Die Projektions-Kunst (1909)

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194 Das Malen mit Diaphanfarben. Pinsel nur Leinen, nie Baumwolle nehmen darf; denn die letz- tere fasert ungemein ab und die Fasern verderben das Bild ebenso wie Staub. Bei mäßiger Wärme trocknet die Farblage in zwei bis drei Stunden. Eher darf man nicht wieder anfangen zu malen; man würde nur die erste Malerei verderben. Man legt nunmehr die Wolken mit einem Marderpinsel auf. Stellt das Bild einen Sonnenuntergang vor, so braucht die Luft warme glühende Farben, die mit Gelb und Rot zu kräftigen sind. Die entfernten Berge werden mit grauen Farbentönen, der Mischungen aus Lack und Blau, je nach der Tiefe Schatten ein- gesetzt, wobei man sorgfältig die Formen der Hügel, Bäume usw. markiert. Dann verstärkt man den Mittelgrund, begrenzt die Ferne der darin erscheinenden Formen und Gegenstände, indem man das Grau mit wärmeren Tönen mischt, bis man in den Vordergrund gelangt, wo die kräftigsten Farben in An- wendung kommen, damit sich die Gegenstände klar gegen den Hintergrund abheben. Die brillantesten Farben braucht man für die Kleidung. Eine dünne Lage gebrannter Terre-Sienne gibt eine gute Fleischfarbe ab, die nach dem Trocknen mit einer Mischung von Krapplack und Italian pink aufgearbeitet wird. Daß man auch hier die Farben recht klar halten muß, versteht sich von selbst. Nachdem die zweite Farblage vollständig aufgetragen ist, trocknet man sie vorsichtig wie vorhin und entfernt dann den Staub mit Hilfe einer Hühnerflügelfeder und des Radiermessers. Sollten einige Farben in der Durchsicht trüb und matt erschei- nen, so überzieht man sie mit einer möglichst dünnen Lage von Mastixfirnis mit einem flachen Schweinshaarpinsel. Die Far- ben werden hierdurch wieder transparent. Der Firniß wird in einigen Minuten trocken sein. Man kommt dann zur dritten und letzten Farbenauftragung. Diese bezweckt, die verschie- denen Teile des Bildes auszuführen, die Schatten zu kräftigen, die höchsten Lichter mit dem Radiermesser herauszunehmen; wenn die so von Farbe entblößten Stellen zu hell oder zu scharf erscheinen, legt man wieder etwas dünne Farbe auf.