Die Projektions-Kunst (1909)

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298 Die Laterne im Dienste des Theaters. blick beleuchtet werden. So erblickt z. B. der Mörder in seiner Gewissensangst den Namen seines Opfers an allen Stellen in blutroten Buchstaben. So wird die Projektions-Laterne beständig zur Beleuch- tung von Aufzügen, Ballsälen, Gemälden usw. gebraucht, und zur Erzeugung von Mondlicht, Sonnenaufgang, Feuer und an- deren Effekten. Allen Theaterbesuchern wird der Serpentin- und Feuertanz bekannt sein, dessen großartige Wirkung ge- rade durch den Projektions-Apparat erzielt wird. Es treten da di ei oder gar sechs Laternen gleichzeitig in Tätigkeit, welche alle mit Farbscheiben versehen sind, und ihre verschieden- farbigen Strahlenmassen auf das Gewand der Tänzerin werfen, wo sie sich zu einem prächtigen Farbspiele vereinigen. In den Theatern kommen meist nur Apparate mit elektri- schem Bogenlicht zur Verwendung. Diese Apparate sind so gebaut, daß sich die zu den verschiedenen Effekten erforder- lichen Instrumente, wie Wolken-, Schnee- und Regenscheiben leicht daran anbringen lassen. Für reine Beleuchtungseffekte werden in der Regel Scheinwerfer (Reflektoren) benutzt, in welche man vorne farbige Scheiben einsetzen kann. Man kann auch das Licht allein zur Vorführung von Schattenbildern gebrauchen und hierbei lassen sich wunderschöne und höchst komische Szenen darstellen. Das Licht wird auf den Boden gestellt, vier bis sechs Meter hinter den Schirm oder durchsichtigen Vorhang. Zwei oder drei Charaktere dürfen nur auf einmal erscheinen; am wirksamsten macht sich Profilansicht. Sobald sich nun die Figuren dem Vorhänge nähern, nehmen sie an Größe mit großer Geschwin- digkeit ab, und wachsen in riesenhaften Proportionen, wenn sie sich nach dem Lichte zu bewegen. Es darf nur außer diesem Lichte kein anderes in das Zimmer dringen, und die Spielenden müssen jede Bewegung vorher sorgfältig einprobieren, damit ihre Schatten sich nicht gegenseitig berühren und dadurch den Effekt verderben. Viele von denen, welche Projektions-Vorstellungen geben, können leicht ihren großen Schirm vorn vor eine Plattform aufstellen, die tief genug ist, um ein Schattenspiel aufführen