0018 Alfred Ingemar Berndt, Gebt Mir Vier Jahre Zeit (1938)

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Börsenbesuchern 1.200 Juden. An der Produkten- und Metallbörse machten die Juden etwa 99 Prozent der Besucher aus. Immer wieder wurde vor der Machtübernahme der Zusammenbruch von Zwecksparunternehmungen gemeldet, die wie Pilze aus der Erde geschossen waren. Es waren ausschließlich kleine Sparer, Arbeiter, die ihr Geld diesen Unternehmungen anvertrauten. Das Gesetz über die Auflösung der Zwecksparunternehmungen vom 13. Dezember 1935 hat die minderbemittelte Bevölkerung vor weiterer Schädigung bewahrt. Alle diese Maßnahmen setzen sich um in eine immer weitere Steigerung des Vertrauens zum Staat und zur Wirtschaft. Nichts vermag besser diese Vertrauenssteigerung zu beweisen als die Entwicklung der Spareinlagen bei den Sparkassen. Ihre Steigerung beträgt von 1933 bis 1937 3,31 Milliarden Reichsmark oder 29,7 v.H.: Entwicklung der Spareinlagen bei den Sparkassen Ende 1929 " 1930 " 1931 " 1932 " 1933 " 1934 " 1935 Febr. 1937 11 564 Millionen RM 12 913 11 776 11 450 12 110 12 814 13 785 14 756 Ferner setzt eine immer stärker fortschreitende Senkung der Zinsen und damit Entlastung der Wirtschaft ein. Während z.B. die tatsächliche Verzinsung der Pfandbriefe im Monatsdurchschnitt 1932 8,4 Prozent betrug, sind es Ende 1935 nur noch 4,7 Prozent. Der Zinssatz für kurzfristige Kredite sank im Monatsdurchschnitt von 5,9 Prozent im J ahre 1932 auf 3,3 Prozent im J ahre 1936. Das Gesetz über die Durchführung einer Zinsermäßigung bei Kreditanstalten vom 24. Januar 1935 und das Gesetz über Zinsermäßigung bei den öffentlichen Anleihen vom 27. Februar 1935 sind die ersten entscheidenden Schritte zu einem umfassenden Zinsabbau, über den die Reichsbank in ihrem Bericht über das J ahr 1936 sagt: "Die Zinssätze nahmen entsprechend den Zielen der Geldmarktpolitik eine in der großen Linie weiterhin nach unten gerichtete Entwicklung. Der Privatdiskontsatz paßte sich der jeweiligen Marktlage an und konnte mehrmals auf den in der Nachinflationszeit noch nicht wieder erreichten niedrigen Stand von 2 7 / 8 Prozent gesenkt werden. Der Satz für tägliches Geld bewegte sich fast ständig unter 3 Prozent, auch der Diskont für Reichsschatzanweisungen konnte ermäßigt werden. Der Anfang 1935 eingeleitete und mit Erfolg durchgeführte organische Zinsabbau, der eines der wesentlichsten Ziele der Kapitalmarktpolitik der letzten Jahre bildete, wurde durch das Gesetz vom 2. Juli 1936 über Hypothekenzinsen auch auf das schwer übersehbare, aber wichtige Gebiet der Privathypotheken ausgedehnt, deren Verzinsung noch vielfach weit über den landesüblichen Sätzen gelegen hatte. Damit wurde eine Voraussetzung für die Angleichung der Zinssätze für Hypotheken des freien Marktes an die bereits gesenkten Sätze der Anstaltshypotheken geschaffen. Entsprechend dem bei den früheren Zinssenkungen aufrechterhaltenen Grundsatz der Freiwilligkeit und mit Rücksicht