Die Projektions-Kunst (1909)

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Stereoskopische Projektion. 285 derum nur das von der rechts befindlichen Laterne herrührende Bild wahrnehmen kann. Die Umdrehung der Scheiben muß derartig sein, daß die abwechselnden Lichtwirkungen des rech- ten und linken Bildes so rasch aufeinander folgen, daß das Auge schon den folgenden Eindruck empfängt, bevor der vorher- gehende Eindruck verschwunden ist. Die Zahl der für jedes Auge erforderlichen Lichteindrücke, welche dies zu bewerk- stelligen vermag, beträgt etwa 30 bis 40 in der Sekunde, und da die Scheiben so ausgeschnitten sind, daß jede bei einer Um- drehung dem Auge zwei Lichteindrücke zukommen läßt, so sind demnach 15 bis 20 Umdrehungen der Scheiben in der Se- kunde nötig. Diese Umdrehung der Scheiben kann mittels eines durch Kurbel betriebenen Triebrades mit Schnurüber- tragung bewirkt werden. Die mit diesem Apparate erzielte perspektivische Wirkung ist sehr vollkommen und das Bild hebt sich vollkommen reliefartig vom Schirme ab. Bedenkt man, daß mit dieser Vorrichtung die beiden Augen ungleich- zeitig sehen und daß jedes Auge sein Bild erst nach erfolgter Einwirkung auf das andere sieht, so erhellt hieraus, daß die Nachwirkung des Sehens die einzelnen Unterbrechungen des Lichteindrucks vollständig überwindet und folglich ein ununter- brochenes Sehen stattfindet. Ein Vorteil dieses Apparates ist, daß das Auge beim Anschauen dieser Bilder in keiner Weise der Anstrengung wie beim Sehen durch Linsen unterworfen ist, wobei es zuweilen schwer hält, die beiden Bilder zum Zusam- menfallen zu bringen. Bei der neuen Vorrichtung befindet sich das Bild für jedes Auge genau in der Stellung wie beim wirk- lichen Sehen des Originalgegenstandes, indem die beiden Bil- der in praktischer Hinsicht sich an einer und derselben Stelle befinden. Obschon mit diesem Apparat nur zwei Personen gleichzeitig die Bilder sehen können, so läßt sich doch die Ein- richtung auch für eine große Anzahl von Personen treffen. Eine andere, von Anderton erfundene Methode der stereo- skopischen Projektion beruht auf Benutzung von polarisiertem Licht. Anderton führte diese in Birmingham vor. Die Architekturbilder, Statuen, Landschaften, Tierbilder,