Hellmut Diwald: Sein Vermächtnis für Deutschland (1994)

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Hellmut Diwald - Geschichtserwecker und Vorkämpfer gen ebenso wie die millionenfachen Verbrechen am deutschen Volk. Hellmut Diwald wußte um das Geheimnis des Sieges und der unabdingbaren Notwen¬ digkeit, das Schicksal des eigenen Volkes zu wenden. Sein zentrales Vermächt¬ nis ist - dort, wo er neben der Erkenntnis auch die Tat bedachte - die Forderung nach einer nationalen »Erweckungsbewegung« als letztem Ausweg aus der Gefahr des endgültigen Niederganges von Volk und Vaterland. Als der größte an einer Universität lehrende Geschichtserwecker in unserem Jahrhundert erkannte er glasklar das nationale Elend unseres Volkes. Wofür stand und steht Hellmut Diwald? Zum einen verkörpert er das Ideal eines kompromißlos unbestechlichen Wissenschaftlers im Dienst an der Wahrheit, Objektivität, Faktentreue und Gerechtigkeit, zum anderen war und bleibt Hellmut Diwald ein Symbol und Fanal für die Freiheit des deutschen Volkes: Noch kürzer: Ein Wissenschaftler der Wahrheit und ein Symbol der Freiheit. Sein Vermächtnis bleibt für uns alle eine ständige Verpflichtung im Dienst an der sozialen und nationalen und somit folglich an der demokratischen Erneuerung unseres Volkes. Grundlagen der Geschichtserkenntnis Hellmut Diwald unterbreitete als ein Praeceptor Germaniae in seinem ganzen Schaffen einen Identitätsbeweis der Deutschen von überragender Größe und Stichhaltigkeit. Zu den Grundlagen seiner Geschichtsauffassung, dem Sinn von Geschichte, ist folgendes anzumerken. Nach Wilhelm Dilthey ist die Geschichte »eine Weise, die Welt auch zu begreifen«! Und so schreibt Diwald in seiner Abhandlung zu Dilthey: »Echtes, wahrhaft lebendiges Philosophie¬ ren muß historisch sein, und eben diese gegenseitige Durchdringung von Philosophie und Geschichte war für Dilthey entscheidend: der Mensch muß durch und aus der Geschichte verstanden werden. Das berühmnte Wort, der Mensch erkenne sich nie durch Introspektion, sondern nur durch die Ge¬ schichte, ist von Dilthey weder nur philosophisch, historisch, anthropologisch oder ähnlich verstanden worden; Dilthey hat damit einen ganz neuen denke¬ rischen Ansatz markiert.« Zur Bedeutung der Geschichte weist Diwald auch darauf hin, »daß der historische Rückblick dem Menschen unvergleichlich mehr von seiner Natur offenbart als Selbstreflexion, seelische Analyse oder tiefenpsychologische Aufklärung. Die Geschichte allein zeigt uns, wie wir geworden sind, was uns formte - und was wir zu verlieren haben«. Oder: »Geschichte ist ein Stück Substanz jedes einzelnen Menschen«, sie ermöglicht uns »das Potential der eigentlich menschlichen Befähigungen, Kräfte, Bedürf¬ nisse zu erschließen - deshalb ist Geschichte so unentbehrlich«. Und zur verändernden Kraft des Geschichtsbewußtseins fügt er unmittelbar hinzu: »Ob wir in unserer Gesellschaft zuhause sind, ob wir noch etwas empfinden bei der Vokabel deutsches Volk<, ob uns nur die Bundesrepublik etwas bedeutet oder ob uns BRD und DDR nach wie vor nur Teile von Deutschland 22