheren Jahren in der Hauptsache nur eine winterliche Erscheinung, hat im letzten J ahr in steigendem Ausmaß auch auf die Sommermonate übergegriffen. Die Nachfrage nach Arbeitskräften ging infolge der ungünstigen Wirtschaftslage der Landwirtschaft und der vermehrten Mitarbeit der Familienangehörigen besonders in den bäuerlichen Betrieben stark zurück. Auf der anderen Seite steigerte sich das Angebot an Arbeitskräften für die Landwirtschaft noch dadurch erheblich, daß neben den eigentlichen erwerbslosen Landarbeitern auch die weiblichen Familienangehörigen der gewerblichen Arbeitslosen, soweit sie in den Dörfern und Kleinstädten wohnten, in zunehmendem Maße Arbeit in der Landwirtschaft suchten. In der gleiche Richtung wirkte auch der Rückstrom eines Teiles der vom Lande stammenden städtischen erwerbslosen Arbeiterschaft auf das Land. Auch der Überschuß an ländlichem Nachwuchs, der sonst in der Industrie Aufnahme fand, belastet fortschreitend den ländlichen Arbeitermarkt. Das von d er Reichsregierung durchgeführt e Arbeitsbeschaffungsprogramm mußte sich in verhältnismäßig engen Grenzen halten; man wollte der Allgemeinheit keine weiteren steuerlichen Belastungen auferlegen, um daraus öffentliche Aufträge in stärkerem Umfang zu finanzieren, weil dies kaum eine Arbeitsvermehrung sondern wohl lediglich eine Arbeitsverschiebung bedeutet hätte. Andererseits sollte auch jede Erschütterung der Währung durch ein Überspannen des öffentlichen Kredits vermieden werden." Der nationalsozialistische Staat hat diese Auffassung schon dadurch Lügen gestraft und als völlig verfehlt bewiesen, daß er sein Arbeitsbeschaffungsprogramm nicht nur ohne Erhöhung der Steuerlasten durchführte, sondern sogar erhebliche Steuererleichterungen gewährte. Er hat in der Erkenntnis der Tatsachen, daß Arbeit Kapital und Werte schafft