(1928)

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Unb gehen wir jugrund« mit biefer Hoffnung hn Hergen, ifi es ötel» Icidbf befTcr als ben (Sieg errungen ju ^>aben unb gu fehen, baß es nur ein äußerer ©ieg war, ohne bie 9I?enfchen innerlich gu beffem. ©fraßburg, 30, DTtoöember 1914. 2Bann ich nun megfomme, baö weiß »«h uichf, eö fonnen 5 Sage, t>id= leicht auch 14 Sage fein. — Und wenn ich heftimmt mußte, ich fäme n i ch f wieder, ich ginge bodj ^inauö. ifticht mit b e r ^Begeiferung, bie ich Bei 3Itulhaufen fyatte, wo ic^> glaubte, unfer 23olf fei burch ben &rteg plötzlich öerebelf, meine 23egeifierung ifi eine andere; ich wiU fämpfen nnb öieHeicht auch flerben für ben ©lauben an ein fcfjoned, großes, erhabenes -Deuffchlaud, in beut ©chlechfigfeit unb ©igennu$ oerbannf, wo Sreue unb (S^re mieber in bie alten stechte eingefe^t find. 2)aeon finb mir noch weit, weit entfernt. 2Bir fmd noch gu fcfrwache, eigennü|ige Dltenfchen, feine wirfliehen „DItänner". ^a, ich bin doch ernfier geworben, weil ich (c|>c, baß fo öiele meiner DlTifmenfchen eö nicht geworben finb. * &nrt@($fenner, stud. jur. et rer. pol., 23erlin, geb. 21. 2lpril 1895 in ^Berlin, gef. 26. 3)e$ember 1914 i>or 2)pern. 3erg-op=3 OOIft / 9* 3)egember 1914. ... S)aß. bie Empfindungen im Kriege recht off fchmerglicher ORafut fmb, ifi flar, unb ich fyabe öieDeidpt gu oft baoon gefchrieben. 2>aß ba= neben otcl Herrliches unb SGßunderöoIIes fiehf, ifi ebenfo ftcher. £>as ©dbönfie t>on allem ifi öielleicht die ^amerabfdpaff im gelb«, bereu immer erneute 23eroeife einem bas H er 3 ergeben. Da ijl einmal bie allgemeine Äamerabfchaft, bie burch bas gange beuffche ,§eer g?h*, unb bie es bewirft, baß jeber jeben ff 2)u* nennt. Greulich in 2lmers*>elbe flank ich abends im nmnSerfdpSnen gellen 3Cltondfchein 2Bac^e, öor unferm Quartier auf ber Sanbfiraße, unb oerfrieb mir bie 3 C « tnt£ [Rauchen unb ©ingen. 3 mö1,cr 3H tarnen Kolonnen »orbeigegogen, baß) 2lrfiHerie, balb Srain. ,'n 2lbenb, &amerab!" riefen mir bann bte 24 tornbergiehenben £eufe gu. (Sinmal öffnete ftd^ attd) gegenüber b« Xüt f nnb ein ^iouier ober fonjl roaö rief mir gu: ff §e, !poflen!* unb fc^on fcatte er mir ein ©las 23ier in bie ^panb gebrütff. 2lHes einfache Singe, aber Semeife oon ^erjerquidFenber Äamerabföpafflidpfeit. Dan erleichtert einem fo oieles. 3^ Ö^ube, baö allein gibt unö um große Überlegenheit über bie uns gegenüberßehenben jnfammengewüu= feiten fyitibeöfäaten — ba fle^f bodp fieser erfi jeb«r gu, ob ber Äa- merab, ber ba $>or i^m auffangt, auch oon feinem ©famrae ifi. (Sineu CRcgcr fann man boc£ nicht als Äameraben achten. 255ichfiger noch aU biefeö allgemeine, unperfönlich* 23erhalfniö ifi natürlich öie perfönliche Äameradfchaft Don 3CHaun gu 3Itann, unter benen, bie fortmährenb aufeinander angemiefen find. J21n feinem an= bern JJItaßfiab vielleicht ifi man fo geneigt, bie 3Itenfchen in gute unb fehlest« ju teilen, wie an bera ber itamerabfehaft. 235er beim 3^achf= marfch ohne 255eg nur auf fich bedacht ifi, nur feinem SSorbermanu nachfiürgt unb nicht barauf achtet, ob fein Hintermann auch na< ^ s fommen fann, na, ben nennen mir einen fehleren Äaraerabeu. 2S5er fro| ber eigenen DITühe noch ^tit finbef, feinen 23orbermann am ben £ehm£uhien hcrauejuhclfen unb ben Hintermann auf bie ©chmierig* ?eifen aufmerffam $u machen, baö ifi eben ein guter, ©ine feine Unter* fcheibnng fann man auch »lachen, wenn einer reichliche $elbpofifenfcun= gen »erteilt: ber eine gibt nur, was er nicht brauchen fann unb nur baö (Schlechtere, weil er fich an 23efferem beleftieren fann, ber andere gibt gleichmäßig »on allem, ißt lieber felber bie Tanten »om Äuchen unb öerfchenff bie 3QTiffe. X)a& ©chöne ifi nun, baß bie ©orte „fehlest* i» ©a|forn, bem Sruppeuübungöpla^, noch recht h^f'S i ß #* aber fafi ansgefiorben ifi; benn ber Ärieg gwingt uns ja, unö aneinander» jufchließen, jeder weiß ja, wie fehr er Dorn anbern abhängig ifi. 21m 3Q[Zaßfiabe ber Äaraerabfchafflichfeif aber fann man jebem biö auf ben ©rund ber ©eele fehen, unb ee ermetfi fich öa, waö an bem Qteih raenfehen, ben man fonfi fannt«, 3lufpu| war. 31nbererfeifö erfenuf man ben wunberheHen Äern in ber unfeheinbaren Slußenfeif« mandheö anbern. 2)as fchönfie 25erfpiel hierfür ifi mir mein lieber itamerab ein 3 roc M Q hriger. X>er DItann fiteht wirflich furchtbar bämlich anö, unb fein benehmen ifi unbeholfen unb anfpruchöloö, und boch öerbanfe ich fantt fameraofehaffliehen §ilfe unendlich eteL Und in langen ©e* 25