Die Projektions-Kunst (1909)

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Das Azetylen. 61 Apparate, wie das ja auch polizeilich vorgeschriebe» ist, derart, daß in keinem Falle, auch nicht bei unvorsichtiger Behandlung, ein Druck von zwei Atmosphären entstehen kann; nebenbei bemerkt müßte ein Acetylenapparat, damit eine Steigerung des Druckes bis zu zwei Atmosphären überhaupt möglich wäre, über zwei Meter hoch sein. In dieser Hinsicht ifet also vom Acetylen nicht das Geringste zu befürchten. — Weiter kann Acetylen durch sehr starke Erhitzung zur Explosion gebracht werden, und zwar tritt diese nach Berthelot ein, wenn die Tem- peratur 670° erreicht. Die Befürchtungen, daß bei der Zer- setzung des Calciumcarbids eine solche Temperatur entstehen könnte, besonders wenn wenig Wasser vorhanden, sind grund- los. Um dies zu zeigen, machte Jul. Schülke folgende Ver- suche. Es wurde Carbid in kochendes Wasser geworfen, ohne daß eine Temperatur von über 100° erzielt wurde, weil selbst- verständlich Wasser unter gewöhnlichem Drucke keine höhere Temperatur als .100° C erreichen kann. Das Carbidstück war bei 100° C von Dampf umgeben, und da Dampf nur etwa 800 mal weniger Einwirkung auf das Carbid hat wie Wasser, ist eine Temperaturerhöhung über 100° C auf diese Weise kaum möglich. Ein andermal wurde zu einem großen Quantum Car- bid wenig, aber kochendes Wasser langsam laufen gelassen; es trat aber ebenfalls keine Temperaturerhöhung von über 100° C. ein. Ein weiterer Versuch ging dahin, daß das Carbid weiß- glühend in kochendes Wasser geworfen wurde, und schließlich beim letzten Versuche wurde kochendes Wasser auf glühendes Carbid getropft. In diesen beiden letzten Fällen zeigte sich, wie vorausfcusehen war, nicht nur keine Temperaturerhöhung, sondern eine Temperaturerniedrigung für das Carbid. Bei keinem dieser Versuche war eine Temperatur zuerreichen, die auch nur annähernd der Entzündungstemperatur näher kommt als ein paar Grad über 100° C. Nur in einem geschlossenen Ge- fäße kann eine derartige Steigerung der Temperatur eintreten, wenn eine große Menge Carbid darin mit einer geringen Menge Wasser behandelt wird, ln solch’ geschlossenem Gefäß stei- gert sich die Temperatur infolge des wachsenden Druckes sehr stark; selbst Wasser und andere Flüssigkeiten kann man be-