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Nationalsozialismus bringt Aufstieg Nach der Ausscheidung aller Juden, der Wiedergesundung des gesamten deutschen Theaterlebens, der Wiederinbetriebnahme der geschlossenen Theater und der Verlängerung der Spielzeiten konnten im Spieljahre 1936/37 28.012 tätige Künstler an den deutschen Bühnen gezählt werden gegen 22.045 im Jahre 1932. An 81 Bühnen konnte die Spielzeit verlängert werden. Die Zahl der ganzjährig spielenden Bühnen ist auf das Dreifache, und zwar auf 75 im Jahre 1937 gestiegen, die Durchschnittsspielzeit von zirka 5 Monaten auf 7 bis 10 Monate. Die Reichskulturkammer bildete zusammen mit dem Deutschen Gemeindetag und dem Reichs- und Preußischen Innenministerium einen Wanderbühnenausschuß. Alle Städte ohne ständigem Theater wurden innerhalb der einzelnen Gaue zu Zweckverbänden zusammengeschlossen. Jeder Gau hat seine eigene Wanderbühne, die die theaterlosen Städte bespielt. Ein Teil der Wanderbühnen spielt bereits mit mehreren Ensembles, um allen Ansprüchen gerecht zu werden. Die von der Reichstheaterkammer erlassenen Richtlinien für die Gestaltung der Eintrittspreise hat jede Möglichkeit einer Unterbietung ausgeschaltet und den Theatern die Möglichkeit gegeben, ihren Etat auf eine wirtschaftlich gesunde Grundlage zu stellen. Durch die Umwandlung des paritätischen Bühnennachweises in den Deutschen Bühnennachweis, der eine Wohlfahrtseinrichtung ist, wurde das Engagements- und Vermittlungswesen auf eine völlig neue Grundlage gestellt. Die Vermittlung von Engagements erfolgt nunmehr kostenlos für den einzelnen. Volk und Kunst sind wieder eine Einheit im nationalsozialistischen Staat geworden, und die Theater wurden wieder zu Einrichtungen des Volkes. Der Führer selbst hat am Aufbau des deutschen Theaters lebhaften Anteil genommen. Die jährlich veranstalteten Reichstheaterfestwochen erhielten ihre Weihe durch sein persönliches Erscheinen. Er selbst gab die Mittel her für den Umbau und die Wiederherstellung zahlreicher vernachlässigter oder geschlossener Bühnen. 38 Bühnen sind in Deutschland in vier Jahren neu gebaut, umgebaut oder renoviert worden, und schon sind die Pläne fertig für weitere große Taten auf dem Gebiet des Theaterbaues in Deutschland. Deutscher statt jüdischer Film Die Tatsache, daß 85 Prozent des gesamten Filmwesens sich in jüdischen Händen befanden, ist für den Zustand der deutschen Filmkunst und der deutschen Filmwirtschaft in der Zeit vor 1933 bezeichnender als alle Statistiken und Darstellungen. Der Film war weiter nichts als ein reines Wirtschaftsunternehmen, mit dem man recht viel verdienen wollte. Die Filmschaffenden waren rechtlos und meist schlecht bezahlt. Soziale Einrichtungen für sie gab es meist überhaupt nicht. Wenige Spitzenspieler erhielten dafür Gagen von einer geradezu märchenhaften Höhe. Jüdische Filmdirektoren und -regisseure steckten den Hauptverdienst in ihre Tasche. Der Film wurde zu einem Spekulationsobjekt. Wenn einmal ein Film Erfolg hatte, so konnte sofort mit einer Serie gleichartiger Filme gerechnet werden, in denen, verflacht und seicht, das gleiche Thema bis zur Bewußtlosigkeit ausgewalzt wurde. Die Filmproduktion war auf wenige Monate zusammengedrängt, während die Filmschaffenden, insbesondere die vielen Hilfsarbeiter und Komparsen, in den übrigen Monaten erwerbslos waren. Da es für die Zulassung zur Filmproduktion keinerlei Beschränkungen gab, war die Zahl der Neugründungen und Zusammenbrüche außerordentlich groß. 300 Verleihfirmen stritten sich um die Filmproduktion. Da viele von ihnen nicht leben und nicht sterben konnten, kamen nicht selten die Filmproduzenten durch den Zusammenbruch der Verleihfirmen um den Lohn ihrer Arbeit.