Hellmut Diwald: Sein Vermächtnis für Deutschland (1994)

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Ein Wort zuvor und an alle Abkommen zur Verwirklichung von Heimatrecht, Rückkehr und Wiedergut¬ machung geben. Das Münchener Abkommen aus dem Jahre 1938, das lediglich die zwischen Engländern, Franzosen und Tschechen bereits vorher vereinbarte Abtretung des Sudetenlandes an das Deutsche Reich nun auch vertraglich im nachhinein fixierte, als Durchführungsabkommen einer bereits vorher erfolgten Abtretung, könnte hier durchaus Vorbild sein. Und dies völlig unbeschadet der Ansichten einiger weniger historischer und politischer Analphabeten in den eigenen Reihen. Und erinnern wir uns daran, daß Jean-Paul Sartre 1938 überaus klarsichtig das Münchener Abkommen als »Friedenscharta des zwanzigsten Jahrhun¬ derts« begrüßt hatte. Der britische Premierminister Chamberlain nannte es »die Gewährung des Selbstbestimmungsrechtes mit zwanzigjähriger Verspä- tung«, und der vergeblich von den Tschechen um Stellungnahme ersuchte amerikanische Präsident Roosevelt, der den Tschechen erst gar nicht antwor¬ tete, sandte an die vier Staatsmänner in München ein nachdrückliches Dank¬ telegramm. In meäias res: Auch dies gehört zentral zur Entkriminalisierung der deutschen Geschichte. Tschechen und Polen werden erkennen müssen, daß die Notwendigkeit der Verwirklichung von Heimatrecht, Rückkehr und Wiedergutmachung vor allem auch in ihrem eigenen Interesse liegt. Denn wie sonst sollten je die überwiegend verwüsteten und damiederliegenden ost¬ deutschen und sudetendeutschen Heimatgebiete wieder aufgebaut werden als in Gemeinsamkeit der Völker? Die Vernunft wird hier Sieger sein, und die Deutschen sind dazu bereit. Die Falschdarstellung in bezug auf das >Münche- ner Abkommens die »Revision eines Unrechts«, wie Hellmut Diwald es nannte, ist eine der zahlreichen Geschichtslügen der kriminalisierten und gestohlenen Geschichte der Deutschen. »Wer die Geschichte eines Volkes kriminalisiert, macht es krank.« (Hellmut Diwald) Europa und die Welt werden auch einmal die Verbrechen zur Kenntnis nehmen müssen, die millionenfach den Deutschen, und dies nach Kriegsende und im Frieden, sozusagen als Mord im Frieden, angetan wurden. Die deutschen Heimatver¬ triebenen waren von Anfang an bereit, den circulus vitiosus von Gewalt und Gegengewalt zu durchbrechen, aber es kann hier keine einseitige Bereitschaft zu einer Lösung führen. Jeder Leser wird wohl hier schon erkennen, daß das Geschichtsbewußtsein nahezu von existentieller Bedeutung ist. Dennoch bleibt das Sudetendeutsche nur ein Teilbereich im unermeßlichen Wirken Hellmut Diwalds. Er stand für die Geschichte des ganzen deutschen Volkes, stellte darüber hinaus europäi¬ sche und Weltgeschichte dar. Dies dürfen wir nicht aus den Augen verlieren. Dankesworte Allen Mitautoren des Sammelbandes danke ich sehr herzlich, insbesondere Dr. Alfred Schickei und Dr. Alfred Ardelt. Vor allem danke ich aber seiner 12