Die Projektions-Kunst (1909)

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Das Malen mit Diaphanfarben. 193 Mit dem Finger eines Glacehandschuhs lassen sich größere Flächen (Lüfte) nach einiger Übung sehr rasch und gleich- mäßig anlegen. Die entferntesten Hügel und andere blaufarbige Teile wer- den jetzt eingelegt. Darauf wird die Farbe egalisiert; wer sich darauf einübt, kommt am besten mit dem Finger zurecht, doch kann auch ein Bausch Baumwolle mit weißem Kidlederüberzug benutzt werden. Die weißen Wolken werden besser jetzt mit einem Leder- wischer fortgenommen, bevor die Farbe trocken geworden. Hiernach werden die entferntesten Teile der Landschaft und des Bildes überhaupt angelegt, recht klar und hell, denn man muß immer bedenken, daß es leichter ist, helle Farben dunkler zu machen, als dunkle heller. Im Vordergrund und für die Figuren werden kräftigere Farben gebraucht. Man muß hierbei die erforderlichen Nüan- cen durch Mischung mehrerer Farben herstellen. Jede Art von Grün läßt sich erzeugen durch Mischung von Italian pink, Gum- migutt, ungebrannter oder gebranter Terre-Sienne mit Blau, die beiden ersteren für helleres Grün, die beiden letzteren für tieferes. Da man Zinnober nicht verwenden darf, muß man sich ähnliche Farbtöne herstellen durch Mischung von Italian pink mit Krapplack, etwas mehr vom letzten als vom ersten. Da aber Krapp eine zarte Farbe ist und nicht viel Körper besitzt, muß man die Farbe zwei bis dreimal aufsetzen, ehe sie tief ge- nug ist. Zum Schluß nimmt man Krapp allein und zum Kräf- tigen der Schatten etwas gebrannte Terre-Sienne, welche die Tiefe und Kraft der Farbe vermehrt. Die Krappfarben, Lacke und Italian pink sind mit etwas Mastixfirnis zu vermischen, denn sie trocknen nicht so rasch wie die anderen Farben. Übrigens kann man jetzt ein prachtvolles Scharlach in den Dia- phanfarben fertig kaufen. Nach jeder Farblage muß das Bild trocknen, ehe man weiter arbeiten kann. Hier ist noch zu bemerken, daß man zum Auswischen der Liesegang, Projektionskunst. 12. Aufl. 13