Die Projektions-Kunst (1909)

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196 Das Malen mit Anilinfarben. aufzuweichen. Man trägt mit dem Pinsel Wasser auf und läßt dasselbe derart einziehen, daß es beim Strich des Pinsels nicht in Tropfen oder scharf begrenzt abfließt, sondern sich verteilt. Wichtig ist es, daß die Farben nicht zu dick genommen werden, sonst entstehen leicht Flecken. M. Petzold empfiehlt für den Flimmel Methylenblau und gibt folgende Anweisungen: Wie bei diesem, so auch bei allen anderen Farben gilt als vornehmste Pegel, diese in ganz verdünnten Lösungen zu ver- wenden. Lieber zehnmal mit dünner, als einmal mit stärkerer Lösung aufgehen. Ist der Himmel zu malen, so lege man das Diapositiv verkehrt auf das Petouchiergestell, weiche die ent- sprechende Fläche, wie oben gesagt, ein und beginne am Hori- zont mit Wasser, das nur schwach bläulich gefärbt ist, mit größerem Pinsel die ganze Fläche in schnellen Strichen über- gehend. Nach einigen Wiederholungen füge man dem Wasser etwas mehr Blau zu und fange ca. 1 cm unter dem Horizont an und so fort. Auf diese Weise erzielt man ein Kolorit des Him- mels, welches bei aufrecht stehendem Bilde nach oben zart ins Dunklere verläuft. Um Abend- oder sonstige Stimmungen zu erreichen, koloriert man vom Horizonte aus mit Gelb, Rot oder Orange, je nach Bedürfnis, sorgt aber ebenso, wie oben bei Blau beschrieben, für zartes Verlaufen der Farben. Es liegt auf der Hand, daß hierbei die Phantasie einen breiten Spielraum ge- stattet, der jedoch durch gutenFarbensinn begrenzt wird; und in letzterem liegt vielleicht die größteSchwierigkeitdesKolorierens, wenn überhaupt von solchen die Rede sein kann. Daß in Far- bentönen viel gesündigt werden kann und wird, ist klar; man sollte deshalb immer so dünn als möglich auftragen. Ragen in den mit Methylenblau kolorierten Himmel Zweige oder son- stige Gegenstände mit feinen Konturen, die man unmöglich aussparen kann, so geht man ruhig mit Blau darüber hinweg, als ob sie nicht vorhanden wären und trage nach dem Trocknen mit ganz feinem Pinsel eine sehr schwache Lösung von Naph- tolgelb auf, welche das Blau sofort entfernt und weiße Stellen erzeugt. Falsch wird in den meisten Fällen das Wiesen- und Blatt- grün beurteilt. Hierzu verwendet Petzold, wie er weiter aus-