0018 Alfred Ingemar Berndt, Gebt Mir Vier Jahre Zeit (1938)

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Herr Weißmann, der Schwiegervater des Juden Alfred Kerr, blieb trotzdem bis zum Sommer 1932 im Amt, und keine Stelle der Republik fand sich, die es gewagt hätte, dem Staatssekretär des Preußischen SPD.-Ministerpräsidenten Braun den Prozeß zu machen. Von den fünf jüdischen Brüdern Sklarz wurde lediglich nach jahrelanger Verschleppung des Verfahrens Heinrich Sklarz im Jahre 1926 unter Beschränkung der Anklage auf wenige Punkte zu der milden Strafe von IV 2 Jahren Gefängnis und 150.000 Mark Geldstrafe verurteilt. Er konnte trotzdem ungehindert seine Geschäfte fortsetzen, während der mutige Staatsanwalt Gutjahr strafversetzt wurde. David, J udko und Henry Barmat und ihre marxistischen Freunde Zu den Freunden der Brüder Sklarz gehörten die Brüder J udko, Henry und David Barmat. Als Deutschland unter der Herrschaft der Sozialdemokratie das Paradies der Schieber wurde, fühlten die nach Holland ausgewanderten Ostjuden Barmat das Bedürfnis, sich an der Ausräubung Deutschlands zu beteiligen. Der jüdische SPD.-Abgeordnete Georg Heilmann, einer der prominentesten SPD.-Parlamentarier, und der SPD.-Reichskanzler Bauer, ferner der jüdische Staatssekretär Abegg im Preußischen Innenministerium, halfen ihnen, wo sie konnten. Abegg wies die Regierungspräsidenten in Nordwestdeutschland an, der Familie Barmat behilflich zu sein mit der erlogenen Begründung, daß sie der holländischen Gesandtschaft angehörten. Die holländische Gesandtschaft protestierte ganz energisch gegen diese Behauptung. Der Aufstieg der Brüder Barmat vollzog sich mit einer geradezu blitzartigen Schnelligkeit. Schon nach einem Jahr besaßen sie feudale Paläste, in denen sie rauschende Feste gaben. Als die ganze Herrlichkeit zusammenbrach, geriet eine ganze Reihe großer Unternehmungen und Banken mit in den Strudel und viele Tausende von Werktätigen kamen um ihren Arbeitsplatz. 70 Millionen Mark betrug der Verlust, von dem die Hälfte die Preußische Staatsbank und damit das deutsche Volk zu tragen hatte. Der Skandal war so riesengroß, daß schließlich der SPD.-Reichskanzler Bauer, der sich sogar goldene Zahnstocher hatte schenken lassen, zurücktreten mußte. Der Zentrumspostminister Höfle wanderte sogar vom Ministerstuhl in das Gefängnis, weil er den Barmatschen Gesellschaften auf Reichskosten Millionenkredite gegeben und dafür einige hunderttausend Mark Bestechungsgelder angenommen hatte. Auch im Falle Barmat setzten Versuche ein, das Verfahren abzuwürgen und nach Möglichkeit alles zu vertuschen. Erst 1928 wurde J udko Barmat, obwohl er das Reich um 38 Millionen Mark geschädigt hatte, zu nur elf Monaten Gefängnis verurteilt. Iwan Baruch Kutisker Iwan Baruch Kutisker und sein Sohn Alexander mit ihrem Freund e Michael Holzmann betrogen den Staat nicht um 38 Millionen Mark, wie die Barmats, sondern begnügten sich mit 14 Millionen Goldmark. Zu ihren intimsten Freunden gehörte der wegen zahlreichen Gaunereien berüchtigte SPD.-J ustizrat Werthauer.