Liesegang Liste 329 (July 1910)

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wegen eher einen Vorteil als einen Nachteil, weil lebhafte Farben in mikroskopischen Präparaten ja nur selten natürliche Farben lebender Objekte sind, sondern meistens auf einer künstlichen, mehr oder minder willkürlichen Tinktion der als „Dauerpräparate" auf- gestellten Objekte beruhen und bei nicht geschulten Beschauern leicht falsche Vorstellungen erwecken können. Sollte in einzelnen Fällen die Vorführung farbiger Dauerpräparate oder lebenden Materials erwünscht sein, so würde hierfür die Aufstellung einiger wenigen Mikroskope genügen — wie ja überhaupt eine Kombination der Lichtbilder-Projektion mit der mikroskopischen Demonstration in 0 ‘elen Fällen den Wert beider Methoden nur steigern kann. Endlich gibt es sogar ein Gebiet, auf welchem die subjektive Beobachtung der Präparate äußerst schwierig, die objektive Mikro- projektion derselben überhaupt nicht möglich ist; es ist dies der- jenige Teil der mikroskopischen Forschung, wo die erst neuerdings durch die Arbeiten A. Köhlers *) erschlossene Benutzung der kurz- welligen ultravioletten Strahlen in ähr Recht tritt. Hier, wo es sich entweder um Auflösung feinster, in gewöhnlichem Licht nicht mehr unterscheidbaren Einzelheiten bei stärkster Vergrößerung oder um die verschiedene Durchlässigkeit verschiedener Elemente für ultra- violettes Licht handelt, leistet die photographische Platte sehr viel mehr als die subjektive Beobachtung des ultravioletten Bildes auf einer fluoreszierenden Platte. Eine Mikroprojektion dieses überaus lichtschwachen Bildes ist ganz unmöglich. Hier bedeutet die Mikrophotographie gewissermaßen die Spitze der mikroskopischen Forschung, da die photographische Aufnahme das Objekt ersetzt. Man hat gegen die Verwendung von Lichtbildern beim Unterricht sehr häufig eingewendet, daß die dabei nötige Verdunkelung des 9 prtragsraumes einerseits den Unterricht störe und die gleichzeitige nwendung schematischer Tafeln und Zeichnungen unmöglich mache, andererseits auch die Zuhörer hindere, Notizen über das Gehörte niederzuschreiben. Abgesehen davon, daß bei Benutzung einer nur einigermaßen kräftigen Projektions-Lichtquelle eine absolute Verfinsterung des Vortragsraumes keineswegs nötig ist, läßt sich die angedeutete Unzuträglichkeit leicht dadurch vermeiden, daß man die mikrophotographischen Projektionen in mehreren Abschnitten nach Absolvierung einzelner Vortragskapitel oder — was noch besser ist — überhaupt erst am Schluß der Vortragsstunde oder endlich in besonderen Projektionsstunden vornimmt. Die letzteren Methoden haben sogar den Vorteil, daß dabei eine kurze *) Vgl. besonders: Zeitschrift für wissenschaftliche Mikroskopie, 21. Bd. 1904, S. 129-165, 273^304.