Grundriß der Geschichte für höhere Schulen (1907)

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208 Dritte ißeriobc ber Jtcujeit. 8un'Ä'e töar ftfjtocr; beten ba bie 3itnftc 1 ) bas ausfcbliefelidjc ©orred)t ber ©ewerbe Ratten, bie ©teifterroiirbe aber meift nacf> ©unft unb ©er* wanbtfdfaft oergaben, fo tonnten fid) oiele tüd)tige unb ftrebfame $anb* werter niemals felbftänbig mad)en unb lebten in ©bl)ängigfcit unb ®fteUKU $örftigteit. 9 tun warb bie $eu>cvbc?vcil)cit eingefül)tt, oermöge beren ein jeber bas $anbwcrt ergreifen burfte, 31t bent if)tt Neigung unb gätjigteit beftimmten. Die ©ewifobeit, fid) nun burd) eigene ßciftungen 311 2Botjlt;abenl;eit unb ©nfebett emporarbeiten 311 tonnen, er3eugte ©egfamfeit auf allen ©ebicten bes ©ewerbes. Das ©mporblütjen ber Stäbte war aber and) bisher burd) it)re Änt ©erfaffung gef)inbert. ©n il;rer Spitje ftanben feit ftricbridj 2 Bil= t»elm I. meift frühere -Offisiere, bie 3toar für ©ufredjterbaltung ber Orbnung Sorge trugen, fid) aber im übrigen um bie ©ntwidelung bes ©etneinwefens nidjt tümmerten. Dies roirtte auf ben gan3ett ffieift ber ©ürgerfdjaft Iäl)menb ein. Die Rettung biefer Sd)äben erfolgte burd) bie auf ©etanlaffung bes ffrreiljerrn oont Stein (ogl. unter 6) ortmuufl erlaffcne Stäbtcorömtng 00m 19 . ©oo. 1808 , bie ben Stabten bas 9 ted)t ber ScltiftUcvtürtltMitg gab. Der oberfte Seamtc bcr Stabt, mdft't ber ©ürgermeifter, follte oon nun an unter bret oon ber Stabt oor* gefd)Iagenen Seroetbent 00m 3 önig ernannt werben. 3 b m 3ur Seite etabtrot ftel)t als ©erwaltungsbebörbe ber Stabtrat (©tagiftrat), bet bembnete aus ber ©litte ber Siirger oon ben Stabtoerorbneten gewählt wirb. Diefe binwiebetum beauffidjtigen als ©ertreter ber ©ürger* fdfaft bie gefamte Stabtoerwaltung. — So erwudjs in ben Sütgetn aus bem ©ewufetfein, bafj bas © 3 oI)I bes ©emeinwefens in U)ten ifjänben ruf)e, ftraft unb Selbftgefüt)!, unb bie Stäbte blühten feitbem empor. 3 . SHcfovmctt im Sörtucntftaub. Die Sage bes beutfdjen ©auernftanbes batte fid) in ben Ieljten 3 af)rbunberten fet)r traurig ge* ftaltet (ogl. § 45 2 , 50 , 64 4 ). 2 Baren aud) bie ©erbältniffe in ben eitt3el* nenßanbesteilen fcl)r oerfdjieben, ntodjte aud) bie eigentliche ßeibetgen* «n“wt fö a ft mc W bec mtlbcrcn ©rbuntertänigteit gewichen fein, fo befafj bod) nur an wenigen Orten ber ©auer wirtlidjes Sanbeigentum; wegen ber oielen ©bgaben unb gronbienfte, bie er feinem Dienft* berrn 3U leiften batte, tonnte er sumeift 3U teinem ©Soblftanbc ge* langen, ©uswanberung war nidjt geftattet, ein ©ewerbe neben bem ©derbau 3U betreiben ftreng oerboten. Unter bem auf ihnen l ) Über ifyr fegensretefjes SBfrfen früheren 3^ttert ttgl. § 41 3 . N