0018 Alfred Ingemar Berndt, Gebt Mir Vier Jahre Zeit (1938)

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Jüdische Pianisten: Moritz Rosenthal, Ignaz Friedmann, Leopold Godowsky, Moritz Moszkowski, Carl Friedberg, Moritz Mayer-Mahr, Arthur Schnabel, Bruno Eisner, Georg Bertram, Leonid Kreutzer, Joseph Schwarz, Rudolf Serkin, J ascha Spiwakowski, Paul Aron, Wanda Landowska, Alice Ehlers, Anna Linde-Pincus. Jüdische Geiger: Carl Felsch, Issai Barmas, Bronislav Huberman, Mischa Elman, Jascha Heifez, Nathan Milstein, Rudolf Deman, Joseph Wolfsthal, Licco Amar, Boris Schwarz, Adolf Rebner, Stefan Frenkel, Edith Lorand. Jüdische Cellisten: Alfred Grünfeld, Emanuel Feuermann, Nikolai Grandan, Ernst Silberstein. Prominente jüdische Sänger und Sängerinnen: Hermann J adlowker, Richard Tauber, Josef Schwarz, Vera Schwarz, Emanuel List, Alexander Kipnis, Selma Kurz, Fritzi Massaryk, Wilhelm Gutmann, Julia Culp, Lotte Levy-Leonhard, Rose Walter, Gitta Alpar, Rosette Anday, Paula Lindberg, Hermann Schey. Daß die Musikkritiker der großen Zeitungen größtenteils J uden waren, versteht sich von selbst. Unter diesen findet man die erlauchten Namen: Paul Bekker, Leopold Schmidt, Alfred Einstein, Adolf Weißmann, Siegmund Pisling, Oscar Bie, Rudolf Kästner, Alfred Holzbock, Ludwig Misch, Klaus Pringsheim, Kurt Singer, Hugo Leichtentritt, Erwin Neruda, Robert Lachmann, Paul Moos, Paul Stefan, Leopold Hirschberg, Gustav Ernest, Ernst Decsey, Richard Specht, Ludwig Landshoff, Werner Wolffheim, Edgar Istel, Kati Meyer, Julius Korngold, Julius Stern. Die Lage der Opernbühnen wurde von J ahr zu J ahr unhaltbarer. 140 Bühnen waren auf Zuschüsse angewiesen. Einem Gesamtaufwand von jährlich 150 Millionen Reichsmark standen Einnahmen von 50 Millionen RM. gegenüber. Während in zahlreichen Theatern die Musiker mit 100-150 RM. im Monat nach Hause gehen mußten, verdienten jüdische Stars ungeheuere Summen. Das J ahreseinkommen des J uden Tauber z.B. ist mit 850.000 RM. zu beziffern. Die Wirtschaftskrise zwang auch zahlreiche Musikbühnen, große Entlassungen vorzunehmen oder zu schließen. Das Berliner Blüthner-Orchester mußte aufgelöst werden, das Gewandhaus in Leipzig stand vor dem Zusammenbruch, das Erbe von Richard Wagner in Bayreuth war finanziell gefährdet. Die deutschen Berufsmusiker veröffentlichten einen Notschrei nach dem anderen, ohne gehört zu werden. Es kam zu Tumulten im Reichsarbeitsministerium, zu Kämpfen um Musikertarife. "Notschrei eines untergehenden Standes" war einer ihrer Aufrufe überschrieben.Von den Arbeitsämtern veranstaltete Orchesterkonzerte erwerbsloser Musiker vermochten nur wenigen über einige Tage hinwegzuhelfen. Und die Ursache? Neben der Verjudung des Musiklebens lag sie in erster Linie in der völligen Zersplitterung der Organisation. Die deutsche Musikerschaft war in 180 Verbände zersplittert und hatte keine zentrale Führung. Wie überall, so herrschte auch hier ein Kampf einer gegen alle. Durch die Brüningsche Notverordnung wurden insbesondere die Kulturorchester auf das empfindlichste getroffen. Im Jahre 1932 zählte man 24.000 erwerbslose Berufsmusiker. Vier Jahre nationalsozialistischer Arbeit Und all das ist in vier J ahren von Grund auf gewandelt worden. Die völlige Entjudung des gesamten Musiklebens stand am Beginn dieses vierjährigen Kampfes um die deutsche Musik. Durch das Reichskulturkammergesetz wurde auch die Reichsmusikkammer geschaffen, in der nun unter schlagkräftiger zentraler Führung alle Berufsgruppen und Personenkreise vereinigt wurden, die irgendwie am deutschen Musikleben beteiligt sind.