Die Projektions-Kunst (1909)

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286 Stereoskopische Projektion. die er zeigte, traten auf dem Schirm völlig reliefartig, „zum Greifen“ plastisch vor. Diese überraschenden Effekte werden durch eine Doppel- Laterne hervorgebracht und durch die Verwendung von Stereo- skopbildern, bei denen jedesmal das eine Bild im rechten Win- kel zum andern polarisiert wird. Die Polarisation wird in die- sem Falle durch eine Anzahl dünner Glasplatten bewirkt, die im Polarisationswinkel für Glas in einer Hülse angebracht sind, welche in wenig Augenblicken auf eine gewöhnliche Laterna magica aufgeschoben oder von dieser abgenommen werden kann. Hierdurch erscheinen bei der Beleuchtung des Appa- rates zwei Bilder auf dem Schirm, welche bestimmte Polarisa- tionsebenen haben und von denen ein jedes praktisch zum Ver- schwinden gebracht werden kann durch Drehen des Analysa- tors. Der Analysator besteht ebenfalls aus einer Anzahl kleiner Glasplatten, die in zwei Okularröhren untergebracht sind, welche ihrerseits nach Art eines Opernglases montiert, aber sehr leicht und von geringem Umfange sind. Diese bilden mit den größeren Hülsen, welche auf die Laterne aufgeschoben werden, zwei Paare, so daß, wenn her Zuschauer das Bild auf dem Schirm durch den Analysator hindurch betrachtet, das rechte Auge desselben nur das von der einen Laterne projizierte Bild und das linke Auge nur das von der anderen Laterne proji- zierte Bild sieht. Der hierbei durch die Ablenkung der Licht- strahlen entstehende Lichtverlust ist praktisch kaum bemerk- bar. Man ersieht aus vorstehenden Angaben, daß sich die Vor- führung nach dem System Anderton von einer gewöhnlichen Projektionsvorstellung nur dadurch unterscheidet, daß jedem Zuschauer ein Analysator übergeben wird, mit dem er die Bil- der betrachten muß. Wenn dies nun auch bei einem sehr zahl- reichen Auditorium seine Schwierigkeiten haben würde, so läßt sich doch die Sache bei Vorstellungen in kleineren Zirkeln, Fa- milienkreisen usw. ganz gut verwirklichen, da ein Analysator nicht mehr als 3 bis 4 Mark kosten dürfte. Jedes gute Glas- Stereoskopbild ist für den Gebrauch in dem beschriebenen Ap- parat verwendbar. Bei einem weiteren Verfahren, welches sehr alt ist und